Zur Geburt hatte sich die Mutter "Yala" in den Stall zurückgezogen, wo sie aus Stroh ein wärmendes und schützendes Nest baute. Wie alle Schweine sind auch Hirscheber sogenannte Nestflüchter, d. h. die Ferkel können sofort nach der Geburt laufen und ihrer Mutter folgen.
Für "Yala" ist es bereits das dritte Jungtier, das sie im Grünen Zoo Wuppertal aufzieht. Erst im vergangenen Jahr wurde ihr nun fast einjähriger Sohn "Kedua" geboren.
Bei dem neugeborenen Ferkel handelt es sich um ein weibliches Jungtier, das den Namen "Dua Hati" erhielt. Das ist Indonesisch und bedeutet "Zwei Herzen". Bei der Ultraschalluntersuchung, die während "Yalas" Trächtigkeit durchgeführt wurde, war nämlich an zwei verschiedenen Stellen ein Herzschlag zu sehen. Daher wurde vermutet, dass dort zwei Herzen schlagen und "Yala" erstmals Zwillinge erwartet. Hirscheber bringen nach einer Tragzeit von etwa fünf Monaten ein bis zwei, selten sogar drei Ferkel zur Welt. Anscheinend hatte das aktive Jungtier aber alle an der Nase herumgeführt und sich während der Untersuchung einfach einen anderen Platz in der Gebärmutter gesucht – dadurch wurde vermutlich zwei Mal das selbe Herz gesichtet.
Trotzdem ist die Freude über diesen Zuchterfolg groß, denn jedes einzelne Ferkel ist von herausragender Bedeutung für die europäische Zoopopulation und den Erhalt dieser bedrohten Tierart, die nur in wenigen Zoologischen Gärten gehalten wird. Der Grüne Zoo Wuppertal beteiligt sich am Europäischen Ex-Situ-Programm der Hirscheber (EEP), das vom Tiergarten Nürnberg geführt wird.
Der Vater des Ferkels ist wie beim vorherigen Nachwuchs das Männchen "Manni". Für Zoogäste zu sehen sind "Yala" und "Dua Hati" leider noch nicht, da sie sich momentan hauptsächlich im warmen Stall aufhalten.
Hirscheber gehören zur Familie der Schweine und kommen nur auf der indonesischen Insel Sulawesi sowie einigen vorgelagerten Inseln vor. Durch Erkrankungen, wie z.B. die Afrikanische Schweinepest, Bejagung und Lebensraumverlust sind ihre Bestände stark zurückgegangen. In der Roten Liste der Weltnaturschutzunion IUCN werden Hirscheber als gefährdet eingestuft.