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WuppertalUmweltschutz

Altlastensanierung der ehemaligen Galvanik Unterkohlfurt 76

Wegen hoher Belastungen mit Schadstoffen ist auf dem ehemaligen Galvanikstandort an der Unterkohlfurth 76 eine Bodensanierung durchgeführt worden. Der Altlastensanierungs- und Altlastenaufbereitungsverband NRW (AAV) führte gemeinsam mit der Stadt Wuppertal die Sanierung (Abbruch- und Tiefbaumaßnahmen) durch. Die Arbeiten haben im Mai 2010 begonnen und wurden im Juni 2011 beendet.

Starke Bodenbelastungen

Umfangreiche Untersuchungen hatten ergeben, dass durch die jahrzehntelange gewerbliche Nutzung starke Verschmutzungen des Bodens entstanden sind. Die Belastungen mit Chrom(VI), Nickel, leichtflüchtigen Halogen-Kohlenwasserstoffen (LHKW) und perfluorierten Tensiden (PFT) hatten eine Grundwasserbelastung verursacht.

 

Gefahren für die menschliche Gesundheit bestanden aber nicht, weil das Grundwasser in diesem Bereich nicht als Trinkwasser genutzt wurde. Auch ein Direktkontakt mit dem belasteten Boden war nicht gegeben. Damit sich jedoch die teilweise sehr gut wasserlöslichen Schadstoffe nicht weiter ausbreiteten, war im Schadenszentrum ein Austausch des belasteten Bodens gegen sauberen Boden erforderlich. Die Bodenbelastungen lagen teilweise unter den Betriebsgebäuden, deshalb mussten die Betriebsgebäude vorher abgebrochen werden.

Herstellung der Baustraße

Der Standort war verkehrstechnisch ungünstig gelegen. Über die Straße Unterkohlfurth, die einspurig durch ein Wohngebiet führt, war kein Schwerlastverkehr möglich. Daher wurde zunächst im Mai 2010 eine Baustraße hergestellt. Die Verbindung führte vom Tunnel Schütt an die örtlichen Fischteiche. Im Bereich der Teichanlagen bog die Straße nach rechts ab und führte über eine Rampe auf das Sanierungsgrundstück. Für die Herstellung der Rampe wurden ausschließlich unbelastete Böden und Naturstein-Schotter verwendet. Im letzten Teilstück ist die Baustraße mit Asphalt befestigt worden. Die Asphaltierung sowie das Bodenmaterial der Rampe wurden nach der Fertigstellung der Arbeiten größtenteils wieder entfernt.

 

Für die Anlegung der Baustraße waren zunächst lokale Rodungen erforderlich. Diese wurden möglichst schonend bis Ende Februar 2010 abgeschlossen und durch Ersatzpflanzungen ausgeglichen. Um Schäden an der Natur auf ein Minimum zu begrenzen, haben in Zusammenarbeit mit der Biologischen Station Mittlere Wupper Maßnahmen zum Schutz seltener Amphibien- und Reptilienarten sowie der Vogelwelt stattgefunden. Diese wurden unter fachmännischer Begleitung während der gesamten Sanierungsdauer fortgesetzt.

 

Die ursprünglich für März 2010 vorgesehene Herstellung der Baustraße konnte erst im Mai 2010 ausgeführt werden. Grund für die Terminverschiebung waren statische Probleme am Durchlass des Kaltenbachs,vor dem Tunnel an der Schütt. Damit auch schwere LKW den Durchlass sicher überqueren konnten, wurde eine Überbrückung des kritischen Bereichs mit Stahlplatten hergestellt. Auch die nachfolgenden Arbeiten verschoben sich aus diesem Grund um einige Wochen.

Abbrucharbeiten

Nach der Abstimmung des Sicherheitskonzeptes mit der Bezirksregierung Düsseldorf erfolgte der Abbruch der Galvanik-Betriebsgebäude in der Zeit vom 21.06. bis 27.07.2010. In der Bilderstrecke auf dieser Webseite sind Fotos der Abbrucharbeiten dokumentiert. In einem ersten Schritt ist das ehemalige Absetzbecken der Abwasserbehandlungsanlage abgesaugt und gereinigt worden.

 

Anschließend erfolgte der Abbruch der Betriebsgebäude. Im Rahmen des Abbruchs wurden die verschiedenen Abfälle getrennt, u.a. nach: Dachpappen, Leuchtstoffröhren, Kabel, Metall, Holz, Ziegel+Beton. Die Schadstoffbelastungen des Ziegelmauerwerks mit Chromat waren an der intensiven Gelbfärbung deutlich erkennbar. Es sind insgesamt ca. 1.000 t belastetes Mauerwerk angefallen, dass ordnungsgemäß entsorgen worden ist. Staub wurde entsprechend des Sicherheitskonzeptes durch Besprühen mit Wasser niedergeschlagen.

 

Die Arbeiten verliefen planungsgemäß und ohne besondere Vorkommnisse. Der Bauschutt und die übrigen belasteten Abbruchabfälle wurden in Stahlmulden verladen und für den Abtranport abgeplant. Die Bodenplatte und die Fundamente des Gebäudes sind vorerst im Boden verblieben und wurden im Zuge des Bodenaushubs entfernt. Damit bis zum Beginn des Bodenaushubs keine leicht wasserlöslichen Schadstoffe in die Umwelt ausgetragen wurden, sind die Bodenplatten mit Kunststofffolien abgeplant worden.

Bodenaustausch

Der Auftrag für die Durchführung des Bodenaustauschs wurde im November 2010 im Rahmen einer öffentlichen Ausschreibung vergeben. Ab Mitte Dezember 2010 erfolgte die Einrichtung der Baustelle und im Januar 2010 wurde mit dem Aushub des belasteten Bodens begonnen. Auf einer Fläche von ca. 1.400 m² wurden bei einer Aushubtiefe von bis zu ca. 9,0 m insgesamt ca. 20.000 t Boden mittels Bagger aufgenommen, verladen und ordnungsgemäß entsorgt. Anschließend wurde die Baugrube mit sauberem Boden verfüllt. Dieser wurde zum Teil auf dem Gelände selbst gewonnen, die Restmenge wurde von außerhalb antransportiert.

Abschottung der Baustelle

Alle Arbeiten fanden in einem streng abgeschirmten Bereich statt, so dass Unbefugte nicht mit Schadstoffen in Kontakt kommen konnten. Dennoch wurden Eltern gebeten, Kinder auf das Baustellen-Betretungsverbot und auf Gefahren durch Baustellenverkehr hinzuweisen. Haustiere sollten vom Sanierungsgelände ferngehalten werden. LKW wurden oben mit einer Abdeckplane verschlossen, damit kein belasteter Boden verwehte. Während des Abbruchs wurden Staubverwehungen durch Befeuchten unterbunden. Sämtliche Arbeiten erfolgten nach einem Arbeits- und Sicherheitsplan in Abstimmung mit der Arbeitsschutz-Abteilung der Bezirksregierung Düsseldorf.

Sanierungsplan

Für die Altlastensanierung wurde ein Sanierungsplan nach § 13 Abs. 1 Bundes-Bodenschutzgesetz erstellt. Der Sanierungsplan konnte von der betroffenen Nachbarschaft nach Rücksprache und Terminvereinbarung bei der Stadt eingesehen werden.

Abschluss der Baumaßnahme

Im Juni 2011 wurden die Sanierungsarbeiten beendet. Insbesondere aufgrund der für die Bauarbeiten günstigen Witterung mit nur geringen Niederschlägen im Frühjahr 2011, konnten die Aushubarbeiten zügig und ohne Schwierigkeiten ausgeführt werden. Es wurden insgesamt 20.000 t belasteter Boden abgefahren. Die hochbelasteten Grundstücksbereiche wurden mit dieser Maßnahme erfolgreich saniert. Die Auswirkungen der Sanierung auf das Grundwasser werden jetzt in einem langfristigen Grundwassermonitoring beobachtet.

Herr Hubert Leonard Nobis
Ressortleiter

Frau Dr. Haglauer-Ruppel
Tel.: 02324/5094-25
Altlastensanierungs- und Altlastenaufbereitungs-
verband

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