Plattform für den kommunalen Erfahrungsaustausch
Die kommunalen Partnerschaften zwischen Deutschland und China erweisen sich als sehr dynamisch und vielfältig. Insgesamt 120 deutsche Städte pflegen offizielle Partnerschaften mit Städten in China.
Wuppertal unterhält offizielle Städtefreundschaften mit Donguan und Xinxang. Mit den Städten Guangzhou und Taizhou bestehen Themenpartnerschaften in der Außenwirtschaftsförderung, der nachhaltigen Stadtentwicklung und der Kreislaufwirtschaft.
Die Veranstaltungsreihe der Runden Tische richtet sich speziell an deutsche Kommunalvertreterinnen und -vertreter mit Kontakten in das Land der Mitte und bietet einen Rahmen für den kollegialen Fach- und Erfahrungsaustausch. Es besteht die Möglichkeit aktiv über Chancen, Herausforderungen, Risiken sowie die Weiterentwicklung der Partnerschaftsarbeit zu diskutieren.
Aus 30 Städten kamen Vertreterinnen und Vertreter zur Teilnahme nach Trier.
Breites Spektrum kommunaler Aktivitäten in Deutschland
Die zwei-tägige Veranstaltung ermöglichte allen Beteiligten einen Überblick über die interkommunalen Aktivitäten während der mittlerweile fast zwei Jahre andauernden Pandemie. Die Wuppertaler Erfahrung deckte sich mit denen der meisten anderen Städte – auch ohne direkten persönlichen Austausch konnten die Beziehungen aufrechterhalten und mitunter vertieft werden.
Die Partnerschaften sind sehr vielseitig gestaltet. Viele Städte, unter anderem Gastgeberin Trier, konzentrieren sich auf den kulturellen und akademischen Austausch, etwa in Form von Hochschulpartnerschaften und Austauschprogrammen.
In Wuppertal werden die Chinaaktivitäten unter dem Dach der Wirtschaftsförderung koordiniert und konzentrieren sich auf die Außenwirtschaftsförderung. Andere deutsche Städte unterhalten Partnerschaften zum Klimaschutz, oder setzen auf die Transportlogistik in Verbindung mit der Neuen Seidenstraße.
Die SKEW hat eine Übersicht zu den deutsch-chinesischen Städtepartnerschaften (Öffnet in einem neuen Tab)veröffentlicht.
Offene Diskussion über die deutsch-chinesischen Beziehungen
Ein wichtiges Gesprächsthema war die politische Dimension der kommunalen Außenbeziehungen mit China. Trifft man im Rahmen deutsch-chinesischer Städtepartnerschaften in Zukunft nur auf Funktionäre und macht die zunehmende Politisierung einen Austausch auf persönlicher Ebene immer schwieriger?
Klar ist, dass chinesische Städte über ungleich mehr Ressourcen verfügen als ihre deutschen Pendants. Anderes als in Deutschland werden die chinesischen Partnerschaften zentral koordiniert und sind Teil einer außenpolitischen Strategie der Volksrepublik China. Die föderalen Strukturen lassen den Städten viel Freiraum zur unabhängigen Gestaltung, erschweren aber auch die strategische Koordination und Absprache.
Vor diesem Hintergrund leistet die SKEW mit dem Runden Tisch einen wichtigen Beitrag zur Vernetzung. Wuppertal bringt sich mit dem China Competence Center (C³) aktiv in solche Austauschformate ein und unterstützt den gemeinsamen Dialog, sowohl zur Vertiefung der partnerschaftlichen Zusammenarbeit mit Akteuren aus der Volksrepublik China, als auch zur Koordination auf deutscher Seite.
Gerade die Aktivitäten auf inter-kommunaler Ebene ermöglichen Begegnungen zwischen Menschen und leisten durch gegenseitiges Verständnis einen wichtigen Beitrag zur Völkerverständigung.
Kommunale Chinakompetenz muss dabei beide Perspektiven berücksichtigen.