Wuppertal / Denkmalliste

Denkmalliste

Details

Holzschneiderstr. 24 - Bahnhof Cronenberg
Adresse Holzschneiderstr. 24
Stadtbezirk Cronenberg
Denkmalnummer 2091
Eintragungsdatum 10.03.1992
Schutzumfang Bahnhofsempfangsgebäude mit Güterschuppe
Klassifizierung Denkmal
Beschreibung
Am 21. Mai 1841 nahm die erste Rheinische Eisenbahn, die Düsseldorf-Elberfelder Eisenbahn-Gesellschaft ihre Strecke von Erkrath bis Vohwinkel in Betrieb. Die Düsseldorf-Elberfelder Eisenbahn ging am 1. Januar 1863 in die Bergisch-Märkische Eisenbahn über. 1891 wurde schließlich die Stichbahn von Wuppertal-Steinbeck nach Cronenberg in Betrieb genommen. Gemäß den bereits von der Bergisch-Märkischen Eisenbahn erarbeiteten Grundlagen ließ die Königlich-Preußische Staatseisenbahn das Bahhofsgebäude Cronenberg ein malerisches zweigeschossiges Fachwerkgebäude mit farbiger Verschieferung und senkrechter Verbretterung in den Giebeldreiecken errichten. Diese "ortstypische" Gestaltung hatte bereits die Rheinische Eisenbahn in ihren Wuppertaler Empfangsgebäuden angewandt. Der Architekturenentwicklung der Zeit entsprechend wechselte jedoch die klassizistische Grundform einem "malerischen" Entwurf. Die Fassaden des Empfangsgebäudes wurden horizontal durch Brett- und Konsolgesimse gegliedert. Das flachgeneigte, weitüberstehende Satteldach mit Schwebegiebeln erhielt zur Steigerung der Eingangsachse beidseitig einen Zwerchgiebel, ebenfalls in der Ausbildung als Schwebegiebel. Der Windfang wurde als Fachwerkvorbau mit dem typischen Zierrat der Zeit straßenseitig angefügt. Auch die Fenster, teilweise gekuppelt, halten sich mit den Gewänden, der Konsolüberdachung und der Aufteilung an die Merkmale, die schon bei der Rheinischen Bahn zu finden sind. Ebenfalls wie das Bahnhofsgebäude erhebt sich die angebaute Güterabfertigung über einem Bruchsteinsockel. Der eingeschossige Büroteil erhielt auch die gleiche Fassadenausbildung wie das Empfangsgebäude und hebt sich so von der Güterhalle ab, die in Fachwerk mit Ziegelausfachung entstand. Der Güterschuppen wurde nachträglich erweitert und erhielt auf der Giebelseite einen Anbau durch die Überdachung der Freiladerampe. Beides verdeutlicht, dass sich hier ein erheblicher Güterverkehr abwickelte. Ursprünglich gehörte noch eine Baugruppe von Aborthäuschen und Stallungen zum Ensemble. Abweichend von vielen ähnlichen Beispielen war der Petroleumraum im Keller des Empfangsgebäudes untergebracht, was auf ein Fahrdienstleiterstellwerk auf der Einfahrtseite des Bahnhofes schließen lässt. Bis auf einige Veränderungen ist das Empfangsgebäude erhalten geblieben. Die asymmetrische Erdgeschoßaufteilung wurde umgestaltet und der Dachüberstand ist geringer geworden, was auf den Gebäudeausdruck Einfluss nimmt. In den Details ist das Empfangsgebäude jedoch unberührt geblieben und die Veränderungen halten sich im Rahmen. Das Bahnhofsgebäude Cronenberg ist bedeutend für die Geschichte von Cronenberg und die Entwicklung der Arbeits- und Produktionsverhältnisse, für die Erhaltung liegen wissenschaftliche, künstlerische und städtebauliche Gründe vor, weil an dem Gebäude die Geschichte und Entwicklung der Eisenbahn und Bedeutung für Cronenberg deutlich ablesbar ist. Die Unterschutzstellung erstreckt sich auf das Bahnhofsempfangsgebäude mit Güterschuppen, Büroteil und Freiladerampe mit Überdachung.