Inhalt anspringen

Der Grüne Zoo Wuppertal

Sorge um Nebelparder Kapuas

Aufmerksamen Beobachter*innen ist vielleicht aufgefallen, dass unser Nebelparderkater Kapuas in den letzten Wochen Veränderungen in seinem Gangbild zeigte.

Für diese Art der Veränderung gibt es bei Katzen, besonders älteren Tieren, zahlreiche Ursachen, die in Frage kommen. Diabetes, Schilddrüsenüber- oder -unterfunktion, Ungleichgewichte im Elektrolythaushalt oder Probleme im Bewegungsapparat selbst können zu diesem klinischen Bild führen.

Für eine umfangreiche Diagnostik, die alles abklären sollte, legten wir Kapuas am 08. März morgens früh in Narkose und untersuchten ihn gründlich. Wir machten zahlreiche Röntgenbilder, um uns seine Wirbelsäule und Hüften ansehen zu können, tasteten seine Hinterbeine gründlich durch, um eventuelle Veränderungen zu finden und nahmen schließlich Blutproben und eine Biopsie, die in verschiedene Labore für Untersuchungen, die wir im Zoo selbst nicht machen können, eingesandt wurden.

Viele Ursachen konnten wir bereits nach den ersten Untersuchungen hier im Zoo ausschließen, da in Blutbild und Blutchemie keine Veränderungen zu sehen waren. Auch der Fruktosaminwert, der zur Beurteilung des sogenannten „Langzeitzuckers“ herangezogen wird, war im Normalbereich.

Letztlich wurde Serum für eine Elektrophorese eingeschickt, die die Eiweißanteile im Blut genauer aufschlüsseln sollte um der Ursache so näher zu kommen. Das Ergebnis dieser Untersuchung deutet leider auf das Wachstum eines Tumors irgendwo im Körper hin.

Die Biopsie, die oberflächlich von einer Hautstelle genommen wurde, brachte außerdem zutage, dass dort ein Mastzelltumor wächst.
Auch wenn ein Tumor bei einem Kater in Kapuas‘ Alter nicht gänzlich überraschend kommt, sind wir natürlich betroffen von diesem Ergebnis. Mit seinen 16 Jahren gehört er als Nebelparder schon in die Kategorie „geriatrischer Patient“. Deshalb fiel auch die Entscheidung, wie es mit ihm weitergehen soll, nicht leicht.

Eine weitere Diagnostik, um herauszufinden, wo der Tumor sitzt und um was für einen Tumortypen es sich handelt, wäre mit einer mehrstündigen Narkose und einem Transport in eine Tierklinik verbunden, was für ein so altes Tier eine große Belastung darstellen würde.

Um jedoch den Tumor mit dem richtigen chemotherapeutischen Wirkstoff behandeln und auch die Prognose abschätzen zu können, müssten wir wissen, um welche Art Tumor es sich handelt. Allerdings wäre bei einer Chemotherapie für jede Kontrolle der Blutwerte, welche sich als Nebenwirkung der Medikamente verändern können, eine weitere Narkose nötig. Gleichzeitig würde eine Chemotherapie den Tumor nicht verschwinden lassen und die Überlebenszeit nur geringfügig verlängern. Wenn man dies alles in die Waagschale wirft und gegen Kapuas‘ jetzt schon fortgeschrittenes Alter und seinen im Moment, abgesehen vom Gangbild, guten Allgemeinzustand abwägt, ist es eher in seinem Sinne, sich auf eine palliative Therapie zu beschränken.

Das Tierpflegeteam hat Kapuas mit seinen Bedürfnissen genau im Blick und wir werden alles dafür tun, dass es ihm so lange wie möglich gut geht und dass er keine Schmerzen hat.

Aber es wird der Tag kommen, an dem wir ihn gehen lassen müssen.

Erläuterungen und Hinweise

Bildnachweise

  • Claudia Philipp
  • Claudia Philipp

Auf dieser Seite verwenden wir ausschließlich technisch notwendige Cookies sowie das Webanalysetool Matomo zur anonymisierten statistischen Auswertung. Ihre Einwilligung können Sie jederzeit in unseren Datenschutzeinstellungen widerrufen. Weitere Informationen und Hinweise finden Sie in der Datenschutzerklärung.

Datenschutz-Einstellungen (Öffnet in einem neuen Tab)
Sprache auswählen

Bei der Übersetzung dieser Website werden Ihre Anfragen an Google gesendet.

Seite teilen