Maʿa s-salamah Thabo!
Nach einer weiten Reise ist unser knapp 3-jähriger Okapi-Bulle "Thabo" am Samstagabend (18.12.2021) wohlbehalten in seiner neuen Heimat, dem Al Bustan Zoological Centre in den Vereinigten Arabischen Emiraten, angekommen.
Die Transportkiste, die eigens für "Thabo" gebaut wurde, stand bereits seit einigen Wochen vor dem Okapistall. Somit konnte der junge Bulle durch sogenanntes Kistentraining auf die Reise vorbereitet werden. Dafür wurde er täglich in die Transportkiste gelockt, damit er sich an diese ungewohnte Situation gewöhnen konnte.
Schnell wurde die Kiste zu seinem beliebtesten Rückzugsort, sodass "Thabo" diese auch am vergangenen Freitag, dem 17.12.21, entspannt und selbstständig betrat und die Reise ohne große Aufregung beginnen konnte.
Nachdem die Transportkiste mitsamt "Thabo" verladen war, ging es in einem beheizten LKW zum Flughafen. Von Luxemburg aus reiste der Okapi-Bulle dann am nächsten Tag per Flugzeug nach Dubai und von dort weiter in das Al Bustan Zoological Centre im Emirat Sharjah – ein privater Zoo mit fast 800 Tieren in über 130 Arten, die fast alle stark gefährdet oder sogar vom Aussterben bedroht sind und in Erhaltungszuchtprogrammen gemanagt werden. Auf der dortigen 1 Hektar großen Okapi-Anlage, deren Innenanlagen zum Schutz vor der großen Sommerhitze klimatisiert sind, leben aktuell acht Okapis. Nach einer Eingewöhnungsphase bekommt "Thabo" dort die Möglichkeit, mit vier erwachsenen Weibchen zu züchten.
"Thabo" wurde am 10.01.2019 im Grünen Zoo Wuppertal geboren. Da seine Gene im Europäischen Ex-Situ-Zuchtprogramm (EEP) überrepräsentiert sind, bot sich die Möglichkeit, ihn an einen Zoo außerhalb Europas zu vermitteln. In den Vereinigten Arabischen Emiraten ist er mit keinem der dort gehaltenen Okapis verwandt, was ihn für die dortige Population genetisch sehr wertvoll macht. Aus Europa wird noch ein weiteres Tier nach Sharjah reisen. Im Gegenzug überlässt das Al Bustan Zoological Centre dem EEP zwei Okapis aus seinem Bestand, die dann in europäischen Zoos die genetische Vielfalt der Okapi-Population sicherstellen.
Nach "Thabos" Abreise leben im Grünen Zoo Wuppertal noch drei Okapis: "Thabos" Eltern "Deto" und "Lomela" sowie seine im März dieses Jahres geborene Schwester "Niara".
Die sehr scheu und zurückgezogen im dichten Regenwald der Demokratischen Republik Kongo heimischen Okapis sind durch Bejagung für Fleisch und Fell und durch die Zerstörung ihres Lebensraumes bedroht. In der Roten Liste der Weltnaturschutzunion IUCN werden sie als stark gefährdet eingestuft.