Warum wird Karneval gefeiert?
Der Karnevals- oder Fastnachtsbrauch wird in Deutschland regional und auf der ganzen Welt unterschiedlich gefeiert. Im Rheinland gibt es Karnevalsumzüge, in Venedig werden Masken getragen, in Brasilien wird viel getanzt und in manchen Regionen Deutschlands laufen die Menschen als Hexen verkleidet umher. Genauso unterschiedlich wie Karneval gefeiert wird ist auch seine Entstehung.
Die Tradition von Karneval, Fasching oder auch Fastnacht hat verschiedene Wurzeln.
Schon die als Germanen bezeichneten Stämme in Mitteleuropa und im südlichen Skandinavien haben früher die Jahreszeit, in der heute Karneval gefeiert wird, mit Masken, Verkleidung und vor allem mit viel Lärm gefeiert. Damit sollten böse Geister, die Wachstum und Ernte bedrohen, vertrieben und die guten Geister, die den Frühling bringen, aufgeweckt werden.
Die Christen, die schon früher nicht an diese Geister glaubten, feierten aus einem anderen Grund. Hier war die Fastenzeit, die 40 Tage vor Ostern beginnt, ausschlaggebend. Die Zeit vor der sechswöchigen Fastenzeit wurde genutzt um ausgelassen zu feiern und viel zu essen. Die Fastenzeit beginnt mit dem Aschermittwoch, also dem Ende der Karnevalszeit, und gilt im Christentum der Vorbereitung auf das Osterfest.
Die jüngste Karnevalstradition stammt aus den Anfangszeiten des 19. Jahrhunderts. Den Menschen wurden in den damals französisch besetzten Regionen politische Aktionen verboten. Um trotzdem kritisch über Politik reden zu können, trafen sich die Menschen in Clubs, in denen sie die Politik mit humorvollen Reden auf die Schippe nahmen. Dieser Brauch hat sich bis heute in der Büttenrede gehalten.
Der Ursprung des Wortes "Karneval" ist nicht eindeutig. Zum einen kann es von dem lateinischen "carrus navalis" kommen, was Schiffskarren oder Räderschiff bedeutet – dass würde auch den Ausruf „Ahoi“ an Karneval in einigen Regionen erklären. Wenn nach dem Winter wieder Schiffe auf dem Rhein fahren konnten, gab es festliche Umzüge, zu denen Schiffskarren mitgenommen wurden.
Eine andere Ableitung kommt vom lateinischen Ausdruck "carne vale". Das bedeutet soviel wie "Fleisch, lebe wohl!" und deutet somit auf die christliche Fastenzeit hin.
„Alaaf" stammt wohl aus dem Kölschen "all af", was so viel heißt wie "über alles" oder "alles andere weg". Im dreifachen Ruf "Kölle alaaf" bedeutet er soviel wie "Köln über alles" oder "Alles lobe Köln".
Im Gegensatz zu "Alaaf" ist bei "Helau" nicht sicher, woher der Ausruf stammt. Es könnte eine Abwandlung von "Halleluja" sein oder auch von "Hölle auf" kommen, da an Karneval die bösen Geister aus der Hölle vertrieben werden sollen.
Egal ob oder wie Karneval gefeiert wird, es ist eine Tradition mit der sich viele Menschen identifizieren und die als Brauchtum in unserer Gesellschaft seinen festen Platz gefunden hat.
In diesem Sinne … Alaaf, Helau, Ahoi und wuppdika!
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