Seit dem Mittelalter wurden Erzeugnisse des bergischen Schmiedehandwerks vertrieben. Zunächst waren es bäuerliche Werkzeuge wie Hacken, Sicheln und Sensen, später kamen Sägen, Feilen und Winden hinzu. Besonders begehrt war der Raffinierstahl. Schon 1750 gab es mehr als 30 spezielle Herstellergruppen, die nahezu 400 Artikel produzierten. 50 Jahre später waren es bereits 4.000 verschiedene Erzeugnisse aus Eisen und Stahl. Der bergische Raum hatte sich zu einem der größten zusammenhängenden eisenverarbeitenden Gebiete des deutschen Kulturraumes entwickelt.
Der gute Ruf Remscheids als Zentrum der deutschen Werkzeugindustrie hat sich bis heute erhalten. Die Qualität der hier gefertigten Produkte ist weltbekannt.
Ab dem 15. Jahrhundert wurde in steigendem Maße die Wasserkraft zur Veredelung und Verformung des Metalls genutzt. Der Einsatz wassergetriebener Hammerwerke und Schleifkotten machte eine stetige industrielle Entwicklung des eisenverarbeitenden Gewerbes erst möglich. Rund um Remscheid, besonders in den Tälern des Morsbach und der Gelpe, standen zahlreiche Wassertriebwerke an rasch dahinfließenden Bergbächen. Über 400 Jahre lang lieferten sie die nötige und billige Energie.
Der 1746 errichtete Steffenshammer im Ortsteil Clemenshammer ist der einzige noch erhaltene Wasserhammer in diesem Gebiet. Malerisch gelegen am aufgestauten Hammerteich beherbergt er die Zeugnisse vergangener Industriegeschichte. Von einem großen außenliegenden Wasserrad angetrieben, dreht sich die acht Tonnen schwere Holzwelle noch heute.
Eingelassene Zapfen heben den Schwanzhammer, der dröhnend auf den Amboss niederfällt. Über ein zweites, kleineres Wasserrad lief eine ausgeklügelte Transmission, die Federhammer, Schleifstein und das Gebläse des Schmiedefeuers antrieb.
Obwohl die Produktion im Steffenshammer bis 1928 auf vollen Touren lief, hatte die fabrikmäßige Schmiedetechnik den Wasserhammer längst eingeholt. So nutzte die Familie Steffens ihr Hammerwerk bis 1958 nur noch für gelegentliche Arbeiten. Dann erwarb die Stadt Remscheid die Anlage und gliederte sie als Industriedenkmal dem Deutschen Werkzeugmuseum an. Noch heute wird der Hammer für Führungen in Betrieb gesetzt.
Öffnungszeiten |
An einigen Samstagen im Sommer
aktuelle Informationen unter der Rufnummer (0 21 91) 4 64 35 - 0. Außerdem nach Terminvereinbarung dienstags bis samstags (außer an Feiertagen) für Gruppen ab 15 Personen Führungen mit Vorführungen - Einzelpersonen können sich evtl. anschließen. Gebühr je Gruppe: 25,- € Schulklassen: 15,- € Keine Führungen bei winterlicher Witterung! |
Eintrittspreise | Eintritt frei |
Mindestdauer | Führungen ca. 45 bis 75 Minuten |
Eignung | Mit Führung oder in Begleitung Erwachsener für Kinder ab ca. 8 Jahren |
Unterricht |
Arbeitsräume / -möglichkeiten für Lerngruppen:
Am Steffenshammer nicht vorhanden |
Telefon: 02191 / 464 35-0
Telefax: 02191 / 464 35-10