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Gleichstellung und Antidiskriminierung

Aus der Reihe...

...Stärke, Improvisation und Zusammenhalt – Lösungen in der Krise

Ich habe das große Glück, in experimentierfreudigen Teams zusammen zu arbeiten

Ich wünsche mir, die Ruhe bei behalten zu können oder zumindest ein wenig in die „Nach-Coronale-Epoche“ hinüber retten zu können

Was hat sich für Sie verändert?

In erster Linie ein ganz neues Zeitgefühl. Alles ist von heute auf morgen weggebrochen: Konzerte, Proben, Planungsmeetings. Stattdessen viel freie Zeit. Lediglich das „Absagemanagement“ musste noch ans Laufen gebracht werden. Aber statt Frust und schlechter Laune, hat sich eine Ruhe breitgemacht. Eine Beruhigung des Lebenstempos von 100 auf 0 Stundenkilometer. Es war plötzlich Zeit, alles neu zu überdenken, Zeit für die eigenen wichtigen Sachen, Zeit mit einigen wenigen Freund*innen in einen engen Austausch zu treten. Aber auch Zeit, um die kommenden Projekte in Ruhe zu reflektieren, zu überprüfen und neue Strategien zu entwickeln. Ich habe das Glück als Musikerin neben meiner Freiberuflichkeit eine Festanstellung als Musikschullehrerin zu haben, so dass ich nicht über eigene finanzielle Nöte nachdenken musste, das machte die Lage einfacher. Auch wenn jetzt das kulturelle Leben ganz, ganz langsam wieder erwacht und erste Proben stattfinden, Konzerte in kleinem Rahmen erlaubt sind und man wieder planen kann, hat sich das Gefühl der Verlangsamung gehalten und gibt es erste Änderungen in meiner Agenda.

Wie lösen Sie auftretende Probleme und auf welche Lösungen sind Sie stolz?

Das größte Problem war und ist immer noch, dass erlahmte Kulturleben, Hygienebedingungen, die ein normales Arbeiten nicht möglich machen, ganze Künstlergruppe (wie die Arbeit mit Künstler*innen mit Behinderung oder einem hohen Risikofaktor), die zurzeit außen vor sind. Der Entschluss, mit und nicht gegen die Coronakrise zu arbeiten, neu zu denken und umzudenken, hat mich ein Stück weit befreit und durchatmen lassen. So ist planen wieder möglich. Das was geht, wird gemacht, das was nicht geht, angepasst. Nicht verschieben und auf bessere Tage hoffen, sondern aktiv umgehen und lieber neue Formate denken, als im Stillstand zu verharren.  

Haben Sie gerade gute Kooperationspartner*Innen, die mit Ihnen an Problemlösungen arbeiten?

Ich habe das große Glück, in Teams zusammen zu arbeiten, die die Situation ähnlich wie ich sehen und auch so empfinden. Sie sind experimentierfreudig und wenn dieses nicht geht, geht halt das andere….

Was würden Sie sich wünschen?

Die Ruhe und das scheinbare in der Zeit schweben bei behalten zu können oder zumindest ein wenig in die „Nach-Coronale-Epoche“ hinüber retten zu können

Ute Völker

Marienstraße 18 | 42105 Wuppertal | 0202 31 76 233 | mailutevoelkerde

Für viele Angebote können wir Alternativen entwickeln

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Corona ist sowohl ein gesundheitspolitisches (epidemiologisches) Thema, ein Thema der Eigenverantwortung und ein Thema der Solidarität untereinander

Was hat sich für Sie verändert?

Die Vielzahl unserer Angebote basiert auf persönlichem Kontakt: Gesprächsgruppen, Vernetzungsangebote für HIV- positive Menschen, Prävention in Schulen, Beratung, Fortbildungen und positives Frühstück. Für viele Angebote können wir Alternativen entwickeln, bestimmte Angebote müssen aber auch ausfallen oder verschoben werden. Wir probieren aus und sammeln Erfahrungen, was gut oder eben auch nicht gut funktioniert. So haben wir die Gesprächsgruppe als Telefonkonferenz angeboten und konnten damit Austausch ermöglichen. Überhaupt ist es sehr wichtig für uns, in Kontakt zu den Klientinnen und Klienten zu bleiben.

Wie lösen Sie ggf. auftretende Probleme und auf welche Lösungen sind Sie stolz?

Wir sind ein engagiertes und kreatives Team. Gemeinsam mit Ehrenamtlichen, Vorstand und Beirat erarbeiten wir alternative Angebote. Natürlich bieten wir bei Bedarf auch persönliche Beratung an. Wir freuen uns darüber, dass wir dafür sorgen, dass Themen – z.B. der Internationale Tag gegen Homo- Bi, Inter- und Trans-phobie - nicht vergessen werden. Wir finden auch hierfür Lösungen, die das Kontaktverbot beachten.

Sehr gut ist auch, dass wir mit Hilfe unseres Landesverbandes auf gestiegene Bedarfe, reagieren können: zum Beispiel bei den Spritzenautomaten in Wuppertal oder dass wir den HIV-Selbsttest nun auch kostenlos anbieten können. Damit können wir zum Beispiel gezielt an Frauen herantreten, die von Testangeboten oft erst spät erreicht werden.

Haben Sie gerade gute Kooperationspartner*Innen, die mit Ihnen an Problemlösungen arbeiten?

Für uns ist es gut, Teil eines Verbandes zu sein, der die Arbeit vor Ort unterstützt. Insgesamt habe ich den Eindruck, dass es unglaublich gute Kooperationen vor Ort und viel Unterstützung durch engagierte Menschen gibt.

Was würden Sie sich wünschen?

Dass wir bald zu persönlichen Kontakten zurückkehren können. HIV ist in der gesellschaftlichen Wahrnehmung nicht so präsent und ich wünsche mir, dass das Thema nicht aus dem Blick gerät und Menschen mit HIV und Aids weiterhin Unterstützung und Solidarität erfahren. Corona ist sowohl ein gesundheitspolitisches (epidemiologisches) Thema, ein Thema der Eigenverantwortung und ein Thema der Solidarität untereinander. Und das kennen wir aus der Geschichte mit HIV und Aids.

AIDS-Hilfe Wuppertal e.V. - Andrea Wetzchewald

Simonsstr. 36 | 42117 Wuppertal | Telefon 0202 45 00 03 

Der Glücksbuchladen liefert weiterhin

Lebt Euren Traum und glaubt an Euch!

Was hat sich für Sie verändert?

Ich war bei der Schließung natürlich auch betroffen und mir wurde der Boden unter den Füßen weggezogen. Ich war verzweifelt und ziemlich hoffnungslos. Vor allen Dingen, weil der Laden für mich sehr viel mehr ist als "nur" Lebensgrundlage. Er ist für mich die Erfüllung eines Traums und meine Befürchtung war, wieder ganz von vorne anfangen zu müssen. Zum Glück durfte ich direkt ausliefern und das sprach sich so schnell rum, dass wir vor Ostern ziemlich viel zu tun hatten und meine Befürchtungen sich glücklicherweise überhaupt nicht bewahrheitet haben.

Jetzt im Moment hat sich nichts verändert. Der Glücksbuchladen ist jetzt wieder "ganz normal" geöffnet. Meine Kundschaft ist wieder da und irgendwie habe ich das Gefühl, dass es sogar mehr als vorher sind. Auch werden die Lieferungen weiterhin betrieben, für die Menschen, die weiterhin nicht in die Stadt kommen wollen oder können.

Auf welche Lösungen sind Sie stolz?

Stolz bin ich auf die Flexibilität, die ich als Soloselbständiger haben kann und froh bin ich, in einer Branche zu arbeiten, die von der Krise zum Glück nicht ganz so stark betroffen wurde.

Haben Sie gerade gute Kooperationspartner*Innen, die mit Ihnen an Problemlösungen arbeiten?

Kooperationspartner habe ich keine, aber viel viel Hilfe von allen Seiten. Von Kundinnen und Kunden, von der Komödie, von Lesungen im Internet, von Erwähnungen, von Freundinnen und Freunden und von den Geschäftsnachbarn. Auch von Seiten, die ich gar nicht alle aufzählen kann. Ich war überwältigt von den ganzen Bestellungen, die gerade eingingen. Es war so schön zu sehen, dass sich die Arbeit der vergangenen Jahre genau jetzt bezahlt gemacht hat.

Was würden Sie sich wünschen?

Eigentlich nur die Rückkehr zur Normalität. Ich bin heilfroh, dass ich so gut dadurch gekommen bin, aber ich höre von vielen Freundinnen und Freunden und Bekannten, wie es ihnen in der Krise geht, insbesondere den Theatern und der Gastronomie.

Glücksbuchladen - Kerstin Hardenburg 

Friedrichstraße | 42105 Wuppertal | 0202 372 900 58

Alles rund um´s Kinderkriegen - Covid-19 - Kursbetrieb geht online weiter

Unser Geburtshaus ist etwas Besonderes! Der Ort, die Menschen, die Arbeitsinhalte und die Ideologie sind meine Inspiration und Motivation. Dies im Blick zu haben ist ein Garant für gute Lösungen und Weiterentwicklung.

Was hat sich für das Geburtshaus verändert?

Aufgrund der aktuellen Situation musste der Kursbetrieb vorübergehend und sehr kurzfristig auf eine Onlineversion im virtuellen Raum umgestellt werden. Unsere geburtshilfliche Arbeit ist bisher nicht von Einschränkungen betroffen. Ebenso werden Vorsorgen und Wochenbettbetreuungen weiterhin durchgeführt. Natürlich arbeiten wir im Rahmen der Hygienebestimmungen des Robert-Koch-Institutes und passen diese den täglichen Gegebenheiten an (bevorzugt Einzelkontakte, Abstand und Händehygiene). Wir haben hohe Belastungen mit 80 betroffenen Kursen, deutlichen Umsatzeinbußen, verunsicherten Teilnehmerinnen und Kursleiterinnen und einem überlasteten Büroteam. Parallel dazu ist das zweite Geburtshaus an der Helios Klinik diesen Monat in Betrieb gegangen! Trotz Handwerkerproblemen und Lieferschwierigkeiten bei Einrichtungs- und medizinischem Equipment.

Auf welche Lösung sind Sie besonders stolz?

Wir sind besonders auf den Support von Ehrenamtlichen Vereinsmitgliedern und das besondere Engagement des Teams – das sich an unzähligen Überstunden zeigt – stolz. Und wir sind stolz darauf, wie schnell wir auf Online-Kursbetrieb umgestellt haben und natürlich darauf, dass wir es geschafft haben, mit dem Geburtshaus in Barmen in Betrieb zu gehen.

Was würden Sie sich wünschen?

Ich wünsche mir, dass sich die Natur erholt und Angst nicht mehr das alles beherrschende Thema ist.

Geburtshaus Wuppertal - Kristin Seeland

Elberfeld: teamgeburtshaus-wuppertalde | Telefon 0202 76 36 76

Barmen: barmengeburtshaus-wuppertalde | Telefon 0202 74 75 18 81

Die Frauenberatung hat die Sprechzeiten ausgeweitet

Frauen gemeinsam sind stark!

Was hat sich für Ihre Beratungsstelle verändert?

Wir können derzeit keine persönliche Beratung ohne Termin anbieten. Dafür haben wir unsere Telefonberatung erweitert und sind Montag bis Freitag (außer Mittwoch) von 10.00 -16.00 Uhr telefonisch für alle Mädchen und Frauen erreichbar. Viele Klientinnen rufen uns an, um zu berichten, wie es Ihnen gerade geht. Sollten die Kontaktbeschränkungen noch lange andauern, werden wir eine Online-Beratung installieren und Informationen online als Filme bereitstellen.

Haben Sie gerade gute Kooperationspartner*Innen, die mit Ihnen an Problemlösungen arbeiten?

Gute Unterstützung mit Infos gibt´s in den Facharbeitskreisen der Frauenberatungsstellen und vom Paritätischen Dachverband.

Was würden Sie sich wünschen?

Wir wünschen uns, dass die Frauen und Mädchen weiter gut auf sich achten, ihre Beziehungen und Kontakte pflegen und sich bei Bedarf Unterstützung holen! Und wir wünschen uns, dass wir in diesem Jahr noch alle Gruppenangebote, wie z.B. die offene Singgruppe, den Frauengarten, die Empowermentgruppe nach Traumaerfahrungen und die Selbsthilfegruppen für Frauen mit Essstörungen wieder weiterführen können.

FrauenBeratung + Selbsthilfe e.V.

Laurentiusstraße 12 | 42103 Wuppertal | Telefon 0202 3060 07 I infofrauenberatungwuppertalde

Wir bleiben gegen Gewalt tätig!

Auch jetzt sind wir für gewaltbetroffene Frauen und ihre Kinder da und werden gemeinsam Lösungen finden!!

Was hat sich für Ihre Beratungsstelle und das Frauenhaus verändert?

Der Kontakt zu den Frauenhausbewohnerinnen und ihren Kindern und zu den ratsuchenden Frauen in der Beratungsstelle findet leider nur noch auf Distanz und unter Einhaltung aller Sicherheitsregeln statt. Die Beratungen finden mit Trennscheiben statt und sind in der Beratungsstelle überwiegend nur noch telefonisch möglich. Das gemeinsame Arbeiten der Mitarbeiterinnen mit räumlicher Distanz ist sehr ungewohnt und gewöhnungsbedürftig.

Auf welche Lösung sind Sie besonders stolz?

Wir arbeiten weiter! Wir haben sehr schnell unsere Arbeitssituation an die veränderten Bedingungen angepasst und lassen die Frauen und Kinder nicht alleine.

Mit wem arbeiten Sie zurzeit sehr eng zusammen?

Die Stadt unterstützt uns sehr bei der Suche nach zusätzlichen Unterbringungsmöglichkeiten. Engagierte Menschen haben uns zum Beispiel Trennscheiben, Atemmasken und Wohnungsangebote zur Verfügung gestellt.

Was wünschen Sie sich?

Wir wünschen uns ein unbürokratisches Vorgehen der Behörden, um die Existenzsicherung der Frauen und Kinder gewährleisten zu können.

Die Adresse des Frauenhauses ist nicht öffentlich.

Frauen helfen Frauen e.V.

Postfach 130421 | 42031 Wuppertal | 0202 – 71 14 26 | FrauenhausWuppertalt-onlinede

Beratungsstelle 0202 – 31 88 55 | frauen-helfen-frauen-wuppertalt-onlinede 

Wir vernetzen uns im Quartier und in der Stadt

Ich wünsche mir, dass es noch in diesem Jahr möglich ist, eine große Wiedersehensparty zu feiern!

Was hat sich für Ihre Organisation verändert?

Unser Verein und unsere Veranstaltungen leben vom persönlichen Kontakt, was jetzt nicht möglich ist. Die derzeitige notwendige Schließung unserer Vereinsräume nimmt uns unsere Haupteinnahmequelle. Trotzdem laufen die Fixkosten von ca. 800 EUR monatlich weiter.

Wie lösen Sie auftretende Probleme und worauf sind Sie richtig stolz?

Nach dem wir jetzt privat und beruflich so einigermaßen klar haben, wie es läuft und zum Glück gesund sind, diskutieren wir all das, was jetzt machbar ist. Wir vernetzen uns in der Stadt und im Quartier und überlegen, welche Formate uns helfen können mit unseren Mitfrauen des Vereins und allen anderen Interessierten im Kontakt und Austausch zu bleiben. Dabei arbeiten wir – meine Vorstandskolleginnen, das Organisationsteam und ich – z.B. Mit Stew One und den Spendenplattformen Betterplace/Gut für Wuppertal/WSW-Taler zusammen.

Was würden Sie sich wünschen?

Ich wünsche mir, dass wir alle, nicht nur unser Verein, so gut es möglich ist, aus dieser Situation herauskommen. Und für die Urania wünsche ich mir, dass es noch in diesem Jahr möglich ist, eine große Wiedersehensparty zu feiern und wir uns dann alle hoffentlich wohlbehalten wiedersehen.

Christiane Freyer

Frauenzentrum urania e.V. | Hochstraße 60 | 42105 Wuppertal | infofrauenzentrum-uraniade 

Erläuterungen und Hinweise

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