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Wohnzimmerstück von PARTITA RADICALE

In Zeiten des Sparwahnsinns setzt sich Partita Radicale aufs Sofa. Die wohlige Behaglichkeit dees Wohnzimmers, von dem einen als gemütlicher Rückzug in die Privatheit erlebt, vom anderen gesehen als Zeichen beklemmender Stagnation, ist die Ausgangssituation für ein szenisches Konzert. Gespielt wird mit allem, was da ist: den Kissen, dem Sessel, dem Kaffeeservice, dem Cognacgläschen, der Stehlampe, der CD-Anlage, dem Fernseher und - nicht zuletzt - mit den Bewegungen des eigenen Körpers.

Am schönsten ist es doch zu Hause

Neue Musik aus dem Polster
Ein Wohnzimmerstück von PARTITA RADICALE
Ensemble für Neue und improvisierte Musik

Durch teils mikroskopisch genaue Blickeinstellungen werden Alltagsrituale durchleuchtet und erfahren durch eine musikalisch-gestische Umsetzung eine neue Qualität. In den sich ergebenden Sequenzen erklingen fragmentarisch Klassiker des 20. Jahrhunders und Neuentdecklungen des angebrochenen Jahrtausends.

Nach den Inszenierungen eines Schwimmbads und theatralen Ausflügen in die Welt des Krimis begibt sich Partita Radicale mit diesem Projekt an einen allen vertrauten, heimelig-unheimlichen Ort: das Wohnzimmer, das in einen Klangraum verwandelt wird. Die Geräusche von Porzellan, Glas, Stricknadeln, Putzlappen und Papier mischen sich mit eigenen CD-Produktionen; und manchmal greift das Ensemble auch zu den angenstammten Instrumenten: eine in jeder Hinsicht nicht mehr selbstverständliche Hausmusik.

Das Wohnzimmer gerinnt dabei immer wieder zu einem Stillleben. Aber auch wenn sich nicht zu regen scheint, bleiben die fünf Musiker anwesend - mit all den aufmerksam beobachteten Verrücktheiten, Sehnsüchten, Ritualen und Zwängen. Und aus jeder noch so beklemmend wirkenden Situation entsteht durch den Ernst des Spiels etwas Zartes, Absurdes, bisweilen sogar Komisches. Und falls die Realität mal stört? Dann wird sie weggeklickt oder durch das rhythmische Krachen der Chips verdrängt.

So eröffnet Partita Radicale mit einem eigenwilligen Surround-Sound (completely unplugged!) in der Enge des Wohnzimmers einen Raum, der mit groteksen, verspielten und manchmal auch poetischen Bildern aufwartet. Am schönsten ist es eben doch zu Hause.

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