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Engels2020

Bergische VHS: Politische Runde

Zum Jubiläum wird sich die Politische Runde der Bergischen VHS in Kooperation mit der Rosa-Luxemburg-Stiftung erstmalig exklusiv einem Thema widmen: "Engels200". Bis Ende November wird die Veranstaltungsreihe in Wuppertal Friedrich Engels historisieren und aktualisieren.

Der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist kostenfrei, es gilt das Prinzip "Pay what you like" (Zahle, was Du magst.)


Montag, 7. September 2020, 19.30 Uhr im Otto-Roche-Forum der Bergischen VHS (Auer Schulstr. 20, 42103 Wuppertal)
Die Welt (der Arbeit) zur Zeit des Friedrich Engels. Eine globale Geschichte 
Vortrag mit Prof. Marcel van der Linden (Amsterdam)
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Wie haben die Menschen im 19. Jahrhundert gelebt und gearbeitet? Eine Frage, die die historische Forschung in der Regel mit Blick auf die Verhältnisse in Europa beantwortet hat. Inzwischen haben sich die Perspektiven gewandelt. Die Geschichte der Arbeit wurde gleichsam globalisiert. Heute wissen wir besser und systematischer Bescheid über die Arbeitsverhältnisse in Asien, Afrika und Lateinamerika, auch zu Lebzeiten von Friedrich Engels. Die ehemals eurozentrischen Pfade sind verlassen und ein neuer Blick auf die europäische Sozialgeschichte ist dabei gewonnen worden. Dies ist nicht zuletzt der Verdienst des Amsterdamer Historikers Marcel van der Linden mit seinem bahnbrechendem Standard Workers of the World. Zum Beginn der Reihe Engels200 nimmt er sein Publikum mit auf eine Reise in die globale Welt der Arbeit vor 200 Jahren.
 

 
Montag, 14. September 2020, 19.30 Uhr im Otto-Roche-Forum der Bergischen VHS (Auer Schulstr. 20, 42103 Wuppertal)
Das deutsche Manchester? Höllenstadt, Boomtown? Oder was? - Die Urbanisierung des Wuppertals im 19. Jahrhundert
Vortrag mit Prof. Rudolf Boch (Chemnitz) 
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Barmen und Elberfeld zählten im frühen 19. Jahrhunderts zu den Boomtowns in Deutschland. Sie entwickelten sich in atemberaubendem Tempo zu einem der führenden deutschen frühindustriellen Zentren. Im Verlauf des 19. Jahrhunderts genoss diese Doppelstadt an der Wupper einerseits den Ruf eines prosperierenden Modernisierungszentrums, andererseits bildeten sich hier die Schattenseiten des Industriekapitalismus durch soziales Elend und ökologische Belastungen geradezu hautnah ab.

Dieser Entwicklung verdankte Elberfeld das Etikett eines deutschen Manchesters, jene Textilstadt mit dem exponentiellen Wachstum im Nordwesten Englands, die manchem aufgeregten Betrachter geradezu als urbane Ablagerung eines ungebremsten Kapitalismus galt. Einer, der sich dort sehr gut auskannte, war der Barmer Unternehmersohn Friedrich Engels. 
 
 
Montag, 21. September 2020, 19.30 Uhr im Otto-Roche-Forum der Bergischen VHS (Auer Schulstr. 20, 42103 Wuppertal)
Let’s work together. Marx & Engels - A Relationship
Vortrag mit Prof. Gareth Stedman Jones (London)
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2017 veröffentlichte der renommierte  Londoner Historiker Gareth Stedman Jones eine ebenso voluminöse wie breit diskutierte Biografie zum 200. Geburtstag von Karl Marx.  Indem er das Leben und Werk von Marx konsequent aus ihrem Kontext im 19. Jahrhundert beschreibt, gelang ihm eine faszinierend neue Deutung dieses epochalen Denkers. In einer Zeit des industriellen und politischen Umbruchs erscheint Marx als Zeitgenosse, der versucht, Antworten auf die neuen Herausforderungen zu finden. Antworten, von denen er nicht ahnen konnte, wie sehr sie die Welt verändern würden. Viele seiner bahnbrechenden Analysen verdankt er den Beobachtungen und Impulsen seines kongenialen Partners Friedrich Engels. Nicht wenige behaupten sogar ohne Engels kein Marx. Gareth Stedman Jones zeigt die Eigenschaften und produktiven Fluchtpunkte einer besonderen, nicht nur intellektuellen Beziehung und führt damit mitten hinein in die Lebens- und Ideenwelten ab der Mitte des 19. Jahrhunderts.
 
 
Montag, 28. September 2020, 19.30 Uhr im Otto-Roche-Forum der Bergischen VHS (Auer Schulstr. 20, 42103 Wuppertal)
Arbeiter in Bewegung. England und Deutschland im 19. Jahrhundert. Ein Vergleich
Vortrag mit Prof. Stefan Berger (Bochum)
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Die Herausbildung von Arbeiterparteien und Gewerkschaften zählt zu bedeutenden Entwicklungstrends des 19. Jahrhunderts in Europa. Stefan Berger, der Leiter des Instituts für soziale Bewegungen der Ruhr-Universität Bochum, untersucht in seinem Vortrag die Wurzeln dieses Prozesses in England und Deutschland. Wo liegen die Ursprünge der sozialen Bewegungen des späten 18. und frühen 19. Jahrhunderts im Allgemeinen und der Arbeiterbewegung im Besonderen? Welche Rolle spielten Marx und Engels, die ja viele Jahre in England lebten, für die britische und für die deutsche Entwicklung? Im Zentrum des Interesses steht dabei der Entwicklungsprozess der beiden großen Parteien der Arbeit, Sozialdemokratie und Labour Party. Was bedeutet die Durchsetzung des Marxismus in Deutschland für das Verhältnis von Kapitalismuskritik und Demokratieverständnis in der SPD? Wie sah das in der Labour Party aus, wo sich der Marxismus zunächst nicht durchsetzte? Wie hat sich dieses Verhältnis bis heute und im Vergleich gewandelt?

 
Montag, 5. Oktober 2020, 19.30 Uhr im Otto-Roche-Forum der Bergischen VHS (Auer Schulstr. 20, 42103 Wuppertal)
Wie Engels das ‚Kapital‘ von Marx vollendete
Vortrag mit Prof. Rolf Hecker (Berlin) 
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Vor mehr als eineinhalb Jahrhunderten erschien der erste Band eines Buches von Karl Marx, das seither die Leser in seinen Bann gezogen hat. Sein Titel Das Kapital. Die Kritik der politischen Ökonomie. Es gilt heute unbestritten als dessen Hauptwerk schlechthin. Wichtig zum besseren Verständnis dieses epochalen Werkes ist allerdings die Tatsache, dass Karl Marx es selbst nicht mehr vollenden konnte. Diese herausfordernde und komplexe Aufgabe hat nach dessen Tod sein Partner Friedrich Engels dann übernommen und konnte dabei nur sehr vereinzelt auf Anweisungen von Karl Marx zurückgreifen. Das brachte ihm anschließend nicht nur verdiente Anerkennung, sondern auch massive Kritik ein. Hat er Marx‘ Vorlagen richtig verstanden? Hat er ihn vielleicht sogar verfälscht? Rolf Hecker fasst noch einmal die Entstehungsgeschichte des Kapitals zusammen und berichtet über dessen Vollendung durch Friedrich Engels sowie die komplizierte Geschichte der Edition der Bände eines Buches, das die Welt wie kaum ein anderes beeinflusst hat.  
 
 
Montag, 28. Oktober 2020, 19.30 Uhr im Otto-Roche-Forum der Bergischen VHS (Auer Schulstr. 20, 42103 Wuppertal)
Kapitalismus digital. Keine Arbeit 4.0?
Vortrag mit Prof. Oliver Nachtwey (Basel) 
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Die Digitalisierung verändert die Welt fundamental. In der Arbeit geben künftig nicht mehr Maschinen und Fließbänder den Takt an sondern Computer und Monitore. Der  Wandel  der Ökonomie zum digitalen Kapitalismus ist dabei mit großen Erwartungen und Versprechen verknüpft: neues wirtschaftliches Wachstum durch Innovation und Effizienz, anderes Arbeiten, insgesamt ein anderes Leben. Die Frage ist allerdings, ob zum Besseren? 
 
 
Montag, 2. November 2020, 19.30 Uhr im Otto-Roche-Forum der Bergischen VHS (Auer Schulstr. 20, 42103 Wuppertal)
Und morgen eine neue Welt. Der große Friedrich-Engels-Roman
Lesung & Gespräch mit dem Autor Tilman Röhrig
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Ein gutes Jahr vor dessen 200. Geburtstag erscheint die Romanbiografie über das Leben des Friedrich Engels aus der Feder von Tilman Röhrig, der selbst in weitläufiger Verwandtschaft zu Engels steht. Es handelt sich dabei um eine Mischung aus Fakten und Fiktionen über einen wichtigen Lebensabschnitt des „Erfinders“ des wissenschaftlichen Sozialismus und Partners von Karl Marx. Schauplätze der Handlung: Köln, Brüssel, Paris, Manchester, London und Wuppertal. Damit bereichert Tilman Röhrig die erwartbar breite Palette an Publikationen im Jubiläumsjahr um eine Variante in Prosa und damit für ein breiteres Publikum. Der Autor ist zu Gast in der Politischen Runde, um aus seinem Werk zu lesen und um darüber zu sprechen.
 
 
Montag, 9. November 2020, 19.30 Uhr im Otto-Roche-Forum der Bergischen VHS (Auer Schulstr. 20, 42103 Wuppertal)
Schranken der Natur. Umwelt- und Naturverständnis im 19. Jahrhundert
Vortrag mit Prof. Franz Brüggemeier (Essen)
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Vor mehr als hundert Jahren erklärte der Ökonom Werner Sombart das zentrale Grundprinzip der Moderne: Dies sei nicht die Beherrschung oder die Unterwerfung der lebendigen Natur, sondern die  Emanzipation von ihren Schranken. Noch zu Beginn des 19. Jahrhunderts herrschte nämlich die biblische Vorstellung, dass der Mensch sich die Erde untertan machen sollte. Bis zu Industrialisierung waren diese Schranken allerdings nahezu überall spürbar und allgegenwärtig. Das hatte Konsequenzen. Der Umwelthistoriker Franz Brüggemeier zeichnet das Bild einer damals nachhaltig wirtschaftenden Gesellschaft vor 1800, deren Erfolg in direkter Abhängigkeit von der Natur steht.

 
Montag, 16. November 2020, 19.30 Uhr im Otto-Roche-Forum der Bergischen VHS (Auer Schulstr. 20, 42103 Wuppertal)
Die Farbe Rot. Der Kommunismus und kein Ende der Geschichte?
Vortrag mit Dr. Gerd Koenen (Frankfurt)
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Der Traum von einer Welt, in der alle Menschen Brüder und Schwestern werden, in der es weder Herren noch Knechte gibt, ist so alt wie die Menschheit selbst. Der Historiker Gerd Koenen erzählt in epischer Breite mit zahllosen Zitaten von Dichtern und Denkern diese Geschichte eines Menschheitstraums in seinem viel beachteten Buch „Die Farbe Rot“: ein Parforce-Ritt quer durch die Jahrhunderte. Bis zu dem Zeitpunkt, da im Oktober 1917 die Revolution in Russland den Kommunismus an die Macht bringt und die Utopie Wirklichkeit werden soll. Der Ausgang dieses das Rendezvous des Kommunismus mit der Geschichte ist bekannt. Ist dessen Untergang und Niederlage im Konkurrenzkampf der Systeme gleichbedeutend mit dem Ende der Geschichte?

 
Montag, 23. November 2020, 19.30 Uhr im Otto-Roche-Forum der Bergischen VHS (Auer Schulstr. 20, 42103 Wuppertal)
Kein Kapitalismus ist auch (k)eine Lösung? Gesellschaft neu denken
StreitGespräch mit Ulrike Herrmann, Gregor Gysi und Uwe Schneidewind 
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Bist Du noch zu retten? Wer erinnert sich nicht an das geflügelte Wort aus der Vergangenheit, wenn man gerade wieder im Begriff war, eine hoffnungslose Dummheit anzustellen? Angesichts von ökonomischen Krisen, sozialen Verwerfungen, weltweiter Armut, ökologischer Verwüstung und rechtspopulistischem Mainstream ist Kapitalismuskritik nach Jahrzehnten der kollektiven Tabuisierung längst wieder zum Thema geworden. Ist der Kapitalismus noch zu retten? Und überhaupt: Warum kommt es eigentlich zu Finanzkrisen? Warum sind die Reichen reich und die Armen arm? Wie funktioniert Geld? Woher kommt das Wachstum? Ökonomen haben bisher -mehr oder weniger erfolgreich- versucht, die Welt zu beschreiben. Es kommt aber darauf an, sie zu verändern…

Erläuterungen und Hinweise

Bildnachweise

  • Bergische VHS

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