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WuppertalRathaus & Bürgerservice

Kirche und Religion

Im Tal an der Wupper hat sich in den letzten Jahrhunderten ein vielfältiges religiöses Leben entwickelt, das über die Stadtgrenzen hinaus bekannt ist.

Der Volksmund spricht vom Muckertal oder der Sektenschlucht. Günther Grass schrieb in "Tagebuch einer Schnecke" (1972) über Wuppertals Wahrzeichen passenderweise Folgendes: "Wuppertal, wo die Schwebebahn eine Vielzahl wundergläubiger Sekten unfallfrei verbindet. Eine Stadt, in der Mystik und Kleinindustrie bergauf bergab siedeln: tüchtig, weil immer erleuchtet."

Erste Christliche Kirchen

Einige wenige heidnisch-germanische Kultstätten gab es wohl auch in Wuppertal, zumindest weisen darauf manche Sagen und Ortsbezeichnungen hin (z.B. der Teufelsstein am Rott). Christlich wurden die Wuppertaler wohl Ende des ersten Jahrtausends. Die erste Kirche entstand um 1000 in Elberfeld am Ort der heutigen Alten reformierten Kirche.

Religiöse Toleranz

In der Reformationszeit um 1600 spielte das Herzogtum Berg eine besondere Rolle. Während überall in Deutschland sich katholische, lutherische und reformierte Gläubige bitter bekämpften waren die Herzöge von Berg für ihre religiöse Toleranz bekannt. So konnten sich reformierte und lutherische Gemeinden gleichzeitig bilden und selbst traditionelle katholische Gemeinde blieben bestehen. Diese Mischung der Konfessionen ist bis heute in Deutschland einmalig geblieben, wenn sie sich auch zunehmend verwischt.

Fromme Stadtgründer

Fromm waren die Wuppertal schon immer und Hitzköpfe dazu. So konnte es schon mal passieren, dass eine ganze Gemeinde sich über Glaubensfragen gespaltet hat und eine neue Gemeinde oder sogar eine neue Stadt gegründet hat. So geschehen im 18. Jahrhundert mit Ronsdorf.

Industrialisierung und Glaube

Im 19. Jahrhundert war das Wuppertal eine dynamische Industrieregion. Einige Jahrzehnte früher als im Ruhrgebiet begann hier die Umwälzung von der Agrarregion zur Industriestadt. Die Textilindustrie zog die Arbeiter-Massen an. Die Bevölkerung explodierte in Barmen und Elberfeld wie in kaum einer anderen deutschen Region. Zu dieser Zeit konnten verschiede Frömmigkeitsbewegungen im Tal besonders schnell Fuß fassen. So haben die frei-evangelischen Gemeinden, die Brüdergemeinden, die Selbständig-lutherischen Kirche und die Niederländisch-reformierte Kirche ihre Gründungsimpulse aus Wuppertal bekommen. Die Zeugen Jehovas und die Adventisten hatten an der Wupper ihre ersten Gemeinden in ganz Deutschland.

Die Kirche steht im Dorf

Heute gibt es im Tal 30 evangelische, 27 katholische, drei orthodoxe und 21 freikirchliche Gemeinden. Insgesamt sind es ca. 80 verschiedene Glaubensgemeinschaften, von A wie African Christian International bis Z wie Zeugen Jehova mit Hunderten von Gemeinden. Zwischen Barmen und Elberfeld finden sich neben einfachen Gemeinden auch noch zahlreiche weitere religiöse Einrichtungen wie Verlage, Missionen, Krankenhäuser und Schulen. Gerade in sozialen Bereich sind dabei die Kirchen der Stadt nicht mehr wegzudenken. Wuppertal bietet eine religiöse Vielfalt, wie sie in dieser Dichte wohl ihresgleichen sucht.

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