Dazu entwickeln sie wissenschaftsbasierte Lösungen für ökologische, gesellschaftliche und wirtschaftliche Herausforderungen: von konkreten Maßnahmen für Städte und Unternehmen, Land, Bund und EU bis zu Impulsen für internationale Klimaverhandlungen. Dabei haben die Mitarbeitenden immer das große Ganze im Blick und verknüpfen Zukunftswissen aus verschiedenen Forschungsfeldern und Themengebieten. Mit über 320 Mitarbeitenden, einem transdisziplinären und umsetzungsorientierten Forschungsansatz sowie der Einbindung in vielfältige wissenschaftliche Netzwerke ist das Institut dafür hervorragend aufgestellt.
Dreiklang aus System-, Ziel- und Transformationswissen
Das Wuppertal Institut orientiert seine Forschung an konkreten gesellschaftlichen Problemen. Ziel ist, Veränderungserfordernisse und -möglichkeiten besser zu verstehen und gemeinsam mit den betroffenen Akteur*innen aktiv Lösungen zu entwickeln – denn um komplexe Veränderungen umzusetzen, braucht es mehr als nur theoretische Lösungsansätze. Die Transformation hin zu einer nachhaltigen Welt muss dafür in vielen Transformationsfeldern gleichzeitig erfolgen: Energie-, Mobilitäts- und Industriesystemtransformation, Kreislaufwirtschaft, gesunde und nachhaltige Ernährung, lebenswerte Städte und nachhaltiger Konsum sind dafür Stichworte.
Um die Zukunft nachhaltig gestalten zu können, braucht es Wissen darüber, wie die Systeme, die sich verändern müssen, funktionieren. Dafür generieren die Forschenden Systemwissen, indem sie erforschen, welche Akteur*innen das System bestimmen, wie sie zu ihren Entscheidungen kommen und wie die sozialen, ökonomischen und technischen Variablen zusammenhängen. Um Zielwissen zu erlangen, untersuchen sie sowohl die Intentionen, die mit Transformationsprozessen verbunden sind, als auch das Zusammenspiel unterschiedlicher Zielebenen. Dabei geht es auch darum, mögliche Konflikte und Synergien so früh wie möglich zu erkennen. Schließlich braucht es Transformationswissen: Wie kommen Akteur*innen zum konkreten Handeln? Wie können sie ihr Ziel- und Systemwissen nutzen, um tatsächlich Veränderungsprozesse umzusetzen – sei es in Politik, Stadtverwaltungen oder Unternehmen? Diesen Dreiklang aus System-, Ziel- und Transformationswissen bezeichnet das Institut als Zukunftswissen und arbeitet dafür intensiv mit Partner*innen aus Wissenschaft und Praxis zusammen.
15 Forschungsbereiche
Das Wuppertal Institut organisiert seine inhaltliche Arbeit in 15 Forschungsbereichen innerhalb der vier Forschungsabteilungen „Zukünftige Energie- und Industriesysteme”, „Energie-, Verkehrs- und Klimapolitik“, „Nachhaltiges Produzieren und Konsumieren“ sowie „Kreislaufwirtschaft”. Derzeit arbeiten über 320 Personen am Institut – darunter mehr als 50 Prozent Frauen. Die Forschenden bearbeiten jedes Jahr rund 150 Projekte in 50 Ländern, veröffentlichen etwa 350 wissenschaftliche Publikationen und halten 450 Vorträge. Über Kooperation mit Universitäten sind viele Mitarbeitende fest in die Lehre eingebunden. Mit mehr als 4.000 Medienberichten über und rund um das Institut tragen die Mitarbeitenden die Ergebnisse ihrer Forschung aktiv in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Neben der Unterstützung durch das Land Nordrhein-Westfalen als alleinigem Gesellschafter der gemeinnützigen GmbH, finanziert sich das Institut überwiegend aus Zuschüssen und Aufträgen für die vielfältigen Forschungs- und Transferprojekte.
Prof. Dr.-Ing. Manfred Fischedick ist seit 2020 Präsident und wissenschaftlicher Geschäftsführer des Wuppertal Instituts, das 1991 unter der Leitung von Prof. Dr. Ernst Ulrich von Weizsäcker gegründet wurde.