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WuppertalUmweltschutz

Nordbahntrasse – nahezu freie Fahrt durch die Tunnel

Ergebnis des Ausflugsmonitorings und die Beleuchtungskonzepte für die Tunnel Schee und Dorp

Wissenschaftliche Untersuchungen belegen, dass einige im Bereich der Nordbahntrasse vorkommende Fledermausarten besonders lichtempfindlich sind. Befürchtet wurde, dass bei Beleuchtung der Tunnel evtl. die Tiere ihre Winterquartiere nicht verlassen. Aufgrund dieser Befürchtungen gab es durch das Land verschiedene Auflagen. Unter anderem sollte beispielsweise der Tunnel Schee zwischen dem 1. November und 15. April vorsorglich geschlossen werden.

Beim Ausbau der Tunnel wurden zahlreiche Maßnahmen zum Schutz der Fledermausquartiere ergriffen, um eine möglichst großzügige Nutzung der Tunnel zu erreichen. Um nachzuweisen, dass diese vielfältigen Maßnahmen tatsächlich auch ihre Wirkung zum Schutz der Fledermäusen entfalten, wurde im Frühjahr 2015 im Tunnel Dorp das Ausflugsverhalten von Fledermäusen aus einem Winterquartier untersucht. Dies unter den realen Bedingungen des Alltagbetriebes der Nordbahntrasse bei mit unterschiedlichen Beleuchtungsstärken der speziellen LED-Lampen.

Das Verhalten der Fledermäuse an der Ausflugsöffnung einer Winterquartiershöhle sowie in der Tunnelröhre selbst wurde durch Videokameras nachts überwacht. Aufgrund der vergleichbaren Rahmenbedingungen sind die hier gewonnenen Ergebnisse auch auf die anderen ausgebauten Tunnel der Nordbahntrasse übertragbar.

Die vielen Wasserfledermäuse, die als besonders lichtsensible Art gelten, flogen bei allen untersuchten Beleuchtungsstärken aus dem Winterquartier aus, jedoch teilweise mit einer geringen Verzögerung von ca. 20 Sek. bei Beleuchtung gegenüber einem Ausflug in einen unbeleuchteten Tunnel.

Die Untersuchungen zeigen erfreulicherweise auch, dass eine Schädigung der Fledermauspopulation insgesamt ausgeschlossen werden kann. Auf Grundlage der Ergebnisse wurde ein Beleuchtungskonzept für die Tunnel Schee und Dorp zwischen Stadt Wuppertal und den Landesstellen abgestimmt. Sowohl die Belange der TrassennutzerInnen als auch die Artenschutzbelange sind darin berücksichtigt.

Zusammenfassend ist festzuhalten, dass die angestrebte gemeinsame Nutzung der Tunnel durch Mensch und Fledermaus möglich ist!

Die Untersuchungsergebnisse, Beispiele der Videoaufzeichnungen, die abgestimmten Beleuchtungsintensitäten und –zeiten sowie die mit den Landerstellen festgelegten Sperrzeiten für den Tunnel Schee finden Sie in der Info-Box auf der rechten Seite.

Herr Reinhard Gierse
Wissenschaftl. Sachbearb./in

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