Inhalt anspringen

WuppertalPressemeldung – 15.10.2025

Aus dem Nichts? Ausstellung in Kunsthalle Barmen thematisiert die Entstehung von Kunst

Wie entsteht Kunst? Mit dieser Frage eröffnet die Kunsthalle Barmen am 17. Oktober um 19 Uhr ihre Türen für die Ausstellung "Ex nihilo". Bis zum 14. Dezember sind Werke zu sehen, die sich mit Fragen der künstlerischen Wissens- und Werkproduktion auseinandersetzen.

Der Ausstellungstitel "Ex nihilo" spielt auf die theologische Idee einer Schöpfung aus dem Nichts an, die in der Kunstgeschichte lange mit dem Mythos des schöpferischen Genies verbunden wurde. Doch statt das Genie zu feiern, rückt die Ausstellung andere Perspektiven in den Mittelpunkt: Wie arbeiten Künstlerinnen und Künstler wirklich? Welche Wege, Umwege und Pausen gehören zum Prozess, bevor ein Werk entsteht? In den Fokus rücken Zugänge und Strategien künstlerischen Schaffens, die gängigen Vorstellungen von effizenten Arbeitsweisen scheinbar zuwiderlaufen. 

Inspiration fällt nicht vom Himmel

"Wir möchten zeigen, dass künstlerisches Arbeiten weder geradlinig noch magisch ist, sondern auf vielfältigen Methoden und Praktiken basiert", erklärt Katja Pfeiffer, Leiterin der Kunsthalle Barmen und Professorin für Kunst an der Bergischen Universität Wuppertal. "Dazu gehören scheinbar banale Tätigkeiten wie zielloses Umherschlendern, Sammeln, Basteln oder Ausruhen ebenso wie die bewusste Verweigerung, das Experimentieren, das Scheitern oder sogar die Zerstörung von Werken." Die Besucherinnen und Besucher können in der Ausstellung nachvollziehen, wie diese Prozesse in der zeitgenössischen Kunst sichtbar werden - und entdecken Arbeiten, die sowohl humorvoll als auch kritisch mit diesen Ideen spielen. 

Die Ausstellung nimmt unter anderem Bezug auf den Kulturtheoretiker Friedrich von Borries. Sein Modell "artistic epistemology" ist in der Ausstellung zu sehen und skizziert, wie künstlerische Produktion sich in Phasen wie herumlaufen, ausschlafen, basteln, verweigern, zerstören oder ausstellen vollzieht. Als Teil der Ausstellung werfen seine Werke einen Blick darauf, wie das Umherlaufen oder Erkunden einer Umgebung den kreativen Prozess flankieren kann - duch Erfahrung des Raumes und die Sammlung von Inspiration. Ebenso wie das lapidare Basteln als Form von Materialerkundung dazu dienen kann, durch das Gestalten von Gegenständen auf praktische Art Verständnis für die verschiedensten ästhetischen Prinzipien zu gewinnen.

Kunstprofessoren neben Erstsemestern

So sind die Kunst-Studierenden über den Campus am Freudenberg geschickt worden, um ihn mit neuen Augen zu entdecken und fotografisch festzuhalten. Ihre Bilder laden in der Ausstellung auf Entdeckungsreise ein. Eine Installation aus weggeworfenen Gegenständen, nach Farbe in Regale sortiert, regt Gedanken zur Nachhaltigkeit an. Mit Hilfe eines Schredders können Besucherinnen und Besucher selbst Teil des Kunstwerks werden. Gedanken über Nachhaltigkeit haben sich auch die Kunststudierenden gemacht, die sich mit einem ehemaligen DDR-Magazin auseinandergesetzt haben. Sie haben die Do-it-yourself-Anleitugen aus den Heften in zeitgenössische Werke umgesetzt. Zu sehen sind Professoren neben Studierenden, etablierte zeitgenössische Künstler neben Erstsemestern. 

Auch andere Praktiken finden in der Ausstellung ihren Platz. So zeigen die Künstlerinnen und Künstler, wie das "Cornern" - also das Verweilen, Abhängen, Warten oder Feiern - oft an öffentlichen Orten den künstlerischen Schaffensprozess beflügeln kann. Ganz nach dem Motto: Inspiration entsteht oft dort, wo man sie nicht vermutet, so durch gemeinsames Verweilen an Orten wie Straßencafes oder Parks. 

Begleitet wird die Ausstellung von einem partizipativen Programm. Jeweils donnerstags und am Wochenende werden Workshops angeboten, Performances verändern die Ausstellung. Vernissage ist am Freitag, 17. Oktober, um 19 Uhr. Am Samstag, 18. Oktober, folgt die Familieneröffnung mit Kreativstation. 

Öffnungszeiten

donnerstags bis sonntags von 14 bis 18 Uhr

jeden Sonntag um 15 Uhr kostenlose Führung durch die Ausstellung

Erläuterungen und Hinweise

Bildnachweise

  • Stadt Wuppertal
  • Stadt Wuppertal
  • Stadt Wuppertal

Auf www.wuppertal.de verwenden wir ausschließlich technisch notwendige Cookies sowie das Webanalysetool Matomo zur anonymisierten statistischen Auswertung. Ihre Einwilligung können Sie jederzeit in unseren Datenschutzeinstellungen widerrufen. Weitere Informationen und Hinweise finden Sie in der Datenschutzerklärung.

Datenschutzeinstellungen (Öffnet in einem neuen Tab)
Sprache auswählen
Seite teilen