Wuppertal hat zahlreiche Standorte, an denen das Thema Klimaschutz erlebt, praktiziert und vermittelt werden kann.
Viele dieser Klimaorte sind im Rahmen von innovativen Projekten durch den Wissenstransfer und das Engagement von Unternehmen, Vereinen, Verbänden sowie Quartiersbewohner*innen entstanden, die sich aktiv für Lösungen zum Klima- und Umweltschutz in ihrem Quartier und für die Stadt Wuppertal einsetzen. Zu den zielführenden Projekten gehören z.B. Wuppertals Klimasiedlungen, Anlagen zur effizienten und/oder regenerativen Energieerzeugung, Projekte der Verkehrswende sowie der Klima- und Umweltbildung, an denen zahlreiche Akteure mitwirken und mitgestalten.
Klimaschutz bedeutet kontinuierlich neue Wege zu gehen und gemeinsam aktiv zu werden, um bedeutsame Klimaschutzvorhaben auch zukünftig realisieren zu können.
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Anlagen Erneuerbare Energie
In Wuppertal werden die Sonnenenergie, die Wasserkraft, die Windenergie und biogene Stoffe zur Strom- und Wärmegewinnung genutzt.
Als Klimaorte werden in der Klimaortkarte Photovoltaikanlagen insbesondere aus dem gewerblichen und öffentlichen Bereich, Windenergieanlagen und Anlagen zur Erzeugung von Energie aus Wasserkraft abgebildet.
Alle Anlagen erzeugen regenerative Energie, also "Grünen Strom" und tragen so zur CO2 Reduzierung und zum Klimaschutz bei.
Klimasiedlung Klimagerechte Gebäude
Klimasiedlung
Das Konzept der Klimasiedlung berücksichtigt energieeffizientes und klimafreundliches Bauen auf Quartiersebene.
Klimafreundliche Lösungen beispielsweise für die Wärmeversorgung lassen sich auch im Verbund für mehrere Gebäude besonders effizient und wirtschaftlich umsetzen. Bei der Maßnahmenumsetzung werden z.B. Wärmestandards (Passivhausstandard, Dreiliter Standard), die Lüftung der Gebäude (Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung), die Heizung und Warmwasserversorgung (Wärmepumpen, Solarthermie, Holzpelletheizung) und die Stromversorgung (Photovoltaikanlagen) berücksichtigt um die Auszeichnung „Klimaschutzsiedlung“ zu erzielen.
Für eine Auszeichnung mit dem Qualitätssiegel muss ein festgelegter Grenzwert für die CO₂-Emissionen aus dem Gebäudebestand und der Wärmeversorgung eingehalten werden.
Die in der Stadt Wuppertal ausgezeichneten Klimaschutzsiedlungen können der Klimaortkarte entnommen werden. Weitere Klimaschutzsiedlungen sind zurzeit im Bau bzw. in der Planung.
Klimagerechte Gebäude
Hier werden Gesamtsanierungskonzepte und Einzelmaßnahmen wie z.B. die Gebäudedämmung, die Warmwasser- und Wärmeversorgung oder die Gebäudebegrünung an öffentlichen Gebäuden dargestellt.
Gebäude Fernwärme
Die in der Klimaortkarte dargestellten Gebäude beziehen Wuppertaler Fernwärme (WSW Talwärme). Einen Großteil der Fernwärme liefert die WSW-Tochter AWG bei der thermischen Verwertung von Restmüll im Müllheizkraftwerk auf Korzert. In Spitzenzeiten wird zusätzliche Fernwärme im WSW Gas-Heizkraftwerk Barmen produziert. Beide Kraftwerke erzeugen Fernwärme und Strom im Verfahren der Kraft-Wärmekopplung und stellen so effiziente und klimaschonende Energie zur Verfügung.
Diese Wärmeversorgung ist vorbildlich u.a. für Industriegebäude und -anlagen, Verwaltungs- und Mehrfamilienhäuser, Wohnsiedlungen, Institutionen und Gewerbe.
Über das Wuppertaler Fernwärmenetz versorgt die WSW Kunden in der Talsohle entlang der Wupper von Elberfeld bis Oberbarmen sowie auf den Südhöhen zwischen Küllenhahn und Ronsdorf mit Wärme. Dank der Verbindung vom AWG-Müllheizkraftwerk nach Elberfeld können seit 2018 auch Haushalte und Betriebe in Elberfeld-Süd die umweltfreundliche Talwärme nutzen.
Orte der Mobilität
Die Orte der Mobilität umfassen vorzugsweise Klimaorte, bei denen die Fortbewegungsarten der „aktiven Mobilität“ im Fokus sind, gemeint ist hier insbesondere das zu Fuß gehen und das Fahrradfahren, aber auch die Nutzung von Tretrollern, Skateboards oder Pedelecs.
Im Weiteren werden Klimaorte von Mobilstationen u.a. für (E-)Fahrräder und Anlagen zum Abstellen von (E-)Fahrrädern an Bahnhöfen sowie zentrale Orte des ÖPNV z.B. Bußbahnhöfe und Bahnhöfe berücksichtigt.
Fahrradtrassen
Nordbahntrasse / Jackstädt-Weg
Auf einer stillgelegten Bahnstrecke entstand zwischen 2006 und 2014 ein Fuß-, Rad- und Skaterweg, der 23 Kilometer durch Wuppertal führt.
Die Nordbahntrasse / Jackstädt-Weg ist Teil des Panorama Radweges mit einer über 300 km langen Strecke. Das Netz verbindet Niederberg mit dem Sauerland und das Ruhrgebiet mit dem Rheinland.
Schwarzbachtrasse
Im 19. Jahrhundert erbaut und inzwischen stillgelegt ist die ehemalige Bahnstrecke heute ein stadtteilverbindender Fuß-, Rad- und Skaterweg. Die zwei Kilometer lange Schwarzbachtrasse mit Anbindung an die Nordbahntrasse verläuft im Osten der Stadt vom ehemaligen Bahnhof Wichlinghausen in einer S-förmigen Schleife bis zum Ortsteil Langerfeld.
Sambatasse
1891 erbaut und 1988 stillgelegt ist die ehemalige Bahnstrecke "Samba-Trasse" heute ein reizvoller Rad- und Wandererlebnisweg mit Infotafeln zur Geschichte der Strecke. Der naturnahe Weg auf der historischen Bahntrasse verläuft über 10 km von Elberfeld nach Cronenberg.
Reparaturcafés
Reparatur-Initiativen (Reparatur-Treffs, Reparier-Bars, Repair Cafés etc.) organisieren Veranstaltungen, bei denen defekte Alltagsgegenstände z.B. elektrische und mechanische Haushaltsgeräte, Unterhaltungselektronik, Textilien, Fahrräder oder Spielzeug gemeinschaftlich repariert werden.
Hilfe zur Selbsthilfe ist das Motto der Reparatur-Initiativen um private Haushalte und private Personen dabei zu unterstützen, auch gebrauchte Haushaltsgegenstände weiter zu nutzen. Ziel der Initiativen ist es, Müll zu vermeiden, Ressourcen zu sparen, die Umwelt zu schonen und nachhaltige Lebensweisen in der Praxis zu erproben und zu verstetigen.
Akteure
Wuppertal hat zahlreiche Akteure, die im privaten, gewerblichen und kommunalen Bereich einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Ziel ist es, den CO2 Ausstoß zu minimieren, die Anpassung an die nicht mehr vermeidbaren Folgen des Klimawandels zu stärken sowie die Umwelt und Ressourcen zu schonen.
Die Akteure setzen ein Zeichen für den Klimaschutz. Ob in den Bereichen Bauen und Sanieren, Energiesparen, Einsatz erneuerbarer Energien, der Mobilität, der ökologischen Landwirtschaft oder der artgerechten Tierhaltung: Akteure zeigen, welche Maßnahmen sinnvoll und mit hoher Qualität umgesetzt werden können.
Zu den Initiatoren, die in der Klimaortkarte dargestellt werden, gehören z.B. Vereine, Bildungsträger, Beratungseinrichtungen und Unternehmen im Konzern Stadt, die beruflich und durch privates Engagement einen wesentlichen Beitrag leisten.
Beratung
Das breit gefächerte Angebot zur Energie-, Umwelt- und Mobilitätsberatung wird in Wuppertal von professionellen Beratungsstellen durchgeführt, um Bürger*innen, Schulen, Vereine und interessierte Gruppen bedarfsgerecht zu informieren und bei ihrer Arbeit und ihren Entscheidungen zu unterstützen.
Bedeutende Beratungsstandorte können der Klimaortkarte entnommen werden.
Kinder- und Jugendbildung
Außerschulische Lernorte bieten zahlreiche Möglichkeiten Kinder und Jugendliche im Sinne einer Bildung für nachhaltige Entwicklung zu begleiten. Dafür ist es wichtig, die Themen nicht nur kognitiv zu verstehen, sondern umwelt- und klimabewusste Kompetenzen im aktiven Handeln zu vermitteln, die dann im Alltag zur Anwendung kommen.
Praktiziert wird die Wissensvermittlung in Naturlehrgebieten und in Einrichtungen mit wissenschaftlichen und umweltrelevanten Themengebieten, in denen Kinder und Jugendliche die Möglichkeit haben klima- und umweltbewusste Erfahrungen zu sammeln. Ziel ist es, das Wissen und die Kompetenz zu vermitteln, um nachhaltiges Handeln auch im Alltag zu praktizieren.
Wichtige Bildungseinrichtungen können der Klimaortkarte entnommen werden.
Erwachsenenbildung
Die Klimabildung fußt auf den Grundlagen einer Bildung für nachhaltige Entwicklung, erklärt Ursachen und Prozesse des Klimawandels und zeigt die Auswirkung des eigenen Handelns auf die Veränderungen des Klimas auf. Die Klimabildung schlägt Verhaltensweisen vor, die dem Klimawandel entgegenwirken und gleichzeitig die Anpassung an die nicht mehr vermeidbaren Folgen des Klimawandels ermöglichen. Es gilt, Kompetenzen zu erwerben, um vorausschauend und vernetzt zu denken und Verantwortung für das eigene Handeln zu übernehmen. Ziel ist es, die Motivation und Bereitschaft zu stärken selbst und gemeinsam klimafreundlich zu handeln.
Wichtige Bildungseinrichtungen können der Klimaortkarte entnommen werden.
Fördermittel des Bundes
Dank der Fördermittel des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz sowie der Nationalen Klimaschutzinitiative startete im September 2021 das Vorhaben "KSI: Klimamanagement Stadt Wuppertal, Umsetzung des vorliegenden Klimaschutzkonzeptes mit integriertem Handlungsfeld Anpassung an den Klimawandel".
Für die Umsetzung des Klimaschutzkonzeptes ist der Zeitraum 01.09.2021 bis 31.08.2024 vorgesehen (Förderkennzeichen: 67K15165).