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Der Grüne Zoo Wuppertal

Ein Elefant beim Zahnarzt

Unser zweijähriger Elefantenbulle "Tsavo" hat sich vor Kurzem seinen linken Stoßzahn abgebrochen. Er steckte den Zahn beim Spielen in eine kleine Lücke an einem Metallgitter der Elefantenanlage – und bekam ihn nicht wieder heraus. Nur mit erhöhter Kraftanstrengung konnte er sich aus seiner misslichen Lage befreien. Dabei brach jedoch ein Stück von seinem Stoßzahn ab. Es blutete, denn das Zahnmark im Inneren der Stoßzähne, das aus Nerven und Blutgefäßen besteht, lag frei. Um eine Infektion zu vermeiden war es wichtig, den verletzten Zahn rasch wieder zu verschließen. Deshalb wurde "Tsavo" noch am selben Tag in Narkose gelegt. Schnelle und kompetente Unterstützung erhielt die Zootierärztin dabei vom Wuppertaler Zahnarzt Dr. Rolf Schönemann, der eigentlich auf menschliche Zahnprobleme spezialisiert ist.

Während "Tsavo" tief und fest schlief, wurde der verletzte Zahn gründlich gereinigt und ein wenig gekürzt, um eine gerade Bruchfläche zu erhalten. Anschließend wurde ein Loch in den Zahn gebohrt und ein Teil des Zahnmarks entfernt. Nach gründlicher Desinfektion brachte der Zahnarzt schließlich eine Füllung ein und schützte den Stoßzahn mit einer provisorischen Kappe aus Kunststoff.

Um einer übermäßigen Abnutzung der Stoßzähne vorzubeugen, bekam "Tsavo" bereits vor einigen Monaten silberne Schutzkappen auf beide Stoßzähne geklebt. Für den linken Zahn musste nach seinem Missgeschick nun eine neue Krone angefertigt werden.

Bereits am nächsten Tag ging es dem jungen Elefantenbullen wieder so gut, dass er sich die provisorische Kunststoffkappe vom Zahn entfernte und die frische Füllung arg strapazierte. Also stand ein erneuter Hausbesuch des Zahnarztes an. Um eine wiederholte Sedierung des Elefanten zu vermeiden, wurde diese zweite Behandlung ohne Narkose durchgeführt. Die Tierpfleger und Tierpflegerinnen im Grünen Zoo Wuppertal führen mit den Elefanten täglich ein Medizinisches Training durch. "Tsavo" hat dabei gelernt, seine Stoßzähne freiwillig dem Tierpflegeteam zu präsentieren. Dieses vertrauensvolle Training, das allein auf positiver Verstärkung basiert, zahlte sich nun aus. Während "Tsavo" seinen Rüssel wie gewohnt um eine Stange wickelte und sich Brotstücke schmecken ließ, konnte der Zahnarzt in Ruhe den Zahn reinigen, aufbohren, desinfizieren und eine Füllung einbringen. Das alles ohne Narkose, aber trotzdem stressfrei und ohne Zwang. 

Zum Schluss wurde noch die neue silberne Krone aufgeklebt und "Tsavo" konnte zurück zu seiner Mutter "Sweni". Diese hielt sich während der Behandlung in der Nachbarbox auf und blieb genauso entspannt wie ihr Sohn. Jetzt stehen die Chancen gut, dass der Zahn prima verheilt und wie alle Stoßzähne ein Leben lang weiter wächst.

Erläuterungen und Hinweise

Bildnachweise

  • Claudia Philipp
  • Claudia Philipp

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