Wuppertal / Denkmalliste

Denkmalliste

Details

Hainstr. 202d Ata-Dösken - Wasserturm Pfaffenhaus
Adresse Hainstr. 202d
Stadtbezirk Uellendahl-Katernberg
Denkmalnummer 4109
Eintragungsdatum 04.03.1999
Schutzumfang gesamte Fassade
Klassifizierung Denkmal
Beschreibung
Bei dem Gebäude Hainstraße Wasserturm handelt es sich um den 1927 erbauten Wasserturm Pfaffenberg. Seine technischen Installationen verbergen sich hinter einer massiven Außenhülle auf quadratischem Grundriss. Die fensterlosen Gebäudeseiten des 60 Meter hohen Turms sind auf jeder Seite symmetrisch gestaltet. Seine glatt verputzten Flächen sind an den Ecken von rechteckigen und in den Mittelachsen durch dreieckige Lisenenbänder unterbrochen. Sie reichen bis zum breiten Horizontalabschluss, dessen Profilierung um die Lisenen herumführt. Im oberen Viertel des Turmes hängen zwischen den Lisenen lange konsolenartige streifen herunter, die an Ihren Enden verziert sind. Den baulichen Abschluss bildet ein zurückgesetztes Zeltdach auf der oberen Plattform. Der Wasserturm hat bisher keine nennenswerten Veränderungen erfahren. Im Jahre 1995 erhielt der Turm einen Farbanstrich und ein neues Kupferdach. Er veranschaulicht bis heute charakteristische Merkmale eines Bauwerks aus den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts, das traditionelle Gestaltungs- und herrschaftliche Repräsentationsmerkmale aufgreift. Dabei überwiegen neoklassizistische Stilelemente. Die schlichte und auf wenige Details reduzierte Dekoration des o. g. Gebäudes dokumentiert den Einfluss moderner Architektur. Durch die Zurücknahme des Bauschmucks zugunsten eine strengeren und purifizierten Aussehens, tritt der eigentliche Baukubus mit seinen Vor- und Rücksprüngen deutlicher in den Vordergrund. Zum Heben und Fördern des Leitungswassers werden ein- und mehrstufige Kreiselpumpen, bei großen Saughöhen Tauchpumpen eingesetzt. Das aufbereitete Wasser wird meist in Hochbehältern gespeichert. Sie gleichen die Verbrausschwankungen aus, ermöglichen damit einen gleichmäßigen Pumpbetrieb und sorgen für konstanten Wasserdruck in den Leitungen. Die ständige Erweiterung des Versorgungsbetriebes veränderte im Laufe der Jahre nicht nur die Druckverhältnisse, sondern auch das richtige Verhältnis des Inhaltes zum Tagesverbrauch. Das Ende des 19. Jahrhunderts neu entwickelte Intzeverfahren ermöglichte, den Boden des Hängebodenbehälters durch Tieferlegung des Auflagerings leichter zu gestalten. Zur Erzielung einer geringeren Wassertiefe sowie eines größeren Fassungsvermögens im unteren Bodenbereich ersetzte Intze den hängenden Innenkegel durch einen stützenden Kugelboden und erzielte damit gleichzeitig eine deutliche Materialersparnis gegenüber herkömmlichen Behältern. Ein solcher Intzebehälter ist auch der Wasserturm Pfaffenhaus an der Hainstraße. Von der Außenhülle verborgen führen eine Entleerungs- sowie eine Druck- und Fallrohrleitung zum Wasserbehälter, der bis zu 488 m³ fassen kann. Bei einer durchschnittlichen Füllhöhe von neun Metern erreicht der höchste Wasserstand eine Höhe von 335,60 Metern über Null (NN). Damit war dieser Wasserturm der bis dahin höchste Hochbehälter im Stadtgebiet. Da er nicht nur die fortschreitende Stadterweiterung der Wupperstädte, sondern auch die technischen Neuerungen im Bereich der öffentlichen Wasserversorgung dokumentiert, ist der Wasserturm Pfaffenhaus ein wichtiges technisches Zeugnis der Stadt Wuppertal. Gleichzeitig bildet der von weitem sichtbare Turm einen eindrucksvollen Blickfang am nördlichen Berghang Wuppertals, der auch die repräsentativen Aufgaben der öffentlichen Hand verdeutlicht. Die im Volksmund geläufige Bezeichnung "Ata-Dösken" bezeugt, dass der Wasserturm auch bei der Wuppertaler Bevölkerung angenommen und als signifikanter Bestandteil der Wuppertaler Stadtsilhouette angesehen wird. Erhaltung und Nutzung liegen daher gemäß § 2 (1) DSchG aus städtebaulichen, wissenschaftlichen und stadthistorischen Gründen im öffentlichen Interesse. Die Unterschutzstellung erstreckt sich auf die Fassade. (Haltaufderheide)