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Der Grüne Zoo Wuppertal

Afrikanische Schweinepest: Tiergärten und Partner sorgen sich um bedrohte Schweinearten

Visayas-Pustelschweine im Tiergarten Nürnberg. Foto: Tiergarten Nürnberg/Tom Burger

Der Tiergarten Nürnberg, der Kölner Zoo, der Grüne Zoo Wuppertal, die Expertengruppe für Wildlebende Schweinearten der Weltnaturschutzunion IUCN, das Friedrich-Loeffler-Institut und ihre Partner sorgen sich um den Bestand der vom Aussterben bedrohten Visayas-Pustelschweine.

In der Natur kommt diese Art nur noch auf zwei, möglicherweise drei, philippinischen Inseln vor. Dort wütet nun die Afrikanische Schweinepest, die ja auch bereits in Deutschland Einzug gehalten hat. Die Zoos engagieren sich in einem internationalen Netzwerk von Tiergärten, Zuchtstationen, Forschungseinrichtungen und Naturschützern für den Erhalt gefährdeter Schweinearten.

„Es tut mir leid, Ihnen mitteilen zu müssen, dass die Afrikanische Schweinepest (ASP) auch vor einer unserer Zuchtstationen nicht Halt gemacht hat“, schrieb der Direktor der Talarak Foundation, Matt Ward, in der vorletzten Juniwoche 2023. Die Stiftung arbeitet auf der philippinischen Insel Negros für den Erhalt bedrohter Arten. Innerhalb von 12 Tagen sind dort alle 12 Visayas-Pustelschweine verendet.

Die Afrikanische Schweinepest ist eine Viruserkrankung, die für Menschen und andere Tierarten ungefährlich, für europäische und asiatische Schweinearten aber tödlich ist. Übertragen wird das Virus zum Beispiel durch direkten Kontakt mit einem infizierten Tier, über Blut oder wenn die Schweine Fleischprodukte fressen, die von infizierten Tieren gewonnen wurden – etwa weggeworfene Wurstbrötchen im Wald.

Das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) arbeitet seit vielen Jahren mit internationalen Partnern an einem Impfstoff gegen diese Erkrankung.
„Die durch die menschliche Globalisierung beschleunigte Ausbreitung der Seuche macht auch vor Zoos nicht halt. Die Sicherheit unserer Zoobestände bedrohter Schweinearten und –rassen ist deshalb für uns umso wichtiger. Um sie zu gewährleisten arbeiten in unseren Zoos speziell für Zootiere ausgebildete Tierärztinnen und Tierärzte.

Die europäische Zoovereinigung EAZA verfügt zusätzlich über spezialisierte Veterinäre, sogenannte Veterinary Advisors, die sich mit den verschiedenen Schweinearten besonders gut auskennen. Wir müssen in diesem Bereich noch mehr Forschung betreiben, um der Seuche wirksam entgegentreten zu können.“, sagt Dr. Arne Lawrenz, Mitglied des EAZA Veterinary Committee und Direktor des Grünen Zoo Wuppertal.

Mit der Afrikanischen Schweinepest gibt es nun zum ersten Mal eine Bedrohung, die zeitgleich die Wildpopulation und die sogenannte Reservepopulation in den Zoos betrifft. Mit einer Zuchtgruppe Hirscheber wird auch im Grünen Zoo Wuppertal eine gefährdete asiatische Schweineart gehalten.
Mehr zu diesem Thema erfahren Sie hier:

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Bildnachweise

  • Foto: Tiergarten Nürnberg/Tom Burger

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