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WuppertalPressemeldung – 27.04.2022

Jeder Mensch ist ein Abgrund: Ausstellung in der Zentralbibliothek

Die Stadtbibliothek Wuppertal präsentiert in Zusammenarbeit mit dem Wuppertaler Verlag EDITION 52 eine große Ausstellung zu zwei Georg-Büchner-Adaptionen des Graphic-Novel-Künstlers Andreas Eikenroth. Mit „Woyzeck“ und „Lenz“ hat der Gießener Comic-Künstler zwei wichtige Werke des Dichters zeichnerisch umgesetzt.

Die Ausstellung ist unter dem Titel „Jeder Mensch ist ein Abgrund“ vom 5. Mai bis zum 24. Juni 2022 in der Zentralbibliothek an der Kolpingstraße zu sehen. Die Eröffnung am 5. Mai beginnt um 18 Uhr.

Aus Dramen werden Graphic Novels

2019 erschien Eikenroths Adaption des berühmten Dramenfragments „Woyzeck“, im vergangenen Jahr folgte „Lenz“ als Bearbeitung der einzigen Novelle Georg Büchners. Beide Werke beruhen auf wahren Begebenheiten, in beiden stehen Personen mit psychischen Erkrankungen im Mittelpunkt: „Woyzeck“ ist die verstörende Geschichte eines Soldaten, der durch Missbrauch neben seiner Ehre und Gesundheit auch seine Partnerin, mit der er ein gemeinsames Kind hat, verliert. Krankheit und Eifersucht treiben ihn zu einer Verzweiflungstat.  „Lenz“ schildert den Leidensweg des Dichters Jakob Michael Reinhold Lenz – eines Bekannten Goethes –, der zunehmend seiner bipolaren Störung erliegt.

Bildkompositionen mit vielen Vorbildern

Den Wahn seiner Protagonisten setzt Eikenroth in expressiven ganzseitigen Bildkompositionen um, in denen die einzelnen Bilder übergangslos ineinanderfließen. Seine Zeichnungen sind ebenso abstrakt wie plakativ, spielen mit zahlreichen Symbolen und grafischen Verweisen, unter anderem auf Hieronymus Bosch, Vincent van Gogh, George Grosz und Edvard Munch sowie auch auf biblische Motive und auf Plattencover wie von Pink Floyd. Mittlerweile verwenden einige deutsche Schulbuchverlage einzelne Bilder aus der Graphic Novel „Woyzeck“ in ihren Lehrwerken für die Oberstufenkurse im Fach Deutsch. Die Ausstellung in der Zentralbibliothek Wuppertal zeigt viele Seiten aus den beiden Graphic Novels in vergrößerter Form (Originale und Drucke) und erlaubt so einen faszinierenden Einblick in die Details von Eikenroths aufwendig komponierten Bilderwelten.

Ausgezeichneter Zeichner

Der 1966 in Gießen geborene Andreas Eikenroth wurde 2014 mit dem ICOM (Independent Comic Preis) für das beste Szenario ausgezeichnet. Er arbeitet auch als Illustrator für Magazine wie Mare und The Heritage Post. Seit 2013 erscheinen seine Comics und Graphic Novels im Wuppertaler Verlag EDITION 52.

Die Ausstellung ist vom 5. Mai bis zum 24. Juni 2022 zu den regulären Öffnungszeiten im Treppenhaus der Zentralbibliothek an der Kolpingstraße 8 zu sehen. Geöffnet ist  Montag, Dienstag, Donnerstag, Freitag von 10 bis 19 Uhr und Samstag von 10 bis 13 Uhr. 

Erläuterungen und Hinweise

Bildnachweise

  • Stadt Wuppertal

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