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WuppertalPressemeldung – 18.08.2014

„Soziale Stadt“ Oberbarmen und Wichlinghausen

Der Verfügungsfonds macht's möglich: In Oberbarmen und Wichlinghausen gibt es Mittel für Projekte von Initiativen, Künstlern oder Gewerbetreibenden.

Ein interkultureller urbaner Garten, ein stimmungsvoll erleuchteter Stadtteil zum Lichterfest, Sport- und Spieltage für Kinder mit einem Breakdance-Weltmeister oder eine Riesenparty zur Eröffnung von Deutschlands größter Parkour-Anlage – für solche Ereignisse muss man nicht nach Berlin reisen. Das alles gibt es in Oberbarmen und in Wichlinghausen.

 

Möglich macht das der Verfügungsfonds - ein Fördertopf des Bund-Länder Programms „Soziale Stadt“. In diesem „Topf“ liegen Mittel für Projekte von Initiativen, Bürgern, Gewerbetreibenden oder Künstlern aus dem Stadtteil, die dem Quartier und seinen Bewohnern zugute kommen.

 

Wer noch eine Projektidee hat, sollte bald aktiv werden: Die nächste Beiratssitzung zum Verfügungsfonds, auf der Projektanträge beraten werden, ist am 16. September.

 

Seit Ende 2012 sind 52 Projekte realisiert oder werden gerade durchgeführt. Fördermittel in Höhe von 367.000 Euro flossen seitdem in die Stadtteile. Aber dieses Geld wäre nichts wert ohne den engagierten Ideenreichtum der Menschen und Vereine im Quartier. Hier einige Beispiele:

Kreatives Engagement im Quartier: Wi-Ki-Tage

Die Wichlinghauser-Kinder-Tage („Wi-Ki-Tage“): Mit diesem Projekt geht die Sozialtherapeutische Kinder- und Jugendarbeit (SKJ) in unregelmäßigen Abständen auf den Wichlinghauser Markt oder andere Plätze, hinaus zu den Kindern des Quartiers. An den Wi-Ki-Tagen werden öffentliche Räume zu Begegnungs- Spiel- und Auftrittsorten mit einem attraktiven Angebot.
Ein vorläufiger Höhepunkt war sicher der „4. Wi-Ki-Tag“ im Juni auf dem Berliner Platz, wo der mehrfache Breakdance-Weltmeister Ardit „Airdit“ Gjikaj Kinder und Jugendliche für seinen Sport begeisterte.

Ein Quartier in warmes Licht getaucht

Ein weiteres gutes Beispiel ist das Lichterfest, mit dem die Interessengemeinschaft „Wir in Wichlinghausen“ (WiW) im November 2013 das Quartier rund um die Wichlinghauser Kirche mit Kerzen und Feuern in ein warmes Licht hüllte. Sankt Martin auf seinem Pferd begrüßte draußen die zahlreichen Kinder, während in der Kirche Anwohner, Künstler und Vereine Selbstgemachtes anboten. Ein angesichts der Stimmung und der vielen Besucher voller Erfolg, der in diesem Frühjahr mit dem Wichlinghauser Frühlingsfest eine ideenreiche Fortführung fand.

Interkultureller Gartentreff statt Hundeklo

Zwischen Schwarzbach und Sonnenstraße hat der Verein Solnischko auf der Brachfläche eines ehemaligen Bolzplatzes einen urbanen interkulturellen Garten errichtet. Das Pro-jekt richtet sich besonders an Familien mit Migrationshintergrund, die sich keinen eige-nen Garten leisten können.
Mit Elektro- und Wasserinstallation, der Aufarbeitung des Grundstücks und dem Bau eines Geräteschuppens haben die Initiatoren einen Ort geschaffen, an dem mit Kindern und Jugendlichen pädagogisch gearbeitet wird und zu dem sich jeder Mensch eingeladen fühlen darf. Aus einem „Hundeklo“ ist ein interkultureller Gartentreff entstanden.

MOVE-U: „perfekt gerockt“

Bundesweite Beachtung nicht nur in der Szene fand das Sportfest MOVE-U zur offiziellen Eröffnung von Deutschlands größter Parkouranlage am alten Bahnhof Wichlinghausen. Traceure, BMX- und Skate-Akrobaten, Breakdancer und Graffitikünstler aus ganz Deutschland bevölkerten im April 2014 das Gelände und begeisterten die Besucher mit spektakulären Stuntshows, Tricks und Breakdance, „Skate-Competitions“, HipHop-Dance-Shows, Graffiti und vielem mehr.
Koordiniert vom Quartierbüro VIER ZWO ZWO und den Zuständigen der Stadtverwaltung haben dieses Ereignis vor allem der Verein „Skate Union“ mit Johannes Berg und Enthu-siasten wie die Parkoursportler Sebastian Gies, Pablo Giese oder Moritz Vorthmann ge-stemmt. In sozialen Netzwerken war das Ereignis lange Zeit ein heißes Thema mit be-geisterten Kommentaren. „Geiler Jam; perfekt gerockt“, hieß es zum Beispiel auf Facebook.

Diese Beispiele machen deutlich: Das Bild von Oberbarmen und Wichlinghausen wandelt sich. Sozialdezernenten Dr. Stefan Kühn erinnert das an den Ostersbaum: Dort wurde das Förderinstrument „Soziale Stadt“ erstmals in Wuppertal umgesetzt. Vor 20 Jahren galt Ostersbaum als „vergessener Stadtteil mitten in der Stadt.“ Wer heute durch den Ostersbaum gehe, so Kühn, würde dies nicht mehr mit dem Quartier in Verbindung bringen können, so sehr habe sich das Erscheinungsbild und das „Klima“ dort positiv gewandelt.

 

Nach Meinung aller Beteiligten scheint es auch in diesem Fall wieder so zu sein, dass die Stimmung, dass Leben und Image Wichlinghausens und Oberbarmens zunehmend sichtbar und spürbar vom Förderprogramm profitieren. Die Stadtteilkultur wird vitalisiert, es entstehen neue Freizeitmöglichkeiten vor allem für Kinder. Das Quartier wird attraktiver für Familien und Investoren.

 

Die Aktivitäten im Quartier finden starken Widerhall in Öffentlichkeit, und immer mehr Bürger formulieren Ideen und engagieren sich in neuen Projekten. Und davon wird es bis zum vorläufigen Laufzeitende der „Sozialen Stadt“ noch einige geben.

Hintergrund

Seit 2012 und zunächst bis Ende 2015 läuft in Oberbarmen und Wichlinghausen das Bund-Länder-Programm „Soziale Stadt“. Aus ihm erhalten die beiden Stadtteile Förder-gelder, die sich auf die Ausstattung des Quartiersmanagements, auf bauliche Maßnah-men, das Hof- und Fassadenprogramm und auf den Verfügungsfonds verteilen. Bis Ende 2015 werden Mittel in Höhe von insgesamt zehn Millionen Euro nach Oberbarmen und Wichlinghausen geflossen sein. Um diesen Aufbruch zu festigen, wird dem Rat der Stadt das neue Integrierte Handlungskonzept vorgelegt. Mit einer Bewilligung der 2. Förder-phase für den Zeitraum 2016 bis 2021 wird Anfang nächsten Jahres gerechnet.

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