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FeuerwehrLeitstelle

Der Notruf

Feuerwehr Notruf – In welcher Stadt ist der Notfall?

Mit dieser Meldeformel melden sich die Disponent*innen am Notruf 112. Bei lebensbedrohlichen Notfällen sollen nicht mehr als 90 Sekunden von der Annahme des Notrufs bis zur Alarmierung der Rettungskräfte vergehen. 

Unser Ziel ist es, in möglichst kurzer Zeit die wichtigsten Informationen abzufragen und eine Einsatzentscheidung zu treffen. 

  Das bedeutet: wir sind auf Ihre Kooperation angewiesen! 

Uns ist bewusst, dass sich unsere Anrufer*innen in einem emotionalen Ausnahmezustand befinden können und unter Umständen sehr aufgeregt sind. Im Durchschnitt ruft jeder Mensch in seinem Leben 0,9 Mal die 112 an! Unsere Disponent*innen sind für solche Situationen in spezieller Gesprächsführung geschult und versuchen Sie mit Empathie und Menschlichkeit zu beruhigen.

Wussten Sie schon, dass der Notruf 112 europaweit gilt?

Im Zweifel zählt jede Sekunde: Wir fragen – Sie antworten!

Sicherlich hat jeder im Laufe seines Lebens von den „5-W-Fragen“ gehört. Spätestens in der Erste-Hilfe-Ausbildung für den Erwerb einer Fahrerlaubnis wird das Thema „Absetzen eines Notrufs“ thematisiert.

Im Laufe der letzten Jahre wurden die 5“ W´s“ (Wo? Wer? Was? Wie viele? Warten!) auf lediglich 2 „W´s“ reduziert. Übriggeblieben sind:

1.    Wo? 

und

2.    Warten!

Was ist mit den drei anderes „W´s“? Die Disponent*innen übernehmen die Gesprächsführung, führen Sie gezielt durch den Notruf-Dialog und fragen die benötigten Informationen zielgerichtet ab. Die Einhaltung einer vorgegebenen Gesprächsstruktur ist sehr wichtig, um Ihnen so schnell wie möglich Hilfe schicken zu können.

Legen Sie erst auf, wenn der Disponent/die Disponentin sie hierzu auffordert!

Bei medizinischen Notfällen werden die Mitarbeiter durch eine standardisierte Notrufabfrage-Software unterstützt. Alle relevanten Daten werden sofort eingegeben und das Ergebnis führt zu einem Fahrzeugvorschlag. Je bedrohlicher ein Notfall ist, desto weniger Fragen werden gestellt!

Wussten Sie schon, dass der Notruf 112 erst 1973 auf Veranlassung der Björn-Steiger-Stiftung bundesweit eingeführt wurde?

Lebensretter*in am Telefon: Wir lassen Sie nicht allein!

Durch unsere Fragen geht keine Zeit verloren! Wir können bereits während des Notrufgesprächs die erforderlichen Einsatzmittel alarmieren. Während die Disponent*innen Ihnen am Telefon wichtige und unter Umständen lebensrettende Erste-Hilfe- und Sicherheitshinweise geben, sind die Rettungskräfte bereits zu Ihnen unterwegs. 

In einigen Fällen begleiten wir Sie am Telefon, bis die Rettungskräfte bei Ihnen eingetroffen sind!

Bei einem gemeldeten Herz-/Kreislaufstillstand werden wir Ihnen am Telefon erklären, wie Sie eine Wiederbelebung durchführen können. 

Wichtig zu wissen: Wir leiten keine Atemspende an, sondern ausschließlich die Herzdruckmassage! 

Die Beatmung findet in der Laien-Reanimation keine Anwendung mehr, da Studien ergeben haben, dass die Überlebens-Wahrscheinlichkeit HÖHER ist, wenn nicht beatmet wird. Auch ist die Schwelle niedriger ist, mit den überlebenswichtigen Reanimationsmaßnahmen zu beginnen, da eine Mund-zu-Mund- oder Mund-zu-Nase-Beatmung viele Menschen von der Durchführung abgehalten hat. 

Weitere Informationen:
https://www.einlebenretten.de/handeln.html (Öffnet in einem neuen Tab)

Selbstverständlich lassen wie Sie auch in diesem Fall nicht alleine, sondern beenden das Gespräch erst, wenn unsere Kollegen bei Ihnen eingetroffen sind.

Wussten Sie schon, dass die Überlebensrate bei Durchführung einer suffizienten Laien-Reanimation um das 2- bis 3-fache erhöht werden kann?

Advanced Mobile Location (AML): Wir finden Sie!

In Europa werden 73% der Notrufe über das Mobilfunknetz abgesetzt. Seit einigen Monaten nutzen wir in unserer Leitstelle dieses System. Über AML werden die Positionsdaten des Anrufers mit wählen des Notrufs 112 aus dem Mobilfunknetz automatisch an die zuständige Leitstelle übermittelt und die Position des Anrufers grafisch im Einsatzleitsystem dargestellt.

Wie funktioniert AML?

Wenn Sie den Notruf 112 wählen, so aktiviert ihr Handy automatisch WLAN und Satellitennavigation, auch wenn dies vorher noch nicht der Fall war bzw. dauerhaft deaktiviert wurde. Sobald das Smartphone eine Position ermitteln konnte (meistens nach wenigen Sekunden) werden diese Daten automatisch im Hintergrund über eine kostenlose Daten-SMS an die Leitstelle übermittelt. Eine Internetverbindung ist hierfür nicht erforderlich. Nach 60 Minuten werden die Daten automatisch gelöscht.

Dieses System funktioniert allerdings nicht bedingungslos! Es müssen folgende Voraussetzungen erfüllt sein, damit wir Ihre Position übermittelt bekommen:

  • Smartphone mit dem Betriebssystem Android ab Version 2.3
  • Smartphone mit dem Betriebssystem iOS-Version ab Version 13.3

Je besser die Netz-/Satellitenabdeckung ist, desto exakter ist die übermittelte Position! Eine Genauigkeit bis auf 0m ist möglich.

Wussten Sie schon, dass Sie den Notruf 112 auch wählen können, wenn ihr Mobilfunkanbieter keine Netzabdeckung hat? 

In diesen Fällen sucht sich das Handy ein anderes Mobilfunknetz, und der Notruf kann über dieses Fremdnetz abgesetzt werden. Allerdings wird in diesen Fällen nicht ihre Mobilfunknummer übertragen und es werden keine AML-Daten übermittelt.

Notruf-Fax, Notruf-App und e-call

Notruf-Fax

Aktuell besteht für sprach- und/oder hörgeschädigte Menschen die Möglichkeit, einen Notruf über Fax abzusetzen. Diese Personengruppen füllen im Notfall ein Notruf-Fax aus und können dieses an die 112 faxen. (hier der Link zum neuen Fax-Vordruck) Die Notruf-Faxe werden durch die Disponent*innen auf einem Faxgerät in der Leitstelle ausgedruckt und mit der gleichen Qualität und Schnelligkeit wie ein „normaler“ Notruf bearbeitet. 

Bitte achten Sie unbedingt darauf leserlich zu schreiben, vollständige und eindeutige Informationen und ihre Fax-Nummer anzugeben, damit wir Ihnen den Eingang ihrer Meldung – ebenso per Fax – bestätigen, und ihnen Hilfe zusichern können!

Notruf-App

2019 haben die Bundesländer gemeinsam die Einführung eines App-Notrufs beschlossen. NRW übernahm die Abwicklung und Ausschreibung und schloss 2020 den Vertrag mit einem Unternehmen ab, das die App programmiert hat.

Die App kann grundsätzlich von jedem genutzt werden. Sie richte sich aber vor allem an Menschen, die aufgrund einer Behinderung nicht oder schlecht telefonieren können. Die App wird in allen App-Stores zum kostenlosen Download angeboten.

Durch die Ortungs-Funktion des Handys (GPS) wird der Notruf von der App mit den gemachten Angaben automatisch an die örtlich zuständige Leitstelle geschickt. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, danach die Kommunikation über einen Chat fortzuführen, um die Notfallhilfe gegebenenfalls zu optimieren.

Ab April 2021 soll es möglich sein, einen Notruf über die App abzusetzen

Bitte missbrauchen Sie diese Möglichkeit nicht und nutzen Sie die App nur, wenn Sie nicht in der Lage sind, mit der Leitstelle zu telefonieren! Das Notruf-GESPRÄCH ist durch nichts zu ersetzen, die Notruf-App ist lediglich ein Hilfsmittel!

Jede eingehende Meldung über die Notruf-App wird ernst genommen und mit Rettungsfahrzeugen beschickt!

E-Call

Durch die Einführung von sogenannten „e-calls“ (emergency-calls) besteht bei mittlerweile vielen neuen Kraftfahrzeugen die Möglichkeit, dass das Fahrzeug entweder bei einem schweren Verkehrsunfall automatisch oder manuell ausgelöst einen Notruf absetzt. Bei Fahrzeugen mit einer Typengenehmigung ab April 2018 sind solche Systeme zwingend vorgeschrieben.

Es ist vom Fahrzeughersteller abhängig, ob dieser Notruf von der nächsten integrierten Leitstelle oder einem Servicecenter des Fahrzeugerstellers entgegengenommen wird. Informieren Sie sich bitte hierüber bei Ihrem Fahrzeughersteller. Die Servicecenter befinden sich zum Teil im Ausland.

Mit dem Auslösen eines „e-calls“ werden automatisch folgende Daten übermittelt (MSD, minumum set of data / Mindest-Datensatz):

  • Zeitpunkt des Unfalls
  • Auslöseart (automatisch oder manuell)
  • 17-stellige Fahrzeugidentifikationsnummer (FIN)
  • Antriebsart (z.B. Diesel, Benzin, Gas, Elekro)
  • Fahrzeugklasse
  • Aktuelle Fahrzeugposition und die letzten zwei Fahrzeugpositionen
  • Fahrtrichtung
  • Anzahl der Insassen (sofern Sicherheitsgurte angelegt wurden)

Besteht nach dem Empfang eines e-calls keine Sprachverbindung zu den Fahrzeuginsassen, werden in jedem Fall mehrere Rettungsfahrzeuge zu dem gemeldeten Einsatzort geschickt!

Erläuterungen und Hinweise

Bildnachweise

  • Stadt Wuppertal

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