Nachdem der Verkehrsausschuss in seiner Sitzung am 25. Oktober einstimmig dafür votiert hat, wird sich die Stadtverwaltung Wuppertal mit den am Projekt beteiligten Kommunen zusammensetzen und einen Kooperationsvertrag für die weitere Planung erstellen. Zurzeit wird abgestimmt, ob ein solcher für das weitere Projekt notwendig ist. „Ziel ist es, möglichst schnell mit dem Bau zu starten, vorab muss natürlich die Planung umgesetzt werden. Nicht vorteilhaft wäre es, wenn jede Kommune ein eigenes Bauunternehmen beauftragt“, sagt Verkehrsdezernent Frank Meyer zum weiteren Vorhergehen. Außerdem müssen die Städte zunächst mit Straßen NRW in Kontakt treten, da ein großer Teil der geplanten Strecke über Landesstraßen führt und somit Straßen NRW für den Umbau aufkommen muss. Auf Wuppertaler Stadtgebiet sind dies jedoch nur etwa 50 Meter. Sobald weitere Details bekannt sind, wird die Verwaltung die politischen Gremien informieren.
„Acht Jahre ist es her, dass die Nordbahntrasse als erster überregionaler Geh- und Radweg eröffnet wurde. Der Erfolg der Trasse spricht für sich. Wir gehen davon aus, dass die Veloroute, mit etwa 20 Kilometern Länge als schnelle Verbindung der Kommunen ein ähnlicher Erfolg sein wird“, hebt Frank Meyer das Projekt hervor.
Die Studie
Die Machbarkeitsstudie wurde parallel zur Erarbeitung des Integrierten Regionalen Mobilitätskonzepts für den Kooperationsraum „Zwischen Rhein und Wupper“ (IRM) von der Bergischen Struktur- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft betreut vom Ingenieurbüro IGS erstellt. Ziel war es, eine Aussage darüber zu erhalten, ob und in welchem Umfang eine Route zwischen Wuppertal und Düsseldorf zu einer schnellen Radwegeverbindung ausgebaut werden kann, um das Radhauptnetz der Region sinnvoll zu ergänzen. Dafür wurde zunächst aus einer Vorauswahl an drei verschiedenen Routen, eine Strecke ausgewählt. Diese südlich liegende Route schließt auf der Wuppertaler Seite an die Nordbahntrasse an, über die Bahnstraße an das Wuppertaler Hauptstreckennetz sowie an das Radverkehrsnetz NRW. Über die Stadtgebiete Haan, Hilden und Erkrath verläuft die Strecke bis Düsseldorf und schließt hier am Knotenpunkt Glashüttenstraße/ Rothenbergstraße / Vennhauser Allee an vorhandene Radwege an (siehe Anhang). Sie entspricht weitgehen der vom ADFC als „Expressroute“ empfohlenen Strecke.
Qualität und Komfort
Nach Auswahl der möglichen Veloroute folgte eine Bestandsaufnahme und -analyse der Strecke. Dafür wurden unter anderem Faktoren wie Breite und Oberflächenbeschaffenheit, Sicherheit, Beleuchtung und Gefahrensituation der Strecke angeschaut. Außerdem erfolgte eine Potenzialanalyse und es wurden verschiedene Qualitätsstandards festgelegt. Hinzu kamen weitere Anforderungen zur objektiven und subjektiven Verkehrssicherheit, dem Fahrkomfort sowie der Qualität des Verkehrsablaufs. Auf Basis dieser Daten und den geforderten Qualitätsstandards wurden dann notwendige Umbau-Maßnahmen abgeleitet. Dabei wurde ebenfalls auf eine bestmögliche Anbindung der Veloroute an das Bus- und Bahn-Netz, andere Radverbindungen und Mobilstationen geachtet. Ebenso wurde die Errichtung von Car & Bike-Anlagen sowie Ladestationen für Pedelecs bedacht.
Gute Kosten-Nutzen-Bilanz
Die eingeschätzten Gesamtkosten, ohne Kosten für jährliche Betriebstechnik und Unterhalt, belaufen sich auf 6,1 Millionen Euro reine Bau- und Planungskosten. Circa 93.000 Euro pro Jahr kostet die neue Betriebstechnik sowie der Unterhalt der Veloroute. Die Gesamtkosten werden aufgeteilt auf die beteiligten Städte. Die Stadt Wuppertal müsste demnach anteilig insgesamt etwa 120.000 Euro für Bau und Planung übernehmen. Für die Umsetzung der Veloroute stehen verschiedene Fördermöglichkeiten über Förderprogramme des Landes NRW zur Verfügung.
Anhand der Kostenschätzung und der Potenzialanalyse wurde schließlich das Kosten-Nutzen-Verhältnis für die Radstrecke zwischen Wuppertal und Düsseldorf ermittelt. Die Machbarkeitsstudie geht davon aus, dass bis zu 3000 Radfahrer die Strecke am Tag nutzen können. Dies bedeute über 2,6 Millionen eingesparte Pkw-km pro Jahr. Ein Kosten-Nutzen-Verhältnis von 2,43 zeigt, dass der Nutzen die Kosten der Radverkehrsstrecke übersteigt. Somit kommt die Machbarkeitsstudie zu dem Ergebnis, dass die Einrichtung der Radverbindung zwischen Wuppertal und Düsseldorf zu empfehlen ist.