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Übergang Schule Beruf Aktuelles | 01.12.2023

Schüler*innen lotsen den Weg zum Beruf

Bei einem einjährigen Mentorenprogramm begleiten Schüler*innen vom Berufskolleg Jugendliche von der Förderschule während der Übergangsphase von Schule zum Beruf.

Schuldezernent Stefan Kühn (4.v.re.) unterstützt das gemeinsame Projekt der Kommunalen Koordinierung, der Peter-Härtling-Schule und dem Berufskolleg Am Haspel.

Am Donnerstag (30.11.) wird der Auftakt zu einem besonderen Schulprojekt eingeläutet. Dann übernehmen Schülerinnen vom Berufskolleg Am Haspel die Patenschaft für rund 40 Jugendliche der Förderschule Peter-Härtling. In der Aula der Peter-Härtling-Schule lernen die Paten und Patinnen ihre Schützlinge erstmals kennen. Sie erzählen von ihrem schulischen Alltag am Berufskolleg und ihren beruflichen Zielen. Ein Jahr lang stehen sie den Jugendlichen der neunten und zehnten Klasse als Ansprechpartner*innen zur Seite, um sie bei der beruflichen Orientierung zu unterstützen.

Begleitung über den Schulabschluss hinaus
Mit der individuellen und langfristigen Begleitung auf Augenhöhe sollen Jugendliche erreicht werden, die sonst vielleicht durch das System fallen würden. Es gibt zwar Regelangebote an Schulen zur Beruflichen Orientierung, die von allen Schüler*innen durchlaufen werden müssen. Diese werden durch die Landesinitiative „kein Abschluss ohne Anschluss“ vorgegeben. Darunter fallen die Potenzialanalyse, Berufsfelderkundung oder das Schülerpraktikum. Aber: „Die Standardangebote reichen manchmal nicht aus, damit Jugendliche Berufe für sich entdecken, die ihren Stärken und Interessen entsprechen. Stattdessen bemerken wir seit einigen Jahren eine fehlende Ausbildungsreife bei Schüler*innen, die die allgemeinbildenden Schulen verlassen. Das wurde durch die Corona-Pandemie zusätzlich verstärkt. Dem wollen entgegenwirken, indem wir frühzeitig mit individueller und enger Beratung beginnen und die erst endet, wenn die Jugendlichen gut an ihrem Ausbildungsplatz oder ihrer weiterführenden Schule angekommen sind“, sagt Schuldezernent Stefan Kühn.

Abbrüche am BK vermeiden
Häufig landen unentschlossene Schülerinnen und Schüler nach der zehnten Klasse am Berufskolleg. Dort merken viele jedoch, dass sie die dortigen Anforderungen nicht erfüllen können, der Bildungsgang nicht der richtige ist oder sie andere Vorstellungen hatten, wie es dort abläuft. Diese Unzufriedenheit führt häufig zu Abbrüchen. Das Patenprogramm zwischen der Peter-Härtling-Schule und dem BK Haspel soll hier vorbeugend wirken. Die Patinnen und Paten vom BK zeigen den Förderschüler*innen, welche thematischen Schwerpunkte es am BK Haspel gibt, wie man auf dem Campus zurechtfindet oder welche weiteren Anlaufstellen es bei Fragen gibt. Zusätzlich werden die Jugendlichen durch die Agentur für Arbeit und das Jobcenter betreut. Weitere Veranstaltungen sind geplant, wie gegenseitige Schulbesuche und Beratungsaktionen gemeinsam mit der Bergischen IHK und der Kreishandwerkerschaft. „Es ist wichtig, dass die Schülerinnen und Schüler, die alleine keine Anschlussperspektive nach der regulären Schulzeit entwickeln, eng begleitet werden. Das wird bei diesem Projekt dank vieler engagierter Partnerinnen und Partner, sowohl von schulischer Seite als auch von institutioneller Seite, sehr gut umgesetzt“, so die Landtagsabgeordnete Dilek Engin, die ebenfalls am Projektauftakt teilnimmt. „Es wäre wünschenswert, wenn sich noch mehr Schulen diesem Patenprojekt anschließen würden, damit wir die Zahl der unversorgten Jugendlichen weiter senken und mehr Ausbildungsstellen besetzen können.“  

Gute Bilanz im letzten Jahr
Im letzten Jahr startete die Kommunale Koordinierung für den Übergang Schule-Beruf das Pilotprojekt. Die Erfahrungen waren durchweg positiv: „Von den 24 Schülerinnen und Schülern, die letztes Jahr am Programm teilgenommen haben, haben 21 eine feste Anschlussperspektive für sich entdeckt. Darunter sind sieben, die eine Ausbildung begonnen haben. Elf besuchen nun ein Berufskolleg“, sagt Elke Stapff von der Kommunalen Koordinierung. „Das ist für uns ein schöner Erfolg und motiviert uns und die Projektpartner dazu, das Projekt weiter in Schule zu verankern.“   

Erläuterungen und Hinweise

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  • Stadt Wuppertal

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