„Der Genehmigungsprozess war ausgesprochen langwierig und komplex, daher sind wir sehr froh, im Frühsommer nun endlich die ersten Ausschreibungen auf den Markt bringen zu können“, sagt Mirja Montag, Betriebsleiterin des Gebäudemanagements der Stadt Wuppertal (GMW).
Als erstes werden Firmen für die Kampfmittelsondierung, die Tiefbau- und die Rohbauarbeiten gesucht. Die Ausführungsplanung läuft: Die Rohbauplanung soll bis zum Sommer stehen, danach beginnen die Fachplanungen. Baustart ist für den Herbst geplant. Damit Anfang 2025 der Rohbau beginnen kann, muss allerdings das Wetter mitspielen.
Die Höhe der Gesamtkosten wird auf rund 15 Millionen Euro beziffert
Die zweizügige Gemeinschaftsgrundschule wird zum Schuljahr 2024/2025 am Vorläuferstandort an der Rudolf-Steiner-Straße 10 ihren Betrieb aufnehmen. Nach einer voraussichtlichen Bauzeit von zweieinhalb bis drei Jahren wird sie dann zum Schuljahresbeginn 2028 ihr neues Domizil an der Gewerbeschulstraße beziehen können. Die Höhe der Gesamtkosten wird auf rund 15 Millionen Euro beziffert.
Zwei neue Gebäude geplant
Auf dem Grundstück Gewerbeschulstraße 109 befanden sich bis zu ihrem Abbruch im Sommer 2022 zwei durch einen überdachten Gang miteinander verbundene Gebäude, die zuletzt von der Hauptschule Emilienstraße genutzt wurden. An ihrer Stelle entstehen – analog zum bisherigen Erscheinungsbild – zwei Baukörper, die mit einem dritten, sie verbindenden Trakt den zur Gewerbeschulstraße hin offenen Schulhof einrahmen.
Der Entwurf des beauftragten Architekturbüros setzt auf rund 2700 Quadratmeter Brutto-Grundfläche all das um, was von einer Projektgruppe mit erfahrenen Pädagogen aus dem Schuldienst in einer sogenannten „Phase Null“ als Anforderung formuliert worden war, um moderne pädagogische Konzepte verwirklichen zu können.
Dach wird zur Spielfläche
Im östlichen Bauflügel an der Albertstraße sind im Erdgeschoss unter anderem die Bibliothek und ein großer Mehrzweckraum untergebracht. Im Stockwerk darüber sitzt die Verwaltung. Im Untergeschoss können die Schülerinnen und Schüler ihre Fahrräder abstellen. Das Dach des einstöckigen Verbindungstrakts im Norden wird als Terrasse mit Spielfläche und Hochbeeten ausgebildet. Mit ihren fast 300 Quadratmetern Fläche erweitert sie den etwa 700 Quadratmeter großen Schulhof, zu dem eine breite Treppe hinunterführt. Diese kann auch als Außenklassenzimmer genutzt werden. Für die übrigen Dächer sind Dachbegrünung und Photovoltaikanlagen vorgesehen.
Barrierefrei
Mit zwei Aufzügen werden alle Räume und die Terrasse der inklusiven Grundschule barrierefrei erschlossen. Über Kontraststreifen auf den Treppen ist es auch sehbehinderten Menschen möglich, sich unabhängig sicher durch das Gebäude zu bewegen.
Das Gebäude wird als Betonbau ausgeführt, was im Gebäudeinneren teilweise sichtbar bleibt. Das Erdgeschoss zeichnet sich durch eine Pfosten-Riegel-Glasfassade aus, die für viel Tageslicht und vielfältige Blickbezüge in den Außenbereich sorgt. Die mit hellen keramischen Elementen verkleidete Lochfassade der oberen Geschosse ist nach Süden hin weitgehend geschlossen, um eine Überhitzung zu vermeiden.
Riesenhausnummer wird zur "Marke"
Besonders auffällig ist die überdimensionale Hausnummer am östlichen Baukörper, der auf die übergeordnete Funktion des Baukomplexes hinweist. Mirja Montag: „Die Schule wird eine sichtbare Marke für den Stadtteil und zum Stadtteil hin geöffnet sein, ohne sich aufzudrängen.“