Wuppertal / Denkmalliste

Denkmalliste

Details

Schauspielhaus
Adresse Bundesallee 260
Stadtbezirk Elberfeld
Denkmalnummer 4139
Eintragungsdatum 06.06.2000
Schutzumfang gesamtes Gebäude
Klassifizierung Denkmal
Beschreibung
Das Wuppertaler Schauspielhaus in Elberfeld ist 1963 bis 1966 nach Plänen des Architekten Gerhard Graubner errichtet worden. Der Rat der Stadt hatte sich zu diesem Bauvorhaben entschlossen, nachdem einem Gutachten zufolge die Renovierung des alten Elberfelder Thalia-Theaters kostenaufwendiger geworden wäre als ein Neubau. Von allen Standorten, die für den Bau des Schauspielhauses erwogen wurden, bot das Grundstück an der Bundesallee in der Wupperschleife die günstigsten Voraussetzungen. Die unmittelbare Lage an der Bundesstraße, die den Stadtkern durchläuft und den Verkehr aus den Wohngebieten aufnimmt, garantierte zum einen gute Anfahrtsmöglichkeiten, zum anderen konnte die Belästigung durch Verkehrslärm dadurch gemindert werden, dass zwischen Theatergebäude und Bundesallee ein weitläufiger Vorplatz gelegt wurde, dem zugleich Bühnencharakter zur "Inszenierung" der Architektur zu eigen ist. Das in modernen Formen als Stahlbetonbau errichtete Schauspielhaus, dessen gestalterisches Element durch eine konsequente Betonung der Horizontalen beherrscht wird, erhält durch die symmetrische Staffelung dreier Baukörper eine dramaturgisch sensibel komponierte Höhenentwicklung. Die Ästhetik moderner Bauformen und die Funktionalität eines Theatergebäudes gehen in dem Baukörper eine gelungene Synthese ein. Von der weit ausladenden, eingeschossigen Eingangshalle mit Gartenhöfen, in der auch die Garderoben untergebracht sind, gelangt man ins große Foyer. Über diesem erhebt sich der Zuschauerraum als sichtbarer Baukörper, dessen leicht konvex gebogene Außenwand die Funktion des Innenraumes anzeigt. Der Kubus des Bühnentums, im rückwärtigen Bereich an der Wupper liegend, bildet den Abschluss der Baugruppe. Die schmucklosen, weißen Fassaden von Zuschauerraum und Bühnenturm erhalten durch schmale Fensterbänder unterhalb der Flachdächer einen weiteren die Horizontale betonenden Akzent. Das Wuppertaler Schauspielhaus ist als Zeugnis für die architektonische Entwicklung und städtebauliche Neuordnung des Stadtgebietes nach dem Zweiten Weltkrieg bedeutend für die Geschichte des Menschen und die Stadt Wuppertal. Es ist erhaltenswert aus wissenschaftlichen, insbesondere architekturhistorischen, ortsgeschichtlichen und städtebaulichen Gründen. Mit dem Wuppertaler Schauspielhaus ist ein qualitäsvolles, nahezu unverändertes Beispiel des Theaterbaues der frühen 1960er Jahre erhalten. Es stellt ein wichtiges Werk des Architekten Gerhard Graubner, Hannover (1899 - 1970), dar, der etwa zeitgleich auch das Theatergebäude in Trier und das Stadttheater in Krefeld errichtete. Das Wuppertaler Schauspielhaus liegt in städtebaulich exponierter Lage direkt an den Hauptverkehrsadern der Stadt (Bundesallee und Schwebebahn) und ist darüber hinaus bedeutend im stadtentwicklungsgeschichtlichen Kontext Wuppertals. Die Unterschutzstellung erstreckt sich auf das gesamte Gebäude mit seinen Gartenhöfen und auf den vorgelagerten Platz.