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WuppertalPressemeldung – 25.04.2015

Brücke Bracken schließt die Lücke

Gegen 18 Uhr am Freitagabend, 24. April, war es endlich soweit: Die Brücke Bracken hing an ihrem Bestimmungsort und schließt jetzt die letzte Lücke in der Nordbahntrasse.

Eigentlich sollte die rot-blaue Brücke bereits am Freitagvormittag in der Nordbahntrasse hängen, aber der Transport der 33 Meter langen Brücke von Dresden nach Wuppertal verzögerte sich: Die Spedition hatte die Großbaustelle auf der A46 wohl unterschätzt: Der Koloss aus Stahl steckte stundenlang kurz vor der Ausfahrt Varresbeck und damit kurz vorm Ziel fest.

Rainer Widmann, städtischer Projektleiter, begab sich zugleich vor Ort: "Ich bin sicher, wir schaffen das heute noch, aber es wird später." Er sollte Recht behalten, aber zunächst mussten Schilder entfernt werden und die Bezirksregierung ihr Einverständnis für den eigentlich nur für nachts genehmigten Schwertransport geben.

Nachmittags konnten dann viele Zuschauer von der Brücke Wittener Straße den Einbau der Brücke verfolgen. Es wird noch etwa drei bis vier Wochen dauern, bis die Brücke genutzt werden kann. Der Beton an den Brückenköpfen braucht so lang zum Aushärten.
Bis dahin gilt noch die beschilderte Umleitung über Silberkuhle, Wittener Straße und Straße Bracken.

Letztes Bindeglied

Mit 23 Brücken, davon vier großen Viadukten, sechs Tunnelbauwerken, vier Fußgängerunterführungen und über 200 Stützbauwerken sei die Nordbahntrasse eines der ambitioniertesten Geh- und Radwegeprojekte und so in Deutschland wohl einmalig, beschreibt es Widmann. "Und vermutlich gibt es weit und breit kaum ein vergleichbares Projekt mit so vielen Ingenieurbauwerken wie an einer Perlenschnur aufgereiht auf einer rund 23 Kilometer langen Kette", schwärmt der Projektleiter der Stadt. Das letzte noch fehlende Bindeglied, ist die im Wuppertaler Nordosten liegende Brücke Bracken. Sie befindet sich in dem sechs Kilometer langen Abschnitt der ehemaligen Kohlenbahnstrecke von Wichlinghausen zum Tunnel Schee, die von 1884 bis 1992 in Betrieb war. Bereits vor einigen Jahren musste die alte Natursteinbrücke aus Sicherheitsgründen - damals noch durch die Deutsche Bahn - abgetragen werden. Das 130 Jahre alte Mauerwerk wies erhebliche Schäden auf. Eine Reparatur wäre unwirtschaftlich gewesen.

Anschauungsobjekt für Bauingenieure

Seit Herbst 2014 wird für die wortwörtliche Überbrückung der entstandenen Lücke, rund 1.300 Meter vor dem Tunnel Schee, an einer neuen und vor allem ungewöhnlichen Brückenkonstruktion gearbeitet. Sie wird die Straße Bracken in einer Höhe von neun Metern überspannen.

Ungewöhnlich deshalb, weil mit der gewählten Fachwerkkonstruktion eine gewählt worden ist, die sich besonders gut ins Landschaftsbild einpasst. Für Profis und Bauexperten: Eine Konstruktion aus Stahl mit Rundhohlprofilen und aufgeständerter Gehwegplatte; eine schwungvolle, leicht nach oben geneigte 33 Meter lange Einfeldbrücke, die außerdem mit 314.000 Euro Baukosten auch noch günstiger ist als eine herkömmliche Konstruktion mit zwei Pfeilern.

"Das Besondere ist hier, dass auch die Farben so gewählt wurden, dass die statischen Zug- und Druckkräfte im Fachwerk durch die Farben Blau (Zug) und Rot (Druck) abgebildet werden und die Brücke so sicherlich zu einem interessanten Anschauungsobjekt nicht nur für Bauingenieursstudenten werden könnte" erläutert der Leiter der Abteilung Konstruktiver Ingenieurbau im Ressort Straßen und Verkehr, Thorsten Warning.

Nachdem sich der Bau wegen technischer Probleme bei der statischen Berechnung des Baugrundes, der insgesamt hohen Komplexität und schließlich Anfang 2015 noch einmal wegen Lieferschwierigkeiten beim gewünschten Stahl immer wieder verzögerte, wurde sie nun pünktlich, wie von der Brückenbaufirma um den Jahreswechsel versprochen, in der vorletzten Aprilwoche eingehoben.

Weil sie im so genannten Tourismusförderbereich des Projekts Nordbahntrasse liegt, der mit 90 Prozent Fördermitteln aus dem EU-Ziel-2-Programm und vom Land NRW gefördert wird, können die Projektkosten (314.000 Euro) noch bis Ende Juni 2015 abgerechnet werden.

Erläuterungen und Hinweise

Bildnachweise

  • Stadt Wuppertal

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