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Segeln - mit Wind und Sonnenschein

„Klar zur Wende? – Ree! – Segel über!“

Am ersten Septemberwochenende war es wieder soweit: Die zweite Segelfreizeit des Jahres 2023 der BSG ist in See gestochen.

Unser Heimathafen war, wie auch beim Himmelfahrtsegeln 2023, der kleine Ort Warten in Friesland, Niederlande.

15 - mal mehr, mal weniger erfahrene - Segler kamen zusammen, um bei schönstem Wetter die Binnengewässer in Friesland unsicher zu machen.

Die Anreise erfolgte wie üblich eigenständig. Die ca. 300 Kilometer nach Warten mussten aber nicht alleine bewältigt werden. Fahrgemeinschaften ermöglichten das frühzeitige Kennenlernen.

Grou

Wer bereits am Anreisetag Urlaub genommen hatte oder als Rentner:in in der Lage ist, die Zeit großzügig selbst einzuteilen, reiste schon ab Mittag an. Der Nachbarort Grou bietet mit seinem Hafen und der kleinen Innenstadt ein schönes Reiseziel, um das Segelwochenende entspannt einzuläuten.

 Bei Kaffee und Kuchen hat es auch nicht lange gedauert, bis man die ersten Segelfreunde angetroffen hat. Für die Ersten stand am ersten Tag auch schon Arbeit auf dem Programm. Unsere 4 Falken (Segelboot) mussten von Grou zu unserem Heimathafen in Warten überführt werden. Eine Aufgabe, die klar in die Zuständigkeit der erfahrenen Segler fiel.

Ab 16 Uhr trudelten die 15 Teilnehmer nach und nach an unserer Unterkunft in Warten ein.

Als man unser Haus betrat, kamen ein paar Erinnerungen an frühere Klassenfahrten auf. Damit die Zimmerverteilung zu keinem Chaos führt, waren an allen Zimmern Namensschilder angebracht. Da war es einfach, das eigene Bett zu finden. Und dann ging es auch schon weiter mit dem Kennen- und Namen lernen.

Am ersten Abend hieß es noch Selbstversorgung. An den folgenden Abenden wurden wir mit einem 3 Gänge Menü verpflegt.

Der Abend stand unter dem Motto Wissensvermittlung. Erfahrende Seebären brachten den „Rookies“ in der Runde die wesentlichsten Knoten für die kommenden Segeltage bei.

Die ersten (von vielen weiteren) Fachbegriffe wie Achtknoten, Klampenschlag und Palstek begleiteten den Abend. Mit der letzten Information des Tages, Frühstück gibt es um 8 Uhr, ist der Abend ausgeklungen.

Unsere Unterkunft

Ein Segeltag beginnt mit dem Frühstück um 8 Uhr. Die Frühaufsteher konnten sich nach dem ersten Kaffee schon mit der „Trockenlegung“ der Boote befassen. Es gibt nichts Unangenehmeres als sich mit einer trockenen Hose in ein noch nasses Boot zu setzen.

Mit Spannung wurde die Verteilung der Bootsbesatzung erwartet (pro Boot 4 Personen). Jedem Falken wurde ein Bootsführer zugeteilt. Dann musste nur noch darauf geachtet werden, dass nicht zu viele unerfahrene Segler in einem Boot landen.

Darauf folgte die Lagebesprechung. Was sagt der Wetterbericht für heute? Dabei ist der Regen unerheblich, es kommt vielmehr auf den Wind an. Die Bootsführer vereinbaren die heutige Segelroute und den Ort für die Mittagspause.

Und ab 9 Uhr ging es auch schon los. Bewaffnet mit einem allem Wesentlichen, d. h. Einem Funkgerät und einer Sherryflasche für jedes Boot.

Die Schiffsbesatzung trifft sich an Bord und der Segelkurs für Einsteiger nimmt seinen Lauf.

Persenning entfernen und verstauen, Motor ins Wasser lassen und anwerfen. Wer gestern bei den Knoten aufgepasst hat, wusste jetzt, wie diese zu lösen sind.

Dann mussten nur noch 4 Boote unter Motor durch die Klappbrücke ins Segelgebiet manövriert werden.

In sicherer Entfernung zur Brücke wurden die Segel gesetzt und es ging los.

Die erste Lektion des Tages: Beim Segeln müssen wir uns nach dem Wind richten. Am ersten Tag ging es daher recht entspannt zu und auch die Neusegler durften sich an der Pinne beweisen.

Dieser Tag stand unter dem Motto „Entschleunigung“ und „Da schwimmst du nicht neben her.“.

Immer in Sichtweite zu den anderen Booten wählte jeder Bootsführer seinen Kurs durch die leichte Brise.

Spontan musste der Ort für die Mittagspause verlegt werden, da die Sorge bestand, dass wir dort heute mangels Windes nicht mehr ankommen. Bei Bratwurst im Brötchen hatten wir nach ca. 3,5 Stunden wieder festen Boden unter den Füßen. Bereits am Morgen wurden Brötchen, Bratwurst, Grill und Soßen auf die verschiedenen Boote verteilt, damit auch alle zur Mittagspause erscheinen.

Aufgrund der begrenzten Ressource Wind, wurde die Heimreise kurzerhand umgeplant. Gesagt getan sind wir noch einige Zeit mit dem Wind gesegelt, um schließlich unter Motor zurück zu unserem Heimathafen zu tuckern.

Ankunft in Warten ca. 17:30 Uhr. Abendessen war für 18:30 Uhr angesetzt.

Beim Verlassen der Boote merken vor allem die Neulinge, dass trotz mäßigem Wind eine ständige Bewegung im Boot war und so schwankte man noch eine Weile nach.

Da unsere Unterkunft nur Frühstück anbietet, haben wir vor dem Abendessen noch einen kurzen Spaziergang durch Warten unternommen. Das Restaurant im Ort hat uns mit Tomatensuppe, Sate-Spieße, Bami Goreng, Salat und zum Schluss Vanilleeis mit Erdbeeren bestens verpflegt.

Den Abend konnten wir mit Blick auf die Wasserstraße, einem Kaltgetränk nach Wahl und dem Austausch der ersten Segelerfahrungen ausklingen lassen. Danach ging es für den ein oder anderen noch leicht schwankend ins Bett.

Klappbrücke vor unserer Unterkunft

Nächster Tag, nächste Chance auf Wind: leider nein. Auch heute hing die Fahne von Friesland mehr, als das sie im Wind wehte. Auch heute 8 Uhr Frühstück und ab ca. 9 Uhr Klarmachen zum Ablegen. Die Besatzungen standen ja bereits fest und die Abläufe an Bord waren schon bekannt. Das Ablegemanöver erfolgte problemlos und ab ging die Fahrt.

Auch heute herrschte Gleichberechtigung an Bord und jeder durfte die Pinne bedienen. Das Ziel bis zum Mittag war klar: den Hafen erreichen und einen schönen Platz für unseren Grill finden. Bis dahin mussten wir auch nur das ein oder andere Mal unser Paddel benutzen.

Es stand wieder Bratwurst im Brötchen auf dem Speiseplan. Heute blieb uns der Wind nach der Mittagspause gnädig und wir konnten die nachmittäglichen Stunden bei schönstem Sonnenschein recht zügig durch die Seenlandschaft segeln.

Zwei unserer vier Boote

An diesem Abend wurde uns das Abendessen in unsere Unterkunft geliefert; Senfsuppe, Stew, Salat, Pommes, Kartoffelwedges und Tiramisu. Da der Spaziergang vor dem Abendessen ausgefallen ist, wurde er nach dem Abendessen nachgeholt. Ziel: Der Hafen von Warten mit tollem Sonnenuntergang.

Den letzten Abend konnten wir dank des tollen Wetters draußen auf der Terrasse beenden.

Der dritte Segeltag ist angebrochen und auch heute ist der Wind leider nicht aufgefrischt. Das hat uns aber nicht davon abgehalten, diesen halben Seetag so gut wie möglich zu nutzen.

Ein letztes Ablegemanöver, ein vorletztes Mal durch die Brücke, tolle 4 Stunden auf dem Wasser, ein letztes Mal durch die Brücke und ein letztes Anlegemanöver.

Fazit: Keiner ist über Bord gegangen, alle sind wieder heile angekommen. Es gab kein Regen, sondern viel Sonnenschein, aber leider etwas wenig Wind.

Sonnenuntergang in Warten

Wer sich erinnert, weiß, dass die Boote aus Grou kommen. Das heißt, nach einem letzten Gruppenfoto wurden die 4 Boote zurück nach Grou geschippert. Die Bootsführer wurden dort schon von Ihren jeweiligen Fahrgemein-schaften erwartet. Das Abschiedsessen bestand selbstverständlich aus holländischen Pommes mit der Beilage der Wahl.

Jetzt hieß es Abschied nehmen. Die Segelsaison 2023 der BSG ist Geschichte.

Aber es wird in 2024 weitergehen. Nach aktuellsten Informationen wird für die nächste Segelfreizeit an Himmelfahrt 2024 der Heimathafen von Warten nach Grou verlegt. Die Zahl der begeisterten Segler nimmt zu. Die wirklich tolle Unterkunft in Warten reicht leider nicht mehr aus. 16 Betten sind nicht mehr genug. Und da wir niemanden zuhause lassen wollen, wechseln wir einfach die Unterkunft und vergrößern unsere Flotte.

Liebe Grüße

Eure Segelabteilung

Heiko Siedenbiedel

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