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WuppertalPressemeldung – 11.02.2025

Aktionstag One Billion Rising am 14. Februar 2025 – Gemeinsam für ein Ende der Gewalt gegen Frauen

Am Valentinstag, dem 14. Februar 2025, findet weltweit der Aktionstag One Billion Rising statt. Dieser Tag erinnert daran, dass jede dritte Frau im Laufe ihres Lebens Opfer von Gewalt durch Vergewaltigung oder Körperverletzung wird.

Unter dem diesjährigen Motto „Rise for Empathy!“ möchte die Stabsstelle Gleichstellung und Antidiskriminierung der Stadt Wuppertal auf die Problematik aufmerksam machen und Informationen über Hilfe- und Unterstützungsmöglichkeiten in Wuppertal verbreiten.

Postkartenaktion

Im Rahmen des Aktionstags wird eine Postkartenaktion durchgeführt, die zwei Motive umfasst: „walk, dance, rise!“ und „I’m simply wonderful“. Diese Motive greifen die Lyrics und die entsprechenden Tanzschritte des One Billion Rising-Lieds „Break the Chain“ auf. Auf der Rückseite der Postkarten finden sich Hintergrundinformationen zum Aktionstag sowie Informationen zu Hilfe- und Unterstützungsmöglichkeiten in Wuppertal. Die Postkarten sind in der Wuppertaler Gastronomie, im Einzelhandel, in Kulturstätten sowie in städtischen Einrichtungen wie dem Rathaus Barmen, der Stadtbibliothek, der Bergischen VHS und dem Stadtmarketing erhältlich.

Zusätzlich wird das Motiv „Walk, dance, rise!“ an den Schwebebahnhaltestellen plakatiert, um noch mehr Menschen zu erreichen und auf die Thematik aufmerksam zu machen.

Zahlen, die alarmieren

Bundesweit erleben im Durchschnitt täglich 728 Frauen und Mädchen körperliche Gewalt, während 171 Frauen und Mädchen täglich sexualisierte Gewalt erfahren, darunter 32 Vergewaltigungen.[1] Fast täglich findet in Deutschland ein Femizid statt, wobei 2023 bereits 938 versuchte Femizide registriert wurden, von denen 360 tödlich endeten.[2] Diese Zahlen verdeutlichen, dass Gewalt gegen Frauen ein gesamtgesellschaftliches Problem ist, das dringend angegangen werden muss.
 
[1] Monitor Gewalt gegen Frauen – Umsetzung der Istanbul-Konvention in Deutschland. Erster Periodischer Bericht.
[2] Bundeslagebild „Geschlechtsspezifisch gegen Frauen gerichtete Straftaten 2023.

In Wuppertal haben 2024 1150 Frauen das Beratungs- und Gruppenangebot der FrauenBeratung & Selbsthilfe in Anspruch genommen. Im Wuppertaler Frauenhaus lebten im Jahr 2023 53 Frauen und 52 Kinder, und die Fachberatungsstelle des Frauenhauses verzeichnete einen Anstieg der Beratungskontakte von 657 auf 695. Die Polizei Wuppertal verzeichnet für den Präsidialbereich Wuppertal, Remscheid und Solingen für 2023 insgesamt 2666 Anzeigen im Bereich häuslicher Gewalt. 

„Gewalt gegen Frauen ist kein individuelles, sondern ein gesellschaftliches Problem"

„Die Zahlen zeigen, dass wir nicht nachlassen dürfen“, betont Maike Liebetanz, Fachreferentin für geschlechtsspezifische Gewalt der Stabsstelle Gleichstellung und Antidiskriminierung der Stadt Wuppertal. „Gewalt gegen Frauen ist kein individuelles, sondern ein gesellschaftliches Problem. Es braucht mehr Prävention, bessere Unterstützungsangebote für Betroffene und ein klares Bekenntnis der Politik, hier aktiv zu werden.“

Ein wichtiger Meilenstein: Das Gewalthilfegesetz

Passend zum Aktionstag One Billion Rising wird am 14. Februar 2025 im Bundesrat das Gewalthilfegesetz verabschiedet. Dieses Gesetz stellt einen bedeutenden Fortschritt im Kampf gegen geschlechtsspezifische Gewalt dar und schafft erstmals eine bundesweit einheitliche, rechtliche Grundlage für Schutz- und Beratungsangebote für betroffene Frauen und Kinder.

Förderung

Mit der Einführung eines bundesweiten Rechtsanspruchs auf Schutz und Beratung ab 2032 sowie der finanziellen Beteiligung des Bundes an der Hilfeinfrastruktur wird eine langfristige Absicherung dieser Angebote gewährleistet. Auch in Wuppertal profitieren Frauen und Kinder von dieser gesetzlichen Neuerung: Die Finanzierung des Frauenhauses und der Frauenberatungsstelle wird durch Bundesmittel unterstützt, sodass bestehende Angebote besser finanziell abgesichert werden.

Prävention und Täterarbeit

Darüber hinaus setzt das Gesetz verstärkt auf Prävention und Täterarbeit. Aktuell fehlt es in Wuppertal an entsprechenden Programmen für Täter, die freiwillig an einer Verhaltensänderung arbeiten möchten. Während gerichtlich verpflichtete Täter in andere Städte ausweichen müssen, gibt es für Selbstmelder aufgrund fehlender Finanzierung bislang keine wohnortnahen Angebote. Die Verabschiedung des Gewalthilfegesetzes setzt hier ein wichtiges Zeichen, um langfristig auch in diesem Bereich tragfähige Strukturen zu schaffen.

Anlaufstellen für von Gewalt betroffene Frauen und Mädchen:

Erläuterungen und Hinweise

Bildnachweise

  • Stadt Wuppertal

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