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Der Grüne Zoo Wuppertal

Zuchtstopp bei den Weißhandgibbons

Die Weißhandgibbons mit ihren langen Armen und dem charakteristischen Gesang sind eine beliebte Tierart bei unseren Besucherinnen und Besuchern. In ihrer Heimat Asien ist die Art stark bedroht, deshalb wird die Zoopopulation von einem europaweiten Zuchtbuch organisiert. Ziel ist es, eine stabile und krisenfeste Reservepopulation aufzubauen und zu erhalten. Nachwuchs wird dafür dringend benötigt, jedoch gibt es noch nicht genug Gehegeplätze in den Zoos. Es kann also zum Problem werden, einen Platz für die Nachwuchstiere zu finden, wenn alle Zoos fleißig züchten. Unser Pärchen in Wuppertal hat letztes Jahr ein Jungtier bekommen – ein toller Erfolg für das Zuchtbuch! Jetzt sollen die Tiere zunächst eine mehrjährige Zuchtpause einlegen, damit ihr Genmaterial nicht zu stark vertreten ist und damit kein Platzproblem entsteht.

Solche Anforderungen der Zuchtbücher sind keine Seltenheit. Bei manchen Tierarten, wie zum Beispiel Hirschen oder Antilopen, dürfen sich die Elterntiere dann trotzdem weiter fortpflanzen. Sollten die Nachwuchstiere später tatsächlich überzählig sein, können sie stressarm und tierschutzgerecht bei uns im Zoo getötet und ihr Fleisch als hochwertiges Futter für unsere Raubtiere genutzt werden. So stellt man sicher, dass die Elterntiere fruchtbar bleiben und die Aufzucht von Jungtieren erleben können, und vermeidet unerwartete Engpässe im europaweiten Bestand der Tierart. Es ist ein Kreislauf des Lebens innerhalb des Zoos.

Bei Affen ist dieses Vorgehen nicht üblich. Eine Tötung überzähliger Gibbons ist für unsere Gesellschaft bisher nicht denkbar, und man vermeidet diese Situation durch hormonelle Verhütung. Eine kurze Narkose des Weibchens erlaubt das Implantieren eines kleinen Hormonchips unter die Haut, sodass für 2-3 Jahre der Eisprung ausbleibt. Wenn im Zuchtbuch dann wieder Nachwuchs von unserem Pärchen gebraucht wird, müssen wir hoffen, dass das Weibchen ohne Komplikationen wieder fruchtbar wird. Sicher ist das aber nicht.

Unsere Verantwortung für den Artenschutz und für ein ganzheitliches Tiermanagement lässt uns über solche Fragen immer wieder nachdenken und wird uns auch in Zukunft noch beschäftigen.

Erläuterungen und Hinweise

Bildnachweise

  • Claudia Philipp

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