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WuppertalRathaus & Bürgerservice

Baumförderprogramm

Seit dem Jahr 2007 bietet die Stadt Wuppertal ein Programm zur Förderung von Pflanzung, Pflege und Schutz von Bäumen an.
Ziel dieses Programmes ist es, durch individuelle Beratung Grundstückseigentümern beim Umgang mit ihren Bäumen zu helfen.
Dieser Service ist kostenfrei und erfolgt in der Regel telefonisch oder vor Ort.

Beschreibung

Beschreibung

Grundsätzliche Kriterien bei Baumpflanzungen

 

Bei Beratungsgesprächen wird deutlich, dass Probleme mit Bäumen ihren Ursprung oft schon bei der Pflanzung haben. Meist liegt es an der falschen Wahl des Standortes, der Baumart oder an zu geringen Abständen zu Gebäuden.  Außerdem spielen noch weitere Standortfaktoren, die bei einer Baumpflanzung zu beachten sind eine wichtige Rolle, wie Grundstücksgrenzen, ober- oder unterirdische Leitungen, andere konkurrierende Pflanzen usw.

 

Stark wachsende oder sehr groß werdende Baumarten haben einen entsprechenden Flächen-bedarf und sind für kleinere Grundstücke oder eine Pflanzung in Gebäudenähe grundsätzlich nicht geeignet. Aber auch kleinere oder schmal wachsende Baumarten brauchen einen gewissen Platz, um sich artgerecht entwickeln zu können. Gesteht man ihnen diesen Raum zur Entfaltung nicht in ausreichendem Maß zu, sind spätere Konkurrenzprobleme mit anderen Pflanzen, Baukörpern oder Leitungen vorprogrammiert, trüben die Freude an einem Baum und verursachen unnötige Folgekosten für Kontrollen, Rückschnittmaßnahmen oder gar Fällung und Neubepflanzung.

 

 

Liste der vorgeschlagenen Baumarten

 

Unter dem Reiter "Downloads/Links" finden Sie fünf Listen mit Baumarten, die Ihnen dabei helfen sollen, einen geeigneten Baum für eine geplante Pflanzmaßnahme zu finden. Denn es wäre schade, einen gesunden Baum im besten Alter nur deswegen zu verstümmeln oder abzusägen, weil er zu groß geworden ist und sich an seinem Standort zu sehr ausgebreitet hat.

Schließlich stellt ein großer gesunder Baum auch einen nicht unerheblichen materiellen und ökologischen Wert dar, den man nicht leichtfertig vernichten sollte.

 Ziel dieser Listen ist es, Vorschläge für die passende Artenwahl zu machen und die oben genannten Fehler zu vermeiden.

Natürlich geben die Listen nur eine Auswahl von Baumarten wieder und sind nicht abschließend. Der einfacheren Übersicht wegen erfolgt eine Gliederung nach Wuchsformen und -größen.

Dies soll die Auswahl der einen oder anderen Baumart erleichtern.

 Die Zusammenstellung der Baumarten erfolgte nach folgenden Kriterien:

 

  • Funktionalität: Es wurden Bäume ausgewählt, die sich von ihren Standortansprüchen grundsätzlich für eine Pflanzung im Bergischen Land eignen.
  • Heimische Pflanzen: Die Auswahl greift außerdem in vielen Fällen auf die natürlicherweise hier vorkommende Arten zurück.
  • Erfahrungswerte: Ein großer Teil der aufgelisteten Arten wird auch bei städtischen Projekten verwendet und von der Konferenz der deutschen Gartenamtsleiter ( „Galk“ ) empfohlen.

 

Außerdem wurde auch darauf geachtet, Baumarten aufzuführen, die auf Grund ihrer besonderen Wuchsform, ihrer Blüte, Fruchtbildung, markanten Herbstfärbung oder nicht zu starken Wachstums attraktiv aussehen und für kleinere, schmalere Grundstücke oder einen begrenzten Lebensraum geeignet sind.

 

 

Nachbarrecht und BGB

 

Bei einer Neupflanzung sind grundsätzlich gewisse Mindestabstände zu Nachbargrundstücken einzuhalten, um eventuell spätere Streitfälle zu vermeiden.

Die Grenzabstände für bestimmte Pflanzen, darunter auch für Bäume auf privaten Grund-stücken sind im Nachbarrecht NRW geregelt.

Demnach ist mit Baumpflanzungen ein Abstand von mindestens 2 m zur Grenze, bei stark wachsenden Bäumen ein Mindestabstand von 4 m einzuhalten.

Für andere Pflanzenarten und in einigen Sonderfällen gelten spezielle Regelungen. 

Bezogen auf die vorliegende Baumliste bedeutet dies grundsätzlich, dass die unter den Punkten 1 - 4 genannten Baumarten in die Kategorie des Nachbarrechtes fallen, für die ein Grenzabstand von 2 m ausreicht.

Nur die unter Punkt 5 genannten Baumarten gehören zu den stark wachsenden Arten, bei deren Pflanzung ein Mindestabstand von 4 m zur Grundstücksgrenze einzuhalten ist. 

Wird dieser Grenzabstand nicht eingehalten und der Nachbar ist mit dessen Unterschreitung nicht einverstanden, so hat er das Recht, auf Beseitigung des Baumes bzw. Einhaltung des Grenzabstandes oder das Zurückversetzen der beanstandeten Pflanzung zu klagen.Dieser Anspruch erlischt jedoch, wenn seit der Pflanzung mehr als 6 Jahre vergangen sind. 

Außerdem hat ein Nachbar auf Grundlage des BGB das Recht, das Entfernen des Überhanges, also der in das Nachbargrundstück hinein wachsenden Pflanzenteile -in der Regel von Ästen aber auch von Wurzeln- zu fordern. Vorraussetzung dafür ist jedoch das Vorliegen einer Beeinträchtigung in der Nutzung des Nachbargrundstückes. Wie diese Beeinträchtigung auszusehen hat, ist im BGB nicht näher definiert und im Einzelfall zu prüfen.

 

 

Lückenfüllen bei Neupflanzungen

 

Ein häufiger Fehler ist die zu dichte Pflanzung von Jungbäumen. Damit das zu begrünende Grundstück am Anfang nicht so leer aussieht, werden oft zu viele Gehölze gepflanzt, die Abstände zu klein gewählt und die einzelnen Pflanzen beginnen schon nach wenigen Jahren sich gegenseitig im Wachstum zu behindern und zu bedrängen.

Die Folge ist, dass diese Bäume sich nicht artentypisch entwickeln, einseitig oder schief wachsen, nur noch dort, wo sie noch Licht bekommen, weiter wachsen und dann unattraktiv aussehen.

Eine gute Möglichkeit, dies zu vermeiden und doch nicht den Eindruck von größeren Lücken in einer Pflanzung entstehen zu lassen, ist eine temporäre Zwischenbepflanzung mit preisgüns-tigeren stark wachsenden Gehölzen, die in den ersten Jahren diese Lücken füllen und den Eindruck einer „fertigen“ Pflanzung vermitteln.

Nach einigen Jahren, in Abhängigkeit vom Entwicklungsstand der zu erhaltenden Dauerbe-pflanzung, wird dann diese Zwischenpflanzung nach und nach entfernt, ohne das dadurch der Eindruck neuer Lücken entsteht.

 

 

Standortwahl

 

Wie weit ein Baum von einem Gebäude entfernt gepflanzt werden sollte, richtet sich im Wesentlichen nach seiner zu erwartenden Endgröße bzw. - breite.

Grundsätzlich sollte, außer bei Sonderformen, wie Bäumen mit einer Kugelkrone oder in Säulenform, ein Mindestabstand von  ca. 6 m zu Gebäuden nicht unterschritten werden.

 Zu unterirdischen Leitungen sollte ein seitlicher Abstand von mindestens 2,50 m eingehalten werden. Zusätzlich ist ein Einbau von Wurzelschutzfolien oder -platten möglich und im Einzelfall auch sinnvoll.

Bei Freileitungen kommt es sehr auf den Einzelfall an: Unter Hochspannungsleitungen dürfen nur Bäume mit einer Höhe bis maximal ca. 5 m gepflanzt werden. Hier sollte vorher der Netzbetreiber auf jeden Fall immer gefragt werden.

Aber auch bei anderen Freileitungen ist immer die maximale Höhe und Breite eines Baumes zu berücksichtigen. Sonst besteht besonders bei Stürmen die Gefahr, dass Leitungen durch schwankende Bäume abgerissen werden.

Das Freischneiden einer durch einen Baum oder dicht daran vorbei verlaufenden Leitung erfordert einen hohen Aufwand durch regelmäßige Kontrolle und Wartung. Das optische Ergebnis nach Freischnitten ist in einem solchen Fall oft unbefriedigend.

 Baumpflanzungen auf Tiefgaragen oder anderen unterirdischen Bauteilen sind nur in Ausnahmefällen sinnvoll.

Meist ist die Substratüberdeckung zu gering für Baumpflanzungen und lässt damit nur eine Bepflanzung mit kleinen oder mittelgroßen Sträuchern zu.

 Bäume in so genannten Baumscheiben oder in Pflanzbeeten sind ein häufiges Erscheinungsbild im innerstädtischen Bereich. Oft handelt es sich dabei um Notlösungen, da sonst eine Baumpflanzung an dieser Stelle gar nicht möglich wäre.

Es ist jedoch für die Entwicklung und das Überleben eines Baumes unabdingbar, ihm ausreichenden Lebensraum zuzugestehen.

Als Anhaltspunkt dafür kann der zu erwartende Kronendurchmesser eines Baumes dienen, der in etwa auch als Maßstab für die voraussichtliche Ausdehnung der Wurzeln herangezogen werden kann.

Nur an einem freien unverbauten Standort findet ein Baum optimale Lebensbedingungen. Ist der Standort stark eingeengt, kommt es zu Mangelerscheinungen und Vitalitätsverlust; ein erhöhter Totholzanteil, Anfälligkeit für Krankheiten und Schädlinge und eine verkürzte Lebenserwartung sind oft die Folge.

 

 

Pflanzenauswahl

 

  1. In diesem Zusammenhang stellt sich immer die Frage nach der Pflanzengröße. Oft wird diese vom Preis bestimmt. Da kleinere Bäume wegen des geringeren Wurzelverlustes beim Verpflanzen oft besser anwachsen, kann dies durchaus die bessere Wahl sein.
  2. Beim Kauf eines Baumes sollte man außerdem genau auf mögliche Rindenschäden, Bruch- und Schnittstellen achten. Der Kronenaufbau sollte nicht einseitig oder stark asymmetrisch ( außer bei grundsätzlich bizarr gewachsenen Arten ) sein. Der Wurzelballen sollte fest und gleichmäßig sein. Sowohl für Ballen- wie auch ballenlose Pflanzen gilt: Wurzeln dürfen niemals trocken werden oder länger direkter Sonne ausgesetzt werden, sonst sterben sie ab.
  3. Eine Zwischenlagerung bis zur Pflanzung sollte nicht unnötig lange dauern; sie sollte in schattigen Bereichen stattfinden. Der Ballen/die Wurzeln sind gegen Verdunstung abzudecken und feucht zu halten.

 

 

Pflanzzeit

 

Baumpflanzungen werden grundsätzlich in der Ruhezeit der Bäume also im Winterhalbjahr zwischen dem Laubfall im Herbst ( Oktober/November ) oder vor dem Austrieb im Frühjahr ( März/April ) vorgenommen.

 

 

Hinweise zur Pflanzung

 

Bei den folgenden Arbeitsschritten wird davon ausgegangen, dass am geplanten Baumstand-ort gewachsener Boden vorzufinden ist. Bei angeschütteten oder vorher bebauten Flächen ist der Untergrund vorher auf seine Tauglichkeit für Pflanzmaßnahmen zu prüfen und ggfs. ein Bodenaustausch vorzunehmen.

Im Rahmen von Baumaßnahmen entstehen häufig Bodenverdichtungen z. B. durch das Befahren mit Baumaschinen oder LKWs. Bevor auf einer solchen Fläche gepflanzt werden kann, muss der Untergrund mit entsprechendem Gerät bis in tiefere Schichten wieder gelockert werden. Sonst ist die Gefahr groß, dass eine Pflanzung durch Staunässe oder Mangel an Bodenluft kurzfristig versagt.

 

  1. Pflanzloch: Es sollte mindestens den 1,5  - 2 -fachen Durchmesser des Wurzelballens haben. Beim Aushub sind Oberboden und die darunter liegenden Bodenschichten getrennt zu lagern. Der Boden der Pflanzgrube ist spatentief zu lockern. Vor dem Einsetzen des Baumes in das Loch ist das Befestigungsmaterial des Ballens ( Ballentuch und ev. Drahtkorb ) zu entfernen. Bei ballenloser Baumschulware sind beschädigte Wurzelenden oder abgeknickte Wurzeln mit einer gut schneidenden Schere sauber nachzuschneiden.
  2. Pflanzhöhe: Oft missachtet wird die richtige Pflanzhöhe. Meist wird ein Baum zu tief in die Erde gesetzt und entwickelt sich deshalb schlechter. Bei zu tiefen Pflanzungen besteht die Gefahr von Sauerstoffmangel und Fäule der Feinwurzeln. Dies wirkt sich negativ auf die Entwicklung des Baumes aus. Als Orientierung für die richtige Pflanzhöhe gilt, dass die Wurzelanläufe, also der Bereich wo der Stammfuß sich konisch erweitert, noch oberirdisch liegen muss. Oft ist auch die Höhe der vorherigen Erdabdeckung am Stammfuß noch erkennbar. 
  3. Verfüllen: Dies sollte lagenweise in der Pflanzgrube erfolgen; dabei ist mit dem seitlich gelagerten Füllboden beginnen. Ein Einbringen von Dünger ist dabei überflüssig. Zwischendurch ist der eingebrachte Boden immer wieder durch Antreten zu verdichten und so an die Wurzeln anzulagern. Abschließend ist der Oberboden aufzubringen und mit einem Gießrand aufzuhäufeln. 
  4. Wässern: Unmittelbar nach dem Verfüllen ist der frisch gepflanzte Baum so lange zu gießen, bis das Wasser innerhalb des Gießrandes stehen bleibt. Dieser Vorgang ist nach ca. 2 Stunden zu wiederholen. Bei Trockenheit und größerer Hitze ist es wichtig, den Baum gerade im Jahr der Pflanzung regelmäßig mit Wasser zu versorgen, besonders an einem reinen Sonnenstandort. 
  5. Befestigen: Sehr wichtig ist es auch, dem Baum am Anfang eine Stütze mit einem Pfahl, bei größeren Bäumen besser mit 3 Pfählen  ( „ Dreibock“ ) zu geben, damit er vom Wind nicht umgedrückt wird und neu gebildete Wurzeln nicht gleich wieder abreißen. Die Befestigung des Baumes an seiner Stütze erfolgt am Besten mit Kokosstricken oder speziellen Gurten. Ein bisschen Bewegungsspielraum sollte dabei aber trotzdem erhalten bleiben. Scheuerstellen am Stamm sind zu vermeiden. Im 4. Jahr nach der Pflanzung kann die Stütze in der Regel entfernt werden.

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