Wuppertal / Denkmalliste

Denkmalliste

Details

Hammerwerk Gelpetal: Büngershammer- Bodendenkmal
Adresse
Stadtbezirk
Denkmalnummer B012
Eintragungsdatum 05.03.1998
Schutzumfang
Klassifizierung Ortsfestes Bodendenkmal
Beschreibung
Büngershammer auf dem Grundstück Gemarkung Cronenberg, Flur 4, Flurstücke 460, 542, 1238/541, 1239/541 An der Straße nach Unterdahl, ca. 150 m nördlich des Friedrichshammer liegt der Büngershammer. Der Hammerteich wurde über eine Schlacht durch einen ca.25 m langen Obergraben bewässert. Während die moderne Einfassung der Gelpe noch heute deutlich zu sehen ist, ist der Verlauf des Obergrabens nur annähernd sichtbar. Die hangwärtige Grabenbegrenzung ist im Bereich der Schlacht z.T. befestigt und nur näherungsweise zu erkennen. Der heute ca. 20 m breite Hammerteich erstreckt sich in südwest-nordöstlicher Richtung über eine Länge von rd. 40 m und ist im oberen Drittel verlandet. Ursprünglich erstreckte sich der Teich über einen größeren Bereich, wurde jedoch durch Straßenbaumaßnahmen eingeebnet, unterteilt und der südliche Teil schließlich 1958 zugeschüttet (Parkplatz für das ehem. Gaststättengebäude von 1926). Der relativ flache Teichdamm ist bachwärts modern eingefasst und daher in sehr gutem Erhaltungszustand. Er wird heute als Ententeich genutzt. Der ehemalige Untergraben ist heute im Gelände nicht mehr sichtbar. Das alte Betriebsgebäude, ein alter Fachwerkbau aus dem 18. Jahrhundert, wurde bis 1973 noch genutzt, war seither aufgelassen und wurde in den 1990er Jahren abgebrochen. Die Wasserräder und die Hammerachse waren nicht mehr existent. Die Darstellung der Hammeranlage ist in der Urkatasterkarte von 1815 mit Ergänzungen von 1895 nicht erkennbar. Von ihrer Existenz zeugt jedoch die eingetragene Flurbezeichnung "Büngershammer" und die Bezeichnung "Dahler Hammer". Der Büngershammer wird in alten Quellen ab 1743 erwähnt und war seinerzeit im Besitz der Kaufmannsfamilie Bünger. Im Verlauf des 19. Jahrhunderts wurde die Anlage als Dahler Hammer bezeichnet, den Köhlerplatz nannte man Büngershammer. Bis 1858 blieb der Hammerbetrieb im Besitz der Familie Rauhaus und wurde danach mehrmals verkauft, zuletzt am 09.06.1883 an die Familie Kleuter, die heutigen Eigentümer der Wasserbetriebsanlage. Die Anlage, die 1829 als Breithammer bezeichnet wird und im 18. Jahrhundert wahrscheinlich als Raffinierhammer betrieben wurde, war mit zwei Wasserrädern für Blasebalg und Federhammer ausgestattet. Eine Seltenheit im Gelpetal war die damalige Hammerachse, die ein doppeltes Geschläge, also zwei Hämmer an seiner Achse in Bewegung setzte. Das Gelpetal wird entscheidend geprägt durch die Gründung eisenverarbeitender Industriestätten, deren Anfänge in die Mitte des 15. Jahrhunderts zurückreichen sollen. Der Hammerteich sowie das restaurierte Hammergebäude stellen eine imposante Hinterlassenschaft der wirtschaftlichen Entwicklung des Gelpetales dar. Nach derzeitigem Kenntnisstand und aufgrund der Informationen aus alten Quellen ist die Erhaltung weiterer Reste dieser Anlage im Boden zu vermuten. Sie erfüllen die Voraussetzungen nach § 2 DSchG NW zum Eintrag in die Liste der geschützten Denkmäler. Für den Schutz und die Erhaltung stehen wirtschaftsgeschichtliche, bautechnische und volkskundliche Belange im Vordergrund, es besteht ein öffentliches Interesse. Die Unterschutzstellung erstreckt sich auf die erhaltenen, im Lageplan markierten Teile der Anlage. Literatur: Viebahn, Egon: Das Gelpetal. Remscheid 1975, S. 59-61