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Unser Elberfeld

FAQ Archäologische Arbeiten

Die archäologischen Arbeiten in der Elberfelder Fußgängerzone werfen viele Fragen auf. Folgend eine Übersicht der häufig gestellten Fragen sowie die Antworten darauf.

Um welche Funde geht es überhaupt?

Es handelt sich um die im Boden befindlichen Reste der Elberfelder Burg und der „Freiheit“ sowie um Grundmauern der frühindustriellen Bebauung der Stadt Elberfeld ab dem frühen 17. Jahrhundert. Die Lage und das Ausmaß der Reste der Elberfelder Burg und der Freiheit sind nicht oder kaum in alten Karten dokumentiert und waren insofern in ihrer Lage und ihrem Ausmaß nicht vorhersehbar. Die frühindustrielle Bebauung ist in den Ur- Karten der Stadt deutlich besser dokumentiert, lässt sich mit den Karten der heutigen Bebauung überschneiden und ist daher ein Stück vorhersehbarer. Auch die frühindustrielle Bebauung ist für die Geschichte der Stadt Elberfeld von großer Bedeutung. Über diese Zeit gibt es bisher wenige Erkenntnisse. Die Erkenntnislage wird durch die jetzigen Untersuchungen und Dokumentationen deutlich verbessert.

Warum dauert die Erkundung und Dokumentation bei den aktuellen Arbeiten länger als ursprünglich geplant?

Die Zeit- und Kostenpläne für die Fernwärmeverlegung in Elberfeld und die Neugestaltung von Fußgängerzone und Plätzen sind vor allem durch eine zum 1. Juni 2022 in Kraft getretene Novellierung des Landesdenkmalschutzgesetzes ausgehebelt worden: Bei den Tiefbauarbeiten der WSW in der Fußgängerzone wurden neben dem Bodendenkmal der ehemaligen Burg Elberfeld weitere Fragmente ehemaliger Vorkriegsbebauung gefunden. Neue denkmalrechtliche Anforderungen aus der Gesetzesnovellierung legen nun fest, dass nicht nur die mittelalterlichen Fragmente der Burganlage sondern sämtliche Fundstücke freigelegt, dokumentiert und möglichst unverändert im Boden belassen werden müssen.

Und was passiert dann mit den Funden?

Die Befunde werden dokumentiert und im Boden gesichert, so dass sie erhalten bleiben und vor negativen Einwirkungen geschützt werden. Dort, wo ein Erhalt dem Ausbau des Fernwärmeleitungsnetzes zwingend im Wege steht, wird nach der Dokumentation der Rückbau über eine denkmalrechtliche Erlaubnis genehmigt. An diesen Stellen sind die Befunde damit unwiederbringlich verloren. Das beauftrage Büro dokumentiert die Funde und schreibt darüber Berichte. Es ist geplant, wenn die zusätzlichen zwei Archäologen-Stellen (ab 1. Februar 2024) im Dienst sind, eine Aufarbeitung dieser Berichte so vorzunehmen, dass die Erkenntnisse auch für die Allgemeinheit zugänglich gemacht werden können. Denkbar sind auch Führungen vor Ort, wenn interessante Dinge zu Tage befördert werden. 

Gibt es Möglichkeiten, das Ganze zu beschleunigen?

Stadtverwaltung und WSW haben in enger Abstimmung mit dem Amt für Bodendenkmalpflege des Landschaftsverbandes Rheinland im Dezember eine Vereinbarung zum Umgang mit Bodendenkmälern (Öffnet in einem neuen Tab) im Rahmen des Fernwärmeausbaus unterzeichnet. Damit sollen die großen Investitionsprojekte in der Elberfelder Innenstadt künftig besser und effektiver umgesetzt werden.

Weniger Bau-Stopps durch archäologische Gutachten und Sondierungen im Vorfeld

Die Vereinbarung legt zum Beispiel fest, dass jeder Ausschreibung eines neuen Bauabschnittes im zeitlichen Vorlauf ein archäologisches Fachgutachten vorgeschaltet wird, das je nach Ergebnis durch geophysikalische Methoden und Sondierungen im Boden ergänzt wird, so wie es aktuell in Barmen (Öffnet in einem neuen Tab) bereits umgesetzt wird. Diese Recherchen sollen verhindern, dass laufende Arbeiten wie in der Vergangenheit durch unvorhergesehene Funde aufgehalten werden.

Ganz ausschließen lassen sich Zufallsfunde aber nicht. Auch das zeigen die Erfahrungen. Daher wurde für solche Fälle die Erkundung und Dokumentation des Bodendenkmals auf maximal vier Tage befristet. Alle potentiellen Konfliktbereiche werden fachlich bewertet, mit dem Ziel die notwendige Untersuchung und Dokumentation so reibungslos wie möglich zu gewährleisten. Bei wiederholt anzutreffenden Strukturen, wie etwa gleichen Fundamentteilen der frühindustriellen Bebauung soll der Dokumentationsaufwand vor Ort reduziert werden, indem auf bereits dokumentierte Fundstellen Bezug genommen werden kann. Die WSW wiederum verpflichten sich, die Belange des Denkmalschutzes bei der Planung und Umsetzung der Leitungstrassen stärker zu berücksichtigen. Die Stadt stellt zur Verstärkung der Arbeitsressourcen zwei weitere Archäologinnen ein.

Erläuterungen und Hinweise

Bildnachweise

  • Stadt Wuppertal
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