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WuppertalPressemeldung – 16.09.2020

OB Mucke: Deutliche Worte in Richtung Schaeffler

„Mit großem Unverständnis, sehr großer Verärgerung und existenzieller Sorge um den Bestand des Standortes Wuppertal habe ich die Ankündigung Ihres Unternehmens zur Kenntnis genommen.“

So beginnt der Brief, den Oberbürgermeister Andreas Mucke an den Vorstandsvorsitzenden der Schaeffler AG geschrieben hat. Mucke kritisiert darin die geplanten Umstrukturierungen der Schaeffler AG und den damit verbundenen Abbau von 4400 Arbeitsplätzen in Deutschland und Europa. Diese Unternehmensentscheidung sei ein schwerer Schlag für Wuppertal als Wirtschaftsstandort, aber insbesondere für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Schaeffler AG. 

Schaeffler muss Verantwortung übernehmen

Der OB weiter: „Dabei beruhigt uns auch überhaupt nicht, dass Sie ankündigen, sozialverträgliche Lösungen zu finden. Denn wir haben mittlerweile das Vertrauen in die Verlässlichkeit Ihrer Ankündigungen und Entscheidungen verloren. Sie haben in den vergangenen Jahren erfolgte Veränderungen am Markt zum Anlass genommen, Arbeitsplätze zugunsten der Gewinnmaximierung abzubauen. Diesen Weg sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Wuppertal trotz für sie damit verbundener erheblicher Einschnitte – Kurzarbeit, Einbußen bei der Vergütung und den Sozialleistungen – mitgegangen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben es daher verdient, dass das Unternehmen ebenfalls Verantwortung übernimmt: Eigentum verpflichtet. 

Vertrauen missbraucht

Die Belegschaft hat sich sogar konstruktiv mit eigenen Vorschlägen in den Umstrukturierungsprozess eingebracht. Dies alles erfolgte allerdings im Vertrauen auf Ihre Zusagen, das Unternehmen dadurch zukunftssicher aufzustellen und den Standort Wuppertal zu erhalten. 

Sie alle müssen sich jetzt getäuscht sehen – und die Befürchtungen derjenigen, die schon damals von einer Schließung des Werkes auf Raten gesprochen haben , scheinen jetzt bittere Realität zu werden. 

Diese Kritik kann ich sehr gut nachvollziehen und teile diese. 

Auch ich habe auf die Einhaltung Ihrer mit dem Betriebsrat geschlossenen Zukunftsvereinbarung vertraut und sehe mich nun getäuscht.  

Dass Sie jetzt für alle völlig unvorbereitet eine Werkschließung am Traditionsstandort Wuppertal nicht ausschließen, ist für uns inakzeptabel und kommt einem Kahlschlag gleich. 

Schaeffler hat sich immer als verantwortungsvolles Familienunternehmen in der Öffentlichkeit dargestellt. 

Das, was Sie jetzt planen widerspricht diesem Unternehmensbild. Bei uns im Bergischen Land tragen Familienunternehmen Verantwortung für die Belegschaft, den Standort und die Gesellschaft.“ 

Gesprächsbereit

Oberbürgermeister Andreas Mucke fordert die Unternehmensführung auf, die Entscheidung zu überprüfen und den Standtort nicht abzubauen, sondern zukunftssicher zu machen. Er stehe solidarisch an der Seite der rund 900 Beschäftigten in Wuppertal, deren Existenz bei einer Schließung gefährdet wäre. 

Für den Fall, dass Schaeffler bereit sei, den Standort Wuppertal langfristig zu erhalten, kündigt der Oberbürgermeister seine Unterstützung an. In diesem Fall stehe er als Ansprechpartner zur Verfügung. 

Erläuterungen und Hinweise

Bildnachweise

  • Bild: Schaeffler
  • Stadt Wuppertal

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