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WuppertalKultur & Bildung

Eugen Langen - Der Erbauer der Schwebebahn

Eugen Langen - Der Erbauer der Schwebebahn

Der Bart dieses Herrn ist nicht ganz so üppig wie der des älteren Friedrich Engels, aber immerhin erinnert er ein bisschen an den Barmer Philosophen, Politiker und Sozialisten. Auch der entschlossene, in die Ferne gerichtete Blick und sein Gehrock lassen einen an Friedrich Engels denken. Mit diesem hat er zumindest eines gemeinsam: Beide sind Söhne eines Fabrikanten und beide hatten viele Geschwister.

 

Lange Rede, kurzer Sinn, wir sehen hier Eugen Langen, einen auch für das heutige Wuppertal bedeutenden Mann: Er hat uns die Hauptattraktion der Stadt beschert, die Schwebebahn, die in aller Welt bekannt ist und sogar Chinesen nach Wuppertal lockt. Auch das hat er übrigens mit Friedrich Engels gemeinsam, der ebenfalls den Chinesen die weite Reise wert ist.

 

Eigentlich war Eugen Langen gar kein Wuppertaler, denn er wurde am 9.10.1833 in Köln als Sohn des, wie gesagt, Fabrikanten Johann Jacob Langen geboren und starb am 2.10.1895 in seinem Landhaus Etzweiler bei Elsdorf im Rheinland an den Folgen einer Fischvergiftung, die er sich bei der Feier zur Einweihung des Kaiser-Wilhelm-Kanals zugezogen hatte. Tragisch, denn somit kam er gar nicht mehr in den Genuss einer Fahrt mit „seiner“ Schwebebahn. Schließlich wurde die erste Versuchsfahrt mit der Schwebebahn erst am 5.12.1898 unternommen, und offiziell als Verkehrsmittel eröffnet wurde sie erst am 1.3.1901.

 

Eugen Langens Neigungen wurden früh deutlich: Bereits auf der städtischen höheren Bürgerschule zu Köln interessierte er sich vorwiegend für Naturwissenschaften und Mathematik. Ab 1850 studierte er in Karlsruhe Maschinenbau, Chemie und chemische Technologie. Mit seiner Einstellung 1857 als Ingenieur im Sieg-Rheinischen Bergwerks- und Hüttenverein in Troisdorf begann eine lange Erfolgs- und Schaffensgeschichte, die komplett zu berichten hier den Rahmen sprengen würde.

 

Eugen Langen erhielt viele Patente, war Pionier der rheinischen Zuckerindustrie, aber sein wohl wichtigster Kooperationspartner wurde Nikolaus August Otto, mit dem er 1864 die erste Motorenfabrik der Welt gründete. Diese wurde 1872 als „Gasmotorenfabrik Deutz AG“ nach Deutz verlegt. Unschwer zu erraten, dass Langen und Otto mit ihrer Motorenfabrik den Grundstein für die noch heute bestehende „Deutz AG“ gelegt hatten. 1876 bringt Nikolaus August Otto übrigens den berühmten Viertaktmotor heraus.

 

Auch in den Folgejahren konnte Eugen Langen gemeinsam mit Nikolaus August Otto als Erfinder und Ingenieur große Fortschritte im Bereich der Verbrennungskraftmaschinen vorweisen, gründete weitere Firmen und schaffte die Grundlagen dafür, dass wir heute in aller Welt mit Auto oder Flugzeug umherjetten.

 

Aber zurück zur Schwebebahn: Ab 1892 arbeitete Eugen Langen mit Unterstützung des Kölner Regierungsbaumeisters Feldmann an einer Schwebebahn-Versuchsstrecke und trat damit in Konkurrenz zu Wilhelm von Siemens, der in Berlin an einem Hochbahnprojekt arbeitete. Im Dezember 1894 wurde das „System Langen“ von den Stadtverordnetenversammlungen Barmen und Elberfeld angenommen und der Auftrag zum Bau der Schwebebahnstrecke über der Wupper erteilt. Sie ist wohl nicht zuletzt deshalb so berühmt, weil sie die einzige blieb, denn bald darauf begann das Zeitalter der U-Bahnen, aber das erlebte Eugen Langen nicht mehr.

 

Bei aller Schaffenskraft hatte Eugen Langen noch Zeit, zweimal zu heiraten und 15 Kinder zu zeugen…

Herr Thorsten Dette
Abteilungsleiter

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