Inhalt anspringen

WuppertalPressemeldung – 09.09.2022

Fremde sind wir uns selbst im Von der Heydt-Museum

Die Ausstellung „Fremde sind wir uns selbst“ widmet sich Fragen der (Selbst-)
Darstellung und Repräsentation in der Bildenden Kunst seit dem ausgehenden
19. Jahrhundert. Hauptwerke aus der Sammlung des Von der
Heydt-Museums zeigen, wie gesellschaftliche und soziale Rollenvorstellungen
wirken.

Die Ausstellung „Fremde sind wir uns selbst - Bildnisse von Paula Modersohn-Becker bis Zanele Muholi“  im Von der Heydt-Museum (Turmhof 8) ist vom 21. August 2022 bis zum 19. Februar 2023 zu sehen. Aufgrund der großen Nachfrage wurde die Ausstellung um drei Wochen verlängert. 

Das Spektrum reicht von Gemälden der klassischen Moderne, etwa von Paula Modersohn-Becker, Emmy Klinker, Henry de Toulouse-Lautrec, Christian Schad und Felix Vallotton über Werke von WOLS, Francis Bacon und Miriam Cahn bis in die Gegenwart, vertreten durch Tobias Zielony und Zanele Muholi.

Selbst- und Fremdwahrnehmung

Der Titel der Ausstellung ist Julia Kristevas gleichnamigem Buch aus dem Jahr 1990 entliehen, das um die Spannung zwischen Selbst- und Fremdwahrnehmung kreist. Im selben Maße, so Kristevas zentrale These, in dem wir einander fremd sind und uns gegenseitig beargwöhnen, sind wir auch uns selbst fremd – und bleiben es. Und gerade dies erkennt die Philosophin als Schlüssel im Umgang mit dem Anderssein.

Von Modersohn-Becker über Bacon bis Muholi

Anhand der Werke in der Ausstellung lassen sich jene Ambivalenzen und Spielräume ausloten, die zwischen Selbst- und Fremdwahrnehmung bestehen. So offenbart sich, wie die Wahrnehmung eines Menschen durch die Inszenierung eines Bildes gelenkt oder beeinflusst wird. In Paula Modersohn-Beckers Figurenbildnissen etwa wird das Persönliche und Individuelle abstrahiert, um zu einer Verallgemeinerung und zu einer neuen, eigensinnigen Form zu finden. Francis Bacon umschreibt in seinen Gemälden menschliche Extremsituationen und das Ausgesetztsein des Menschen in der Welt, wobei er bildhafte Porträtdarstellungen ablehnte. Und Zanele Muholis eindrücklichen Selbstbildnisse spielen auf subtile Weise mit geschlechtsspezifischen Konventionen und zielen mit großer Konsequenz,
im Sinne eines visuellen Aktivismus, auf die Auflösung repressiver Narrative.

Von der Heydt-Museum

Erläuterungen und Hinweise

Bildnachweise

  • Francis Bacon, Studie für ein Selbstbildnis, 1981. Von der Heydt-Museum Wuppertal © The Estate of Francis Bacon. All rights reserved / VG Bild-Kunst, Bonn 2022
  • Tobias Zielony, Kunst- und Museumsverein im Von der Heydt-Museum Wuppertal © Tobias Zielony und KOW, Berlin

Auf www.wuppertal.de verwenden wir ausschließlich technisch notwendige Cookies sowie das Webanalysetool Matomo zur anonymisierten statistischen Auswertung. Ihre Einwilligung können Sie jederzeit in unseren Datenschutzeinstellungen widerrufen. Weitere Informationen und Hinweise finden Sie in der Datenschutzerklärung.

Datenschutzeinstellungen (Öffnet in einem neuen Tab)
Seite teilen