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WuppertalPressemeldung – 17.01.2014

Elegant über Hindernisse: Freigabe für neue Parkouranlage

Die letzte Abnahme ist erfolgt, die Zäune können weg: Die neue Parkouranlage, am Bergischen Plateau und direkt an der Nordbahntrasse gelegen, wird am heutigen Freitag, 17. Januar, freigegeben.

Planung, Konzipierung und der Bau der Anlage lagen in Händen der städtischen Experten der Planungsabteilung beim Ressort Grünflächen und Forsten. Sie arbeiteten dabei eng mit der Wuppertaler Parkoursportler-Szene zusammen.

 

Auch das angrenzende Schulzentrum Ost, die Fakultät Sportwissenschaft der Wuppertaler Universität sowie die Diakonie mit ihrem Projekt „WiO-Fit“ wurden in die Planung mit einbezogen. „WiO-Fit“ ist eine soziale Initiative der Diakonie, in Zusammenarbeit mit der Bergischen Universität, die sozial benachteiligte Jugendliche über Sport oder Bewerbungstraining wieder näher an die Gesellschaft heranführen möchte. Dabei soll die Parkour-Anlage ein wichtiger Baustein werden.

 

Seit Frühjahr 2012 liefen die Planungen für die Fläche. Im Dezember 2012 gab es ein Treffen mit den zukünftigen Nutzern, um diese an der Planung zu beteiligen, und Ende Juli 2013 startete der Bau der Anlage.

 

Finanziert wurde das 400.000 Euro teure Projekt zu 80 Prozent aus Mitteln des Bund-Länder Programms "Soziale Stadt" und der Förderrichtlinien Stadterneuerung des Landes NRW.

Was ist Parkour?

Parkour bezeichnet eine in Frankreich entwickelte Jugendkultur. Im Wesentlichen geht es darum, Hindernisse meist im urbanen Raum auf schnelle, effiziente und elegante Art und Weise zu überwinden. Dabei setzen die Parkourläufer keinerlei Hilfsmittel ein.

 

Räumliche Strukturen wie Treppen, Mauern, Rampen und ähnliches werden von den Sportlern neu interpretiert und auf unkonventionelle Art und Weise überquert. Im Vordergrund stehen dabei weder Wettbewerbe mit anderen Sportlern noch Mutproben. Durch langsames Herantasten an den eigenen sportlichen Grenzbereich sind schwerere Verletzungen oder auch Konflikte mit anderen Nutzern des öffentlichen Freiraumes selten.

Die Anlage

Entstanden ist eine Trainingsanlage, an der für den Sport typische Bewegungsabläufe und Techniken trainiert werden können – und das im gesicherten öffentlichen Umfeld. Die Anlage ist so angelegt, dass sie sowohl für Anfänger als auch für geübte und erfahrene Sportler attraktiv ist und lange Zeit bleibt.

Was die Sicherheit angeht, gelten für die Parkouranlage die gleichen strengen Normen wie für öffentliche Spielplätze.  Es gibt Abstandsflächen und Fallschutzbereiche, um schwerere Verletzungen zu vermeiden.

 

Die Parkour-Objekte bestehen ausschließlich aus Beton mit Geländern und weiteren Anbauteilen aus Stahl. Sie sind so angeordnet, dass je nach eigener Kreativität und sportlicher Erfahrung immer wieder neue Herausforderungen und Bewegungsabläufe entstehen können.

Der Bodenbelag besteht zum großen Teil aus Asphalt, um den Sportlern so viel Bewegungsfreiheit wie möglich zu geben. Wo es nach Regeln und Normen nötig ist, wurde als Fallschutz ein gegossener Kunststoffbelag eingebaut.

 

Der Kunststoff-Fallschutz umgibt den inneren Bereich der Anlage. Dort stehen die höheren, größeren Geräte für die fortgeschrittenen Sportler. Für die schnellen Bewegungen und die nötige Körperkoordination des Sportes braucht es einen möglichst gleichmäßig festen Boden. Der Kunststoffbelag schafft den Spagat zwischen den Regeln und Normen auf der einen Seite und den Ansprüchen der Sportler auf der anderen Seite. Im Klartext heißt das: So weich wie nötig, so hart wie möglich.

 

Der Belag ist aber mehr als nur Mittel zum Zweck. Durch den gezielten Einsatz von Farbe entsteht zusätzlich ein Kontrast zum Grau der Betonelemente. Den gleichen Zweck erfüllt die künstlerische Gestaltung der 50 Meter langen Rückwand der Anlage. Dort schuf der bekannte Wuppertaler Graffiti-Künstler Martin Heuwold ein Gesamtbild, bei dem auf urbanem Hintergrund typische Bewegungen des Parkour-Sportes dargestellt werden.

Großer logistischer Aufwand

Die Koordination vieler verschiedener Fachgewerke wie Parkourgeräte, Schlosserarbeiten, Elektroarbeiten, Fallschutzarbeiten und künstlerische Leistungen und deren Integration in die Gesamtplanung erforderte bei Planung und Bau der Anlage einen großen logistischen Aufwand.

Durch Lieferverzögerungen bei den Betonteilen verzögerte sich so der Bauablauf und verhinderte die geplante Eröffnung der Anlage bereits im Oktober 2013.

 

Leider waren während der Bauarbeiten bereits mehrere Fälle von Vandalismus zu beklagen. Diese reichten von Farbschmierereien auf den Betonteilen über Beschädigungen am frischen Graffiti bis hin zu leichter Brandstiftung auf der Anlage.

 

Die Anlage selbst liegt direkt an der Nordbahntrasse angrenzend an das Bergische Plateau. Neben dem neuen Wohngebiet befinden sich eine große Grünanlage, ein Kinderspielplatz, ein Bolzplatz und nicht zuletzt auch die sehr beliebte Skate-Halle Wicked-Woods. Direkt auf dem Bahnsteig des ehemaligen Bahnhofes Wichlinghausen ist nun eine weitere attraktive Fläche geschaffen worden, die mehr als nur eine „Sportanlage“ darstellt – vielmehr entsteht hier ein soziokultureller Treffpunkt für Jugendliche und Heranwachsende.

Erläuterungen und Hinweise

Bildnachweise

  • Stadt Wuppertal
  • Stadt Wuppertal

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