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WuppertalPressemeldung – 29.03.2021

Die Unendlichkeit des Augenblicks. Aufführungskünste nach Beuys

Erstmalig widmet sich das Performancefestival Die Unendlichkeit des Augenblicks. Aufführungskünste nach Beuys aus Anlass des NRW-weiten Beuys-Jubiläumsjahres zeitgenössischen Kunstformen im Anschluss an die Aktionskunst von Joseph Beuys.

„Mit dem bekannten Satz ‚Jeder Mensch ist ein Künstler‘ demokratisierte Joseph Beuys nicht nur den Kunstbegriff“, so Oberbürgermeister Prof. Dr. Uwe Schneidewind. „Vielmehr benennt er damit das Kreativitätspotential jedes*r Bürgers*in zur gemeinschaftlichen Gestaltung der Gesellschaft. In Wuppertal, der Stadt der Performanz, hat diese Veränderung durch künstlerische Interventionen gemeinsam mit bürgerschaftlichem Engagement schon längst begonnen und nimmt aktuell an Dynamik zu. Es könnte also keinen passenderen Ort für dieses Performancefestival zu Beuys geben als Wuppertal, wo ich mit ‚#Fokus_Wuppertal‘ in den nächsten Jahren mein Zukunftsprogramm für eine nachhaltige, innovative und gemeinwohlorientierte Stadtentwicklung umsetzen werde.“

Fakten

Veranstalter: Kulturbüro der Stadt Wuppertal

Infos: https://www.wuppertal.de/Beuys-Performancefestival

Datum: 02.06. – 06.06.2021

Künstler/innen: 12 Künstler*innen-Kollektive 

Wissenschaftler/innen:  12 Wissenschaftler*innen unterschiedlicher Fachrichtungen

Kuratorenteam: Prof. Dr. Barbara Gronau (Universität der Künste, Berlin), Dr. Bettina Paust (Kulturbüro der Stadt Wuppertal), Prof. Dr. Timo Skrandies mit Dr. Katharina Weisheit (beide Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf)

Förderer: Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen / Kunststiftung NRW / Landschaftsverband Rheinland / Dr. Werner Jackstädt-Stiftung /      NRW KULTURSekretariat Wuppertal / Stadtsparkasse Wuppertal / Firma Knipex 

Performative Beuys-Rezeption

Im Rahmen des NRW-weiten Veranstaltungsjahres zu Joseph Beuys beleuchtet das Kulturbüro der Stadt Wuppertal durch künstlerische Beiträge und in wissenschaftlichen Panels die Bedeutung der Aktionskunst im Werk von Joseph Beuys und insbesondere dessen Impulse auf die zeitgenössische Kunst. Damit ist dies die einzige Veranstaltung im Beuys-Jubiläumsjahr, die sich wissenschaftlich und künstlerisch mit Impulsen von Joseph Beuys auf performative Tendenzen in der Gegenwartskunst auseinandersetzt.

Wuppertal – Stadt der Performanz

Wuppertal hat eine lange Tradition von Künstler*innen, bei denen Performanz wichtiger Bestandteil ihrer Werke ist: zu Beginn des 20. Jhds im künstlerischen Wirken der in Wuppertal geborenen Else Lasker-Schüler, dann in den 1960er Jahren, als die Stadt zu einem wichtigen Zentrum der Fluxus-Bewegung wurde. In dieser Zeit hatte der Architekt Rolf Jährling seine Galerie Parnass zu einer der ersten Adressen für die internationale Avantgarde gemacht. Dort beteiligte sich 1965 Joseph Beuys neben Bazon Brock, Nam June Paik, Charlotte Moormann oder Wolf Vostell am 24 Stunden Happening mit seiner Aktion und in uns … unter uns … landunter. Mit Peter Kowald und Peter Brötzmann entwickelte sich ebenfalls Mitte der 1960er Jahre in Wuppertal eine wichtige Keimzelle des internationalen Free Jazz. Ab Mitte der 1970er Jahre war es Pina Bausch, die ein neues Verständnis von Tanz geschaffen hat. Sie alle haben tradierte Kunstvorstellungen spartenübergreifend entgrenzt und wegweisende Impulse für aktuelle performative Tendenzen in der Gegenwartskunst gesetzt.

Performancefestival

Auf dieses immaterielle Erbe baut das erste Wuppertaler Performancefestival 2021 auf, das sich Joseph Beuys widmet. In einer Kombination aus künstlerischer Produktion und wissenschaftlicher Reflexion wird der Blick auf Künstler*innen(-kollektive) gerichtet, die durch ihre Arbeit in der Nachfolge von Joseph Beuys gesellschaftsrelevante Themen verhandeln. Dabei spielen Fragen nach Zeitlichkeit, Ökonomie, Ökologie, Partizipation und (stadt)ge-sellschaftlicher Wirkkraft eine zentrale Rolle. Diese Themenbereiche könnten heute nicht aktueller sein. Als roter Faden zieht sich somit die Frage nach der Bestimmung und Erweiterung des zeitgenössischen Performance-Begriffs ebenso durch das Festival wie die Frage nach der Relevanz des Beuysschen Hauptwerkes – der Sozialen Plastik – für eine nachhaltige Gesellschafts- und damit Stadtentwicklung im Sinne eines „Performing Citizenship“. Damit sind Formen der Bürgerschaft gemeint, die sich selbstbestimmt und oft in kreativen Formen organisieren, um ihr Zusammenleben nicht nur auszuhandeln, sondern aktiv als „Urbane Performanz“ gestalten.

Festivalbeiträge

Die meisten der Festivalbeiträge, die an verschiedenen Orten in der Stadt stattfinden, werden für diesen Anlass neu produziert oder bestehende Arbeiten werden aktualisiert. Die Panels, die sich durch die Festivaltage ziehen, führen dabei Wissenschaftler*innen und im Festivalprogramm vertretene Künstler*innen in der Diskussion zusammen.

Künstler/innen-Liste

Bazon Brock                                                                                                         

„Ich trete aus der Kunst aus!“ Beuys als Kulturträger erledigt die Kunst                 Kaiser&Dicke

              

Kattrin Deufert/Thomas Plischke

I like Erika and Erika likes me                                                                                Neuer Kunstverein

Kollektiv ImpACT (Beate Rüter/Doris Dopf)

Wer im Glashaus sitzt…                                                                                             Mirker Bahnhof

Raimund Hoghe

„Der Mensch ist frei“                                                                                                        City Kirche

Jackson Pollock Bar

Der Hang zum Gesamtkunstwerk                                                      Foyer des Von der Heydt-Museums

Mobile OASE

Fundamental – Akademie der Straße                                                                             Berliner Platz

Partita Radicale

Etüde der Langsamkeit                                                                                               Kaiser&Dicke

mythen der modernde

Die Stimme der Stadt                                                                                             Öffentlicher Raum

Olaf Reitz/Andy Dino Iussa

Ich bin alle                                                                                                                    Heilkünstlerei

Rimini Protokoll

Feast the Food                                                                                                  Galerie Kunstkomplex

Showcase Beat Le Mot

Remode Zombie Andy Beuyz                                                                                            Kaiser & Dicke

Utopiastadt

Registrierungsstelle für handhabbare Freiheit (RHF)                                                    Mirker Bahnhof

Wissenschaftliche Panels

Zu den Themen:

Zeit/Dauer/Augenblick    

Archiv/Gedächtnis/Dokumentation

Gesamtkunstwerk    

Soziale Plastik/Partizipation

Performing Citizenship

Begriff „Performanz“/Beuys‘ Aktionen

Die Panels führen Wissenschaftler*innen und am Performancefestival teilnehmende Künstler*innen zu den oben genannten Themenblöcken in der Diskussion zusammen:

Referent/innen bzw. Diskussionspartner/innen:

David J. Becher (Utopiastadt); Prof. Dr. Karen van den Berg; Prof. Dr. Eugen Blume; Roland Brus (Mobile OASE); Kattrin Deufert (deufert/plischke); Thorsten Eibeler/Nicola Duric (Showcase Beat Le Mot); Prof. Dr. Barbara Gronau; Martin Horn (Jackson Pollock Bar); Dr. Henning Mohr; Dr. Bettina Paust; Prof. Dr. Patrick Primavesi; Prof. Dr. Uwe Schneidewind; Olaf Reitz (Reitz/Iussa); Prof. Dr. Timo Skrandies; Ute Völker (Partita Radikale); Dr. Katharina Weisheit; Dr. Alexandra Vinzenz; Prof. Dr. Gesa Ziemer; Prof. Dr. Wolfgang Zumdick. Respondent: Johannes Schmidt (Utopiastadt).

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