Wuppertal / Denkmalliste

Denkmalliste

Details

Funckstraße 79
Adresse Funckstr. 79
Stadtbezirk Elberfeld-West
Denkmalnummer 4192
Eintragungsdatum 05.12.2001
Schutzumfang Gebäude mit Vorplatz und Garten
Klassifizierung Denkmal
Beschreibung
Das o. g. Verwaltungsgebäude ist 1958 von dem Wuppertaler Architekten Friedrich Siepermann für die Glashandelsfirma Reeder & Kamp errichtet worden. Das eingeschossige, über längsrechteckigem Grundriss in den Hang gebaute Gebäude mit hochgelegter Teilunterkellerung ist straßenseitig mit einer vorgehängten Glasfassade geschlossen, deren Transparenz auf die charakteristische Eigenschaft des hier in Rede stehenden Handelsproduktes Glas verweist. Der Haupteingang des Gebäudes, das mit einem weit vorkragenden, leicht schräg geführten Flachdach gedeckt ist, liegt in der Mittelachse und ist ebenfalls vollflächig verglast. Ein weit auskragendes, kreissegmentförmiges Vordach und ein mehrstufiger Treppenaufgang akzentuieren die Eingangszone. Dem Haupteingang gegenüber, auf der Rückseite des Gebäudes, liegt ein verglaster Anbau über halbkreisförmigem Grundriss, der sich zur Grünanlage hin öffnet. Er ist gedeckt mit einem Flachdach mit weitem Überstand. Alle Stahlrahmen der straßenseitigen Glasfront und die der rückwärtigen Fensteröffnungen sind erhalten. Die Giebelseiten werden durch großflächige, trapezförmige Fensteröffnungen belichtet. Im Inneren sind die Raumstrukturen und die Ausstattung des Verwaltungsgebäudes unverändert erhalten. Das o. g. Objekt ist bedeutend für die Geschichte des Menschen und die Stadt Wuppertal, da mit dem Verwaltungsgebäude der fünfziger Jahre eine bestimmte historische und architekturhistorische Epoche der Nachkriegsentwicklung dokumentiert wird und das Gebäude einen städtebaulichen Akzent als Bestandteil des Denkmalbereiches Briller Viertel bildet. Für die Erhaltung und Nutzung des Verwaltungsgebäudes liegen wissenschaftliche, insbesondere architekturhistorische, ortsgeschichtliche und städtebauliche Gründe vor. Der flache Baukörper fügt sich - begünstigt durch die Einbettung des Gebäudes in eine großzügige Grünfläche - harmonisch in den städtebaulichen Organismus des Briller Viertels, eines großbürgerlichen Wohnviertels des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts ein und schreibt die Tradition der Gewerbe- und Fabrikansiedlung im Norden des Wohngebietes an der Rheinisch-Bergischen Bahnlinie auf der Höhe fort. Die Architektur des Verwaltungsgebäudes dokumentiert auch den Wandel des baulichen Gestaltens in der Nachkriegszeit und zugleich das Schaffen des Wuppertaler Architekten Friedrich Siepermann (1891-1971) in den Jahren des Wiederaufbaus. Siepermann, ein Baumeister von überregionalem Rang, profilierte sich vor allem in den 20er und 30er Jahren des 20. Jahrhunderts im Villenbau. Sein architektonischer Ansatz war tradi-tionsgebunden, gelangte jedoch immer zu originellen und bis ins letzte Detail durchdachten Lösungen. Zusammenfassend ist festzuhalten, dass es sich bei dem o. g. Objekt um ein Baudenkmal im Sinne des § 2 DSchG NW handelt. Die Unterschutzstellung erstreckt sich auf das gesamte Gebäude, den zugehörigen Vorplatz und das Gartengrundstück, auf dem später eine Bebauung vorgesehen war.