Diese Liste mit Fragen und Antworten rund um das Thema Bürgerengagement soll laufend erweitert werden. Falls Sie Ihre Frage hier nicht wiederfinden, wenden Sie sich an uns. Wir helfen Ihnen gerne weiter!
Was ist Bürgerengagement?
Neben dem Begriff des „Bürgerengagements“ existieren noch weitere Begriffe ähnlicher Bedeutung: Ehrenamt, bürgerschaftliches Engagement, gesellschaftliches Engagement oder freiwilliges Engagement und schließlich noch Bürgergesellschaft und Zivilgesellschaft. Die Bürger*innen sprechen in der Regel vom „Ehrenamt“ oder „Bürgerengagement“. Bürgerengagement oder Ehrenamt umfasst Tätigkeiten, die freiwillig und überwiegend ohne unmittelbare Gegenleistung erbracht werden. Sie dienen oftmals der Verbesserung der Lebenslagen der Menschen. Die ehrenamtlich Tätigen helfen oder unterstützen andere Menschen aller Altersgruppen.
Bürgerschaftliches Engagement kann u.a. in klassisches Ehrenamt, gemeinnütziges Engagement ohne Amt, kurzzeitiges ungebundenes Engagement usw. unterteilt werden. Demnach wäre das Ehrenamt eine Sonderform des Bürgerschaftlichen Engagements, da ehrenamtlich Aktive ein tatsächliches, sozusagen offizielles Amt ausführen und in dieses gewählt werden (z.B. Kassenwart, Schriftführer oder Schöffin).
Bürgerengagement beinhaltet aber noch vieles mehr. So haben sich in den letzten Jahren vermehrt Initiativen zum Schutz der Lebensgrundlagen unter dem Stichwort „Nachhaltigkeit“ gebildet. Hierzu gehören Umweltschutzorganisationen, Naturschutzorganisationen, Initiativen für eine nachhaltige Lebensweise.
Beispiele: Foodsharing, Reparaturcafés, Naturschutzverbände, Urban-Gardening-Projekte etc..
Welchen Beitrag leistet Bürgerengagement in der Gesellschaft?
Das Engagement oder Ehrenamt der Bürger*innen leistet einen enorm wichtigen Beitrag zur Förderung der Solidarität und des Gemeinsinns in der Gesellschaft. Ohne den ehrenamtlichen Einsatz der Menschen für das Gemeinwohl und die Daseinsvorsorge wäre vieles nicht mehr funktionsfähig - das Gemeinwesen würde ohne diese Einsätze teilweise zusammenbrechen.
Gemäß dem bundesweiten Freiwilligensurvey sind rund 40 Prozent der Bevölkerung über 14 Jahre in irgendeiner Form ehrenamtlich aktiv. Bei diesem Ausmaß an Bürgerengagement spiegelt sich die Lebendigkeit des Gemeinwesens in all seinen Facetten wider. Bürgerengagement fördert den kulturellen, friedlichen und sozialen Zusammenhalt sowie die demokratischen Beteiligungsmöglichkeiten. Die Stadt Wuppertal setzt sich seit vielen Jahren für ein offenes und freundliches Klima für noch mehr bürgerschaftliches Engagement ein.
Wer kann ein Bürgerengagement oder Ehrenamt ausüben?
Grundsätzlich kann sich jede*r Bürger*in ehrenamtlich engagieren. Wenn Sie sich in Ihrem eigenem Lebensumfeld engagieren, z. B. Einkäufe für die ältere Nachbarschaft erledigen, gestaltet sich die Tätigkeit nach persönlicher Absprache mit den Betroffenen. In Vereinen und Organisationen legen die Vorstände die Bedingungen fest. So gibt es z. B. Altersvorgaben für einzelne Aufgaben oder es werden bestimmte Grundkenntnisse für die auszuübende Tätigkeit erwartet. Die Klärung erfolgt in einem Vorstellungsgespräch.
Wie finde ich ein passendes Ehrenamt?
Seit März 2013 gibt es in Wuppertal eine Freiwilligenagentur – das Zentrum für gute Taten e. V. Die Freiwilligenagentur ist eine Vermittlungs- und Beratungsstelle für alle Themen rund ums Ehrenamt. Über eine professionelle Datenbank werden über 800 verschiedene ehrenamtliche Aufgaben verwaltet. Rund 320 Vereine und Organisationen sind Kunden des Zentrums für gute Taten. Fast 1400 Bürger*innen haben die Anlaufstelle schon besucht.
In Kooperation mit der Stadt Wuppertal gibt es seit März 2018 eine digitale Ehrenamtskarte. Diese Karte dient der Erstorientierung bei der Suche nach dem passenden Ehrenamt. Über die Karte werden keine Kontaktdaten zu den Vereinen vermittelt. Für die Freiwilligenagentur ist das persönliche Beratungsgespräch unentbehrlich. Die Mitarbeiter*innen des Zentrums finden mit Ihnen gemeinsam die passenden ehrenamtlichen Aufgaben. Ein Beratungsgespräch kann ohne Terminabsprache erfolgen.
Adresse Zentrum für gute Taten: Höhne 43, 42275 Wuppertal. Öffnungszeiten: dienstags von 10 bis 14 Uhr, donnerstags von 10 bis 18 Uhr. Telefon: 0202 946 20 445
Mail: postzfgtde
Was macht die Stabsstelle zur Förderung des Engagements?
Die Stadt Wuppertal ist mit dem Zentrum für gute Taten eine Kooperation eingegangen. Die Vermittlung und Beratung der Ehrenamtlichen erfolgt in der Freiwilligenagentur. Die Stabsstelle arbeitet an der Weiterentwicklung von bürgerengagementfreundlichen Strukturen. Die Stadtverwaltung arbeitet an der Entwicklung einer Engagementstrategie, die es den Ehrenamtlichen erleichtert, die richtigen Ansprechpartner*innen in der Verwaltung zu finden. Außerdem ist Wuppertal seit Dezember 2017 Mitglied im Landesnetzwerk „Engagiert in NRW“. In diesem Netzwerk tauschen sich die teilnehmenden Kommunen über Möglichkeiten zur Unterstützung und Weiterentwicklung des bürgerschaftlichen Engagements vor Ort aus. Seit Juni 2016 arbeitet die Stadt gemeinsam mit dem Zentrum für gute Taten in einem wissenschaftlichen Projekt zusammen, welches vom Wuppertal Institut begleitet wird.
Im Rahmen dieses Projektes finden seit Anfang 2017 Dialogtreffen statt. Bei diesen Treffen kommen die unterschiedlichsten Akteur*innen der Stadtgesellschaft zusammen und es sind Runde Tische zu bestimmten Themen entstanden. Zum Beispiel: Leerstand, Fahrradgaragen, Einwegbecher freie Stadt. Insgesamt möchte die Stabsstelle Vernetzungsstrukturen in der Bürgerschaft stärken bzw. neue Netzwerke aufbauen
Muss Bürgerengagement immer im Verein stattfinden?
Bürgerengagement muss nicht zwingend in einem Verein stattfinden. Es gibt inzwischen zahlreiche Bürgerinitiativen, die nicht als Verein organisiert sind.
Gibt es zeitlich begrenzte ehrenamtliche Projekte?
Ja, es gibt immer wieder zeitlich begrenzte Projekte. Das kann ein Sommerfest in einer Senioreneinrichtung sein, bei dem ehrenamtliche Hilfe gebraucht wird. Oder eine Großveranstaltung für einen Tag wie der Wupperputz-Tag, der in jedem Jahr stadtweit stattfindet.
Wie können Projektideen gefördert werden?
Für Wuppertal hat die Stadtsparkasse Wuppertal die Spendenplattform „Gut für Wuppertal“ ins Leben gerufen. Hierüber können Initiativen Gelder für Ihre Projekte sammeln. Außerdem bietet das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie eine Förderdatenbank.
Gibt es eine Anlaufstelle für gemeinwohlorientierte Ideen aus der Bürgerschaft?
Durch die Mitwirkung im Projekt KoSI-Lab ist im Zentrum für gute Taten ein Innovationslabor als Abteilung der Freiwilligenagentur entstanden. Bürger*innen mit eigenen gemeinwohlorientierten Ideen, können diese im Zentrum vorstellen. Ein Gremium berät anschließend, ob und wie eine Begleitung und Unterstützung durch das Zentrum für gute Taten erfolgen kann. Die Bürger*innen werden in alle Schritte eingebunden. Außerdem können Projektideen über das Bürgerbudget bei der Stadt eingereicht werden. Nach einem Auswahlverfahren, das bestimmte Kriterien berücksichtigt, erfolgt die Abstimmung über die Gewinnerprojekte von den Wuppertaler Bürger*innen. Über das Datum dieser Aktion werden Sie auf der Webseite der Stabsstelle informiert.“
Gibt es einen Versicherungsschutz fürs Ehrenamt?
In der Regel sind Ehrenamtliche über den Verein versichert, für den sie tätig sind. Wir empfehlen, beim Vorstellungsgespräch danach zu fragen. Für alle, die keinen Versicherungsschutz haben, hat das Land NRW einen Versicherungsschutz abgeschlossen.
Ansprechpartnerin
Ort
Frau Angelika Leipnitz
Sachbearbeiter/in
Raum A-185
Johannes-Rau-Platz 1
42275 Wuppertal
Zeiten
nach Absprache