Es ist früh am Morgen, als die Mutter anruft, um ihm zu sagen, dass sein Vater gestorben ist. Der Erzähler weiß nicht, was er tun soll. Er ist allein in seinem Schmerz. Nach und nach wird ihm klar: Er muss in die Türkei. "Sohn ohne Vater" (KiWi 2025) ist ein abenteuerlicher, fiebriger Roadtrip quer durch Europa, der geprägt ist von den Erinnerungen des Erzählers an den Vater und seine vielen Leben: an den Ehemann, an den Akkordarbeiter, an den Geschichtenerzähler oder den Siebzigjährigen, dessen gefärbte Koteletten eine ganze Feriensiedlung in Aufruhr versetzen konnten.
Mit seinem neuen Roman stellt sich Feridun Zaimoglu die Frage, wie wir jene erinnern, die uns am nächsten stehen und uns doch manchmal seltsam fremd erscheinen, die uns lieben und prägen, um die wir uns sorgen – und die wir trotz allem irgendwann einmal gehen lassen müssen. Feridun Zaimoglu erinnert so einen Menschen, dessen Leben von Umbrüchen und den Versuchen gezeichnet ist, sich dieses Leben immer wieder anzueignen.
Feridun Zaimoglu lebt seit seinem sechsten Lebensmonat in Deutschland. Er studierte Kunst und Medizin in Kiel, wo er seitdem als Schriftsteller, Drehbuchautor und Dramatiker arbeitet. Für sein Schreiben wurde er vielfach ausgezeichnet. Nach "Leyla", "Liebesbrand", "Siebentürmeviertel", "Evangelio" und "Die Geschichte der Frau" erschien zuletzt sein Roman "Bewältigung".
Sohn ohne Vater - Autorenlesung und Gespräch mit Feridun Zaimoglu
Donnerstag, 22. Mai 2025, 19 Uhr
Zentralbibliothek, Kolpingstraße 8
Eintritt: 8 Euro
Tickets über Wuppertal live (Öffnet in einem neuen Tab) oder an der Abendkasse
Eine Veranstaltung des Katholischen Bildungswerks Wuppertal/Solingen/Remscheid in Kooperation mit der Stadtbibliothek Wuppertal und dem Literaturhaus Wuppertal e.V. sowie Förderung durch das Kulturbüro der Stadt Wuppertal