Frauen fehlt es häufig an Zugängen, Ein- und Aufstiegsmöglichkeiten in Berufen, die nicht „typisch weiblich“ sind. Dadurch geht viel Potenzial von gut ausgebildeten junge Frauen, Wiedereinsteigerinnen oder Gründerinnen verloren. Wir arbeiten deshalb gemeinsam mit den Arbeitsmarktakteur*innen an Veränderungen in diesem Bereich. Frauen und Männern muss es möglich sein, in allen und nicht nur in manchen Berufen und Positionen zu arbeiten.
Der Gender-Daten-Report für Wuppertal
Um die berufliche Integration von Frauen voran zu bringen, braucht es eine belastbare Datengrundlage. Das Jobcenter-Wuppertal veröffentlicht seit 2012 regelmäßig einen Gender-Daten-Report. Er gibt u.a. Auskunft über die Verteilung der SGB II - Beziehenden bezüglich Geschlecht, Alter,
Ausländer*innenstatus sowie anerkannte Bildungs- und Berufsabschlüsse. Die Erhebung der geschlechtsdifferenzierten Daten ermöglicht es, Veränderungen wie Verfestigungen zu erkennen, aber auch Auffälligkeiten zu sehen und dementsprechend zu agieren.
Hier eine Auswahl interessanter Daten auf einen Blick:
- Die Integrationsquote von Frauen* mit Fluchtgeschichte (8HKL) stieg erneut und zwar um 3,1 Prozentpunkte auf 9,2 Prozent. Diese Zahl ist separat betrachtet relativ niedrig, dennoch konnte sich die Quote in den letzten zwei Jahren mehr als verdoppeln von 4,1 Prozent auf 9,2 Prozent.
- In Wuppertal gibt es 9.724 Alleinerziehendenhaushalte (VJ: 9.126). Die Anzahl der Allein-erziehenden, die auf SGB II- Leistungen angewiesen sind, liegt bei 46,7 Prozent (VJ: 44,5 Prozent). In den Vorvorjahren lag die SGB II- Quote stabil bei über 50 Prozent.
- Die Herausforderung, Frauen in den Arbeitsmarkt zu integrieren bleibt groß. Die Integrationsquote ist insgesamt auf 19,9 Prozent abgesunken (VJ: 20,5 Prozent). Das ist eine Verschlechterung um 0,6 Prozentpunkte zum Vorjahr. Die Integrationsquote der Frauen wuchs um 0,2 Prozentpunkte auf 13,4 Prozent während die der Männer* um 1,0 Prozent-punkte auf 26,7 Prozent anstieg.
- Langzeitleistungsbeziehende bilden mit 70,3 Prozent (VJ: 75,9 Prozent) weiterhin die größte Gruppe im SGB II, obwohl der Anteil insgesamt gesunken ist. Der Frauenanteil liegt fast unverändert zum Vorjahresvergleich bei 51,9 Prozent (VJ: 51,6 Prozent).
Der Gender-Daten-Report 2022 zum Download und 2019 als Link
Chancengleichheit
Um schon so früh wie möglich mit der Veränderung von herkömmlichen Geschlechterrollen aufzuräumen,
- koordiniert die Gleichstellungsstelle jährlich den "Girls´Day" und Boys´Day".
- Aktionen zur Veränderung des Lohnunterschiedevon Frauen und Männernunterstützen wir durch die Teilnahme am Equal-Pay-Day.
- Gemeinsam mit Akteur*innen am Arbeitsmarkt regen wir Maßnahmen für Alleinerziehende, mehr Frauen in Führungspositionen, Wiedereinsteigerinnen und Frauen, die von Armut bedroht sind, an.