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Aktuelles 21.05.2019

Wuppertaler Wasserwirtschaft auf Expertenworkshop in China

Das China Competence Center (C³) hat gemeinsam mit Partnerinstitutionen aus Dongguan einen fünftägigen Intensivworkshop zu den Themen Gewässerschutz und Abwasserbehandlung organisiert. Experten der Wuppertaler Stadtwerke (WSW) und des Wupperverbandes haben eine Woche in Dongguan, der chinesischen Partnerstadt Wuppertal

China intensiviert Maßnahmen zum Gewässerschutz

Das starke Wirtschaftswachstum der letzten Jahrzehnte mit sprunghaftem Anstieg der industriellen Produktion und hoher Urbanisierungsrate haben Spuren in China hinterlassen.

Das hohe Maß der Luft- und Wasserverschmutzung in weiten Teilen des Landes wurde von der Regierung des Landes als Problem anerkannt. Mit speziellen Umweltschutzgesetzen und entsprechenden Maßnahmenkatalogen soll die Qualität von Luft, Wasser und Böden nachhaltig verbessert werden. Dies gilt gerade auch für das Perflussdelta im Südosten Chinas, in dessen Einzugsgebiet die Stadt Dongguan und der Fluss Dongjiang liegen. Die Stadtregierung hat den Gewässerschutz auf die Agenda gesetzt und konsultiert aktiv internationale Expertise zu nachhaltigen Lösungsansätzen.

Dr. Volker Erbe, Jens Ante, Hanno Rademacher vom C³, Claudia Fischer, Direktor Luo, Dr. Gerd Kolisch und Christian Massing

Wuppertaler Expertise in Dongguan gefragt

Die Stadt Wuppertal hat als Frühzentrum der Industrialisierung und einer langen Historie als Produktionsstandort seinerzeit selbst Erfahrungen mit verschmutzen Gewässern machen müssen. Zur Lösung dieser Probleme wurde der Wupperverband ins Leben gerufen. Mit dem Konzept eines ganzheitlichen Flussgebietsmanagements von der Quelle der Wupper im Bergischen Land bis zur Mündung in den Rhein unter Einbeziehung aller relevanten Akteure konnte die Wasserqualität stark verbessert werden. In der Tochtergesellschaft WiW mbH und in den Stadtwerken verfügt man über Expertise bei der Errichtung von Trennwassersystemen, moderner Abwasseraufbereitung und wirksamen Konzepten zur Renaturierung von Gewässern.

Unter Leitung der Generalbevollmächtigten Frau Frau Claudia Fischer machten sich nun Herr Christian Massing und Jens Ante von der WSW Energie & Wasser AG auf den Weg nach China. Dr. Volker Erbe, ständiger Vertreter des Vorstandes des Wupperverbands und Dr. Gerd Kolisch, Technischer Leiter der WiW mbH, komplettierten das Wuppertaler Kompetenzteam.

Christian Massing von den WSW bei seinem Expertenvortrag

Workshop dient Identifikation von Kooperationspotentialen

Von dieser in der Praxis bewährten Erfahrung der Wuppertaler Experten möchte man in Dongguan lernen. Die WSW und der Wupperverband hatten im Wuppertaler Rathaus im September 2018 unter Anwesenheit von Regierungsvertretern beider Partnerstädte bereits eine Absichtserklärung  zur Zusammenarbeit unterzeichnet. Durch die Delegationsreise konnten nun konkrete Kooperationsfelder identifiziert werden. Die Reise wurde im Rahmen des SKEW-Programms der Engagement Global GmbH im Auftrag des BMZ gefördert.

 „Nach den Willensbekundungen zur Zusammenarbeit im letzten Jahr war es wichtig, die Experten aus der Wasserwirtschaft beider Städte für intensive Gespräche an einen Tisch zu bringen. Durch die bereit gestellten Fördermittel gab es einen konkreten Anreiz für die Reise nach China und das vernetzte Handeln der Akteure“, so Hanno Rademacher, Projektleiter der C³.

Das C³ hat den Workshop unter Einbeziehung aller beteiligten Akteure intensiv vorbereitet, Gesprächsthemen identifiziert und Ortsbesuche in die Wege geleitet.

Das Workshop-Format wurde in drei Teile aufgeteilt. Neben Auftaktgesprächen, Intensivworkshops und Abschlussworkshop standen an zwei weiteren Tagen Besuche verschiedener Stadtteile auf dem Programm. Bei Besichtigungen von Kläranlagen, Wasserwerken, Flussabschnitten sowie Wasserschutz- und Renaturierungsprojekten konnten sich die Wuppertaler Wasserexperten ein ausführliches Bild von den Gegebenheiten vor Ort machen. 

„In einigen Bereichen ist man hier schon sehr weit. Andererseits gibt es hier auch noch viel Stückwerk und mit ganzheitlichen Konzepten zum Flussgebietsmanagement kann Dongguan sicherlich noch einen großen Schritt nach vorne machen“, so Dr. Volker Erbe vom Wupperverband.

Inspizierung einer Kläranlage in Dongguan

Stetiger Austausch geplant

Nach intensiven Gesprächen und zahlreichen Eindrücken war man sich auf beiden Seiten einig, die Kooperationsgespräche fortzuführen und auf zwei Themenfelder einzugrenzen. Von zentraler Bedeutung für wirksamen Gewässerschutz in Dongguan ist die Einführung, bzw. der Ausbau eines Trennwassersystems in der städtischen Entwässerung. Ein zweites wichtiges Thema ist der Umgang mit Klärschlamm. Perspektivisch muss auch in Dongguan und den Nachbarstädten ein ganzheitliches Flussgebietsmanagement eingeführt werden.

Wichtigstes Ergebnis ist die Festlegung von festen Ansprechpartnern in der Wasserwirtschaft aus beiden Städten, die den Dialog zu den Schwerpunktthemen in Zukunft weiter gestalten. 

Möglich sind verschiedene Formen der Kooperation.

Konkrete Modelprojekte zum Gewässerschutz auf Stadtdistriktebene sind genauso möglich, wie konzeptionelle Studien und Leitfäden. Ein anderes Thema sind technische Trainings und themenspezifische Weiterbildungen.

Gegenwärtig werden die Gespräche und Ergebnisse in beiden Städten intensiv analysiert. „Wir haben hier interessante Eindrücke bei guten Gastgebern gesammelt. Wir haben jetzt die Möglichkeit konkrete Angebote zu machen. Uns ist es prinzipiell natürlich auch wichtig einen Beitrag zum internationalen Umweltschutz zu leisten“, fasste Claudia Fischer von der WSW Energie & Wasser AG zusammen.

Am 05. Juni empfängt Wuppertal im Rathaus eine Delegation aus Dongguan. Im Rahmen der Gespräche können weitere Schritte vereinbart werden.

Präsentation von Claudia Fischer (WSW) beim Abschlussworkshop

Erläuterungen und Hinweise

Bildnachweise

  • China Competence Center (C³)
  • China Competence Center (C³)
  • China Competence Center (C³)
  • China Competence Center (C³)
  • China Competence Center (C³)

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