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WuppertalPressemeldung – 06.05.2025

10. Edition von tanz nrw 25 zeigt aktuelle choreografische Positionen aus NRW in Wuppertal

Vom 8. bis 18. Mai bringt das Festival zeitgenössischen Tanz an unterschiedliche Orte der freien Kulturszene Wuppertals

tanz nrw 25 feiert 10 Jahre Jubiläum: bereits seit der ersten Auflage beteiligt sich die Stadt Wuppertal an der überregionalen Plattform tanz nrw, bei der biennal vielfältige choreografische Positionen aus NRW präsentiert werden. Das Netzwerkmodell von tanz nrw, bestehend aus zehn Theatern wie dem tanzhaus nrw und PACT Zollverein, städtischen Kulturämtern und dem nrw landesbüro tanz, ermöglicht nicht nur die Präsentation von zeitgenössischem Tanz, sondern stärkt auch den interdisziplinären Austausch und die kulturelle Sichtbarkeit des Tanzes in NRW. Die Projektkoordination für den Standort Wuppertal übernimmt das Kulturbüro gemeinsam mit den Tänzer*innen und Choreograf*innen Thusnelda Mercy und Pascal Merighi von der Tanz Station – Barmer Bahnhof.

Programm in Wuppertal

In Wuppertal treffen Arbeiten aus den Bereichen Tanz, Performance und Choreografie auf einzigartige Kulturorte wie Utopiastadt, INSEL bis hin zur Tanz Station – Barmer Bahnhof und dem zukünftigen Pina Bausch Zentrum. Die Produktionen beschäftigen sich mit aktuellen gesellschaftlichen Themen und hinterfragen u.a. Machtstrukturen, traditionelle Bewegungssysteme und die Repräsentation von Körpern. Den Auftakt zum Festivalprogramm in Wuppertal bildet am 9. Mai das Nachwuchsprogramm „SPRUNGBRETT“ in der Tanz Station – Barmer Bahnhof. Zwei junge Kollektive präsentieren hier erste Ergebnisse ihrer Residenzzeit: Benze C. Werner erforscht zusammen mit Tänzer*innen und einem Country-Musiker wie beim Country Line Dance trotz körperlicher Distanz queere Intimität entstehen kann. Julia Nitschke befasst sich mit ihrem Team der Ästhetik von Grenzüberschreitungen und entwirft eine „dokumentarische Burlesque-Revue zur Umweltkatastrophe an der Oder“ im Zusammenhang mit der Goldalge.

Mythen und Geschichten aus Serbien

Am ersten Festivalsonntag (11. Mai) in Wuppertal bespielt die DIN A13 tanzcompany mit einem umgebauten violetten Container die Außenfläche der Utopiastadt und erkundet in „Myspace SAFEspace NOspace“, wie Safe Spaces für marginalisierte Gruppen von unterschiedlichen Menschen wahrgenommen werden. Die tanzcompany ist international eines der wenigen Tanzensembles, deren Mitglieder sich aus Tänzer*innen mit und ohne Behinderung zusammensetzt. Direkt im Anschluss zeigt der serbische Choreograf Darko Radosavljev seine Solo-Performance „Salaš – a working tale“ in der INSEL, nur wenige Gehminuten entfernt der Utopiastadt. Das Stück beschäftigt sich mit Mythen und Geschichten aus seinem Herkunftsland und der Suche nach einem Raum zwischen Tradition der Großmutter und seinem Aufwachsen in Deutschland. Im Vorfeld zur Performance können Teilnehmende selbst aktiv werden und in einer „Physical Introduction“ Tanz am eigenen Körper spüren und sich so für das nachfolgende Stück sensibilisieren.

Blick hinter die Kulissen bei Produktion „THE DAY I BECAME A CLOUD“

In der zweiten Festivalwoche haben Festivalteilnehmende die Möglichkeit, im Rahmen von tanz.backstage hinter die Kulissen der Produktion „THE DAY I BECAME A CLOUD“ der Emanuele Soavi incompany zu blicken, die am 14. Und 15. Mai im zukünftigen Pina Bausch Zentrum zu sehen sein wird. In einem Parcours aus Tanz, Performance, Sprache und einer eindrucksvollen Soundinstallation tauchen die Zuschauenden in einen ungewöhnlichen Performanceraum ein, in dem danach gefragt wird, wie wir
sichtbar sein und bleiben können – individuell und kollektiv, als Künstler*in und als Mensch. Im Nachklang zur Performance lädt der Choreograf Emanuele Soavi am letzten Festivaltag (18. Mai) tanzbegeisterte Menschen zu einem Workshop in die Tanz Station ein, bei dem die im Stück verhandelten Themen durch gemeinsame Bewegung und Austausch erfahrbar gemacht werden.

Das Festival tanz nrw 25 wird gefördert durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW und Aktion MENSCH. Das Programm in Wuppertal wurde durch das Kulturbüro Wuppertal, die Stadtsparkasse und die Firma Knipex ermöglicht.

Tickets und weitere Informationen zum Festivalprogramm unter www.tanz-nrw-aktuell.de (Öffnet in einem neuen Tab)

Programm in Wuppertal

Programminformationen und Hintergrund

Die Künstler*innen

DIN A13 tanzcompany (Köln)

Die DIN A 13 tanzcompany ist international eines der wenigen Tanzensembles, deren Mitglieder sich aus Tänzer*innen mit und ohne körperlicher Behinderung zusammensetzt. Seit 1995 bereichern DIN A 13 tanzcompany und ihre künstlerischen Leiterin und Choreografin Gerda König in Zusammenarbeit mit der Choreografin Gitta Roser die Tanzwelt mit neuen ästhetischen Kategorien, die die gängigen Sehgewohnheiten im zeitgenössischen Tanz fortwährend herausfordern und hinterfragen. Vermutete Grenzen und Wertungen zwischen körperlichen Besonderheiten und tänzerischer Höchstleistung werden in choreografischen Bildern aufgelöst, die provozierend Fragen stellen und zu einem künstlerischen Dialog auffordern. Hierbei liegt der Fokus der künstlerischen Arbeit auf der Erforschung und Sichtbarmachung der Bewegungsqualität „anderer Körper“, die in ihrer Diversität für die choreografische Arbeit genutzt wird, diese erweitert und hierdurch das Spektrum des zeitgenössischen Tanzes bereichert.

Darko Radosavljev (Essen/Berlin)

Darko Radosavljev (er/ihm), geboren in Serbien, arbeitet und lebt als Choreograf und Tänzer in Essen und Berlin. Er studierte Tanz und Choreographie an der Folkwang Universität der Künste in Essen und bei P.A.R.T.S. in Brüssel, sowie Kunst und Politik an der Goldsmiths University of London und London School of Economics. Er war von 2010-15 erster Tanzstipendiat der Studienstiftung des deutschen Volkes und erhielt 2018 für seine Solo-Arbeit Seascape die Einstiegsförderung der Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Europa. Seine Arbeiten wurden bei der Liverpool Biennial, Performing Arts Festival Berlin, Act! Bilbao, Tanzfabrik Berlin, Uferstudios Berlin, tanzhaus nrw und Pact Zollverein gezeigt. Radosavljev war Ensemblemitglied des Folkwang Tanzstudio von 2017-23 und arbeitete u. a. mit dem Tanztheater Wuppertal Pina Bausch, Anne Teresa de Keersmaeker, Boris Charmatz, Reinhild Hoffmann, Xavier Le Roy, Susanne Linke, Nevin Aladağ und Michiel Vandevelde zusammen.

EMANUELE SOAVI incompany (Köln)

Emanuele Soavi begann seine Tänzerkarriere an der Opera Roma und am Teatro La Fenice in Venedig. Es folgten Engagements beim Ballet Dortmund und bei der holländischen Kompanie Introdans, wo er u.a. mit Jiri Kylian, Hans van Manen, William Forsythe und Mats Ek arbeitete. Seit 2006 arbeitet er als freischaffender Choreograph für freie Ensembles Kompanien, Theater und Hochschulen, u.a. Staatstheater am Gärtnerplatz München (dort zuletzt PETER PAN), Theater Aachen, Hochschule für Musik und Tanz Köln, ARTEz Dance Academy Arnheim (NL), Zürcher Hochschule (CH), MMcompany und AGORA Project Reggio Emilia (IT). 2012 gründete Soavi sein eigenes Label EMANUELE SOAVI INCOMPANY. Lokal und international agierend, inhaltlich und strukturell vernetzend, entwirft es unterschiedlichste Formate zum Ausbau seiner Netzwerke, für Kooperationen mit Kunst-Institutionen und Künstler*innen aller Sparten sowie zur Vergrößerung der eigenen Sichtbarkeit. Im Zentrum der künstlerischen Arbeit stehen die Befragung der Verhältnisse von Musik und Tanz, von Körper und Welt sowie die Weiterentwicklung einer spezialisierten Tanzsprache. In unterschiedlichsten Formaten schlägt das Ensemble – mit den Tanzkünstler*innen Federico Casadei, Taeyeon Kim, Lisa Kirsch, Lorenzo Molinaro – Brücken zwischen Experiment und Großprojekt, Forschung und Praxis, Erbe und Gegenwart, Institution und freier Szene, Künstler:innen und Publikum. Nicht zuletzt auch an tanzfernen Orten wie Museen, Kirchen, Hotels, Galerien, Clubs und Bildungseinrichtungen entstehen Grenzgänge zwischen den künstlerischen Genres bis hin zu Literatur und Bildender Kunst.

Erläuterungen und Hinweise

Bildnachweise

  • Tanz NRW
  • Ursula Kaufmann
  • Martin Miseré
  • JORIS-JAN BOS PHOTOGRAPHY

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