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Gleichstellung und Antidiskriminierung

Wenn eine demokratische und liberale Gesellschaft rechte Argumentationsweisen aufgreift, statt sich dem entgegenzustellen, wird Gleichstellungs- und Antidiskriminierungsarbeit bald Geschichte sein.

Wie kommen wir darauf?

Schon seit einigen Jahren gibt es immer wieder Vorstöße rechter Parteien, kommunale Gleichstellungs- und Antidiskriminierungsarbeit abzuschaffen bzw. zu destabilisieren. Davon betroffen ist auch die Arbeit der Antirassismus-,  Integrations- und Inklusionsbeauftragten sowie der Stellen zur Demokratieförderung.

Was kann ein Rechtsruck in Deutschland bedeuten? 

Die Rechte von Frauen und Mädchen sowie Trans- und Interpersonen mit und ohne internationaler Familiengeschichte stehen auf dem Spiel. Rechte Parteien stehen für rückschrittige Geschlechterrollen und patriarchale Strukturen, die uns nachweislich schaden. Die Einschränkung körperlicher und finanzieller Autonomie bedeutet, Care Arbeit noch ungerechter zu verteilen und die Zunahme von Gewalt gegen Frauen und queere Personen zu fördern. Menschen in bereits prekären Lebenslagen werden existenzieller Bedrohung ausgesetzt. Ein Ende der Demokratie bedeutet, dass gerade People of Colour, Menschen mit internationaler Familiengeschichte, Menschen mit Behinderung oder in finanziell geschwächten Lagen, Alleinerziehende, Transfrauen/queere Menschen, Menschen mit Fluchterfahrungen in Deutschland keine sichere Zukunft haben. Der Wunsch nach einem selbstbestimmten Leben, nach Diversität in unserer Gesellschaft, nach einer selbst gewählten Lebens- und Liebesform gehören der Vergangenheit an.

Was heißt das konkret? 

Die rechtlichen Grundlagen, wie Gleichstellungsgesetze und das Antidiskriminierungsgesetz könnten aufgelöst werden. Denn: Legalität ist eine Frage der Macht und keine Frage von Gerechtigkeit. Das können wir aus der Geschichte lernen: in der Kolonialzeit, in der Zeit des Faschismus, in der Zeit der Hexenverfolgung und in der Zeit ohne Wahlrecht für Frauen.

Umso mehr müssen wir uns in der Gleichstellungs- und Antidiskriminierungsarbeit intersektional feministisch positionieren und uns für eine Veränderung von Geschlechterrollen, geschlechtlichen Zuschreibungen und Klischees einsetzen. Für eine diverse Verwaltung, für mehr Mädchen in MINT, gegen Gewalt an Frauen und marginalisierte Gruppen, gegen Rassismus, für Frauen in Führungspositionen, für eine eigenständige Existenzsicherung von Eltern mit Kindern, für Sicherheit im öffentlichen Raum, für eine gerechte Verteilung von Care-Aufgaben, für die Inklusion von Menschen mit Beeinträchtigungen, für eine gleiche Bezahlung von Frauen und Männern, für eine gerechte Verteilung von Macht und Einfluss in dieser Stadt. Dafür stehen wir gemeinsam mit unseren zahlreichen Kooperationspartner*innen.

Der wachsende Zuspruch für rechte Parteien und rechtes Gedankengut ist auch ein persönlicher Angriff: Auf unsere Arbeit als Stabsstelle und auf die Menschen, die bei uns und in der Verwaltung arbeiten. Auf das Leben vieler Menschen, die wir lieben, mit denen wir befreundet sind, die sich – so wie wir – für eine liberale und diverse Gesellschaft einsetzen. Reale menschliche Schicksage hängen davon ab, ob wir es schaffen, diese Werte zu verteidigen!

 

Unser Motto für dieses Jahr: Es gibt viele Gründe weiter zu machen - wir zeigen Haltung und beziehen aktiv Position!

(Text inspiriert durch ein Instagram-Posting von gleichstellung_hannmuenden) (Öffnet in einem neuen Tab)

 

Erläuterungen und Hinweise

Bildnachweise

  • Stadt Wuppertal

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