„Viele Wuppertalerinnen und Wuppertaler hatten mir den Wunsch signalisiert, jenseits der großen Entwicklungsprozesse umfassender Mobilitäts- oder Parkraumkonzepte Ideen möglichst konkrete Schritte der Verkehrswende zu erleben. Mit ‚25 für 25‘ wollten wir das Vertrauen stärken, dass wir in Wuppertal neue Mobilität gemeinsam gestalten können", so Oberbürgermeister Uwe Schneidewind.
Kleine, aber symbolträchtige Bausteine
Die von Uwe Schneidewind ausgewählten "Schrittmacher“-Projekte umfassen folgerichtig die ganze Bandbreite von Verkehrsberuhigung und höherer Aufenthaltsqualität bis zu regionalen Kooperationen und bundesweiten Initiativen. Dabei waren kleinere, aber durchaus symbolträchtige Bausteine, etwa Parkplätze zu Aufenthalts- oder Gastronomieflächen umzuwidmen, oder mehr Bänke aufzustellen, aber auch große Umgestaltungsvorhaben etwa der Heckinghauser Straße. Aber auch Ärger-Themen, wie zugeparkte Bürgersteige und unsichere Radwege sollten mit "25 für 25" exemplarisch aufgegriffen werden.
"Daraus entstand die Idee, 25 ganz unterschiedliche, große und kleine Mobilitätsthemen stellvertretend mit einem Monitoring zu versehen und zu schauen, wie weit man möglichst undogmatisch und gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern kommen kann.“ - Uwe Schneidewind
„Städtische Mobilitätspolitik ist oft ein sehr emotionsgeladenes und durch Einzelthemen getriebenes Politikfeld in Kommunen“, erklärt Uwe Schneidewind. „Das ist oft auch für die zuständige Fachverwaltung ernüchternd, weil sie kontinuierlich an vielen Bausteinen einer zukunftsfähigen Verkehrspolitik gleichzeitig arbeitet, aber nur wenige, oft kontroverse Themen gesehen werden. Daraus entstand die Idee, 25 ganz unterschiedliche, große und kleine Mobilitätsthemen stellvertretend mit einem Monitoring zu versehen und zu schauen, wie weit man möglichst undogmatisch und gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern kommen kann.“
Ampel zeigt Ergebnisse
Die Ergebnis-Ampel zeigt im Gesamtüberblick: Es geht allerhand. Zwölf Projekte stehen auf grün, acht auf gelb. Damit sind achtzig Prozent im Ziel oder noch im Rennen. Nur fünf werden zumindest aktuell nicht mehr weiterverfolgt.
Zu den erfolgreich umgesetzten Maßnahmen gehören viele Radprojekte, Fahrradstraßen, Radbügel, BUGA+-Radweg und Talachsenradweg, aber auch zahlreiche neue Bänke, barrierefreie Haltestellen und der autofreie Platz am Kolk. Als langwieriger und komplexer haben sich etwa die Themen Gehwegparken, Lieferverkehre, der Ausbau von Mobilstationen oder die viel diskutierte Umgestaltung der Heckinghauser Straße erwiesen. Sie behalten aber eine Perspektive. Zwei von Bürgerinitiativen angestoßene Projekte, eine Verkehrsberuhigung am Arrenberg und die Park-Promenade, wurden aufgrund unterschiedlicher Hindernisse vorerst eingestellt (mit einer Option für die Park-Promenade als BUGA+-Projekt).
Zu den auf rot stehenden Maßnahmen gehören die temporäre Sperrung der Kaiserstraße als Verkehrsversuch (mit Realisierungs-Option für den „Tag des guten Lebens“ im Jahr 2026), der Aufbau eines stationären E-Bike-Systems (hier sollten Erfahrungen der Free-Floater abgewartet werden, die aber kaum E-Bikes angeboten haben) und ein ambitioniertes Reallabor für autonomes Fahren in Zusammenarbeit mit einem wissenschaftlichen Technologie-Institut.
„Ich hoffe, dass unsere Lernerfahrungen mit ‚25 für 25‘ in die weitere Mobilitätsentwicklung Wuppertals einfließen und Rat und Verwaltung sowohl helfen als auch Mut machen“, wünscht sich Uwe Schneidewind. „Vor allem sollen sie aber die Akteurinnen und Akteure einer Verkehrswende motivieren: Zivilgesellschaftliches Engagement kann ganz viel Innovatives bewirken und entscheidende Mobilitäts-Impulse setzen.“
Initiative zur Gründung einer Mobilitätsgesellschaft
Bestes Beispiel sei die Initiative zur Gründung einer Mobilitätsgesellschaft. Der Ursprungsimpuls kam hier aus der Zivilgesellschaft rund um die Initiative zum „Mobilen Ölberg“. Der entscheidende Ausbau konnte dann durch den Einbezug vieler Wuppertaler Unternehmen und einer professionellen Projektbetreuung und Fördermittel-Einwerbung durch die „Neue Effizienz“ ermöglicht werden. Nun kann die Gesellschaft voraussichtlich mit dem Beginn 2026 etwa beim Thema Mobilitätsstationen Fahrt aufnehmen und viel bewirken.
„Was die Kommunen außerdem dringend brauchen, ist mehr eigener Spielraum im Verkehr. Es verhindern noch viele bundesgesetzliche Blockaden, dass mit dem Sachverstand vor Ort unbürokratisch gute, sichere Lösungen umgesetzt werden können. Da werde ich mich auch weiterhin für deutlich größere Gestaltungsspielräume auch in anderen Bereichen einsetzen.“