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Antidiskriminierungsstelle

Internationaler Tag der Roma am 08. April 2022

Der vierte Weltkongress der Roma beschließt am 8. April 1990 in Serock (Polen) den 8. April zum Internationalen Tag der Roma zu machen.

Auf dem erstmals am 8. April 1971 in London stattfindenden Weltkongress der Roma beschließen die Vertreter*innen, dass das vom NS-Regime gebrauchte rassistische „Z-Wort“ als Selbstbezeichnung zu verwerfen ist.

Als Selbstbezeichnung soll fortan der Ausdruck Roma gebraucht werden. Außerdem einigt man sich auf eine gemeinsame Fahne der Roma und eine Hymne.

Der vierte Weltkongress der Roma beschließt am 8. April 1990 in Serock (Polen) den 8. April zum Internationalen Tag der Roma zu machen. An diesem Tag geht es um die Interessen der Anerkennung und Teilhabe von Roma in unseren Gesellschaften, in denen Rom*nija und Roma bis heute immer noch überkommenen alten Vorurteilen, verbalen Anfeindungen und struktureller Benachteiligung ausgesetzt sind.

Unabhängige Kommission Antiziganismus

Diese alltäglichen und vielfältigen Diskriminierungen dokumentiert in eindrucksvoller Weise der aktuelle Bericht der Unabhängige Kommission Antiziganismus. 2019 wurde die Kommission von der deutschen Regierung beauftragt, die Situation der Roma und Sinti in Deutschland zu beforschen. 2021 erschien der Bericht "Perspektivwechsel - Nachholende Gerechtigkeit - Partizipation" (Öffnet in einem neuen Tab) und belegt deutlich die anhaltende Diskriminierung der Minderheit in Deutschland in zentralen Bereichen des sozialen Lebens. Es wird gleichzeitig aufgezeigt, wie Antiziganismus bekämpft werden kann: "Es bedarf eines grundlegenden Perspektivwechsels in der Gesellschaft, der die Relevanz von Antiziganismus anerkennt und die damit zusammenhängenden strukturellen und institutionellen Macht- und Gewaltverhältnisse kritisch reflektiert und zu überwinden trachtet", heißt es bereits im Vorwort des Berichts.

Benennung des ersten Beauftragten der Bundesregierung gegen Antiziganismus

Auch der von der Bundesregierung ernannte Beauftragte für Antiziganismus, Dr. Mehmet Daimagüler, weist auf die Kontinuität der Diskriminierung von Roma und Sinti hin: „Ihre Ausgrenzung und Diskriminierung endete nicht 1945, sondern setzte sich im Nachkriegsdeutschland fort und dauert bis heute an. Eine ehrliche Auseinandersetzung mit diesem Teil unserer Geschichte und Gegenwart ist überfällig.“ (Öffnet in einem neuen Tab)

Die Benennung des ersten Beauftragten der Bundesregierung ist jedoch als ein positives Signal zu werten, den Diskriminierungsverhältnissen, denen Sinti und Roma in besonderer Weise ausgesetzt sind, entschieden entgegenzutreten.

Anfeindungen und Gewalt gegen Roma im Kontext des Ukraine-Kriegs

Romani Rose, Vorsitzender des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma, verweist aktuell auf die Ungleichbehandlung geflüchteter Menschen aus der Ukraine in Deutschland (Öffnet in einem neuen Tab), gerade der Lage ukrainischer Roma, die auf der Flucht vor dem Krieg Opfer von Anfeindungen und Gewalt in osteuropäischen Ländern, aber auch in Deutschland werden.

Der 8. April ist in diesem Sinn ein Tag der Problematisierung und Auseinandersetzung mit der Geschichte und Gegenwart der Diskriminierung von Rom*nija und Roma.

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